Kernenergie und Klima

Was: S4F Webinar – Kernenergie und Klima

Wann: Dienstag, 07.12.2021 um 18 Uhr

Angesichts des sich beschleunigenden Klimawandels wird die Bedeutung der Kernkraft zur Lösung der Klimakrise teils kontrovers diskutiert. Einige Länder, internationale Organisationen, private Unternehmen sowie Forscher*innen messen der Kernenergie auf dem Weg zur Klimaneutralität und zum Ende fossiler Energien eine gewisse Bedeutung bei. Dies geht auch aus Energie- und Klimaszenarien des IPCC hervor. Dagegen legen die Er­fahrun­gen mit der kommerziellen Nutzung der Kernkraft der letzten sieben Jahr­zehnte nahe, dass ein solcher Pfad mit erheblichen technischen, ökonomischen und gesell­schaftlichen Risiken verbunden ist. In der bereits am 27. Oktober veröffentlichen Studie „Kernenergie und Klima“ unterziehen die Scientists for Future die Technologie der Kernkraft einer wissenschaftlichen Untersuchung in den Bereichen „Technologie und Gefahrenpotenziale“, „Wirtschaftlichkeit“, „zeitliche Verfügbarkeit“ sowie „Kompatibilität mit der sozial-ökologischen Transformation“. Einige Haupterkenntnisse daraus stellen die Fachexpert*innen in einem Webinar zusammen mit Vertreter*innen von Fridays for Future vor.

Den Link für den Zoom Raum verschicken wir nach Voranmeldung bei Fabian Präger am Montag.

Schreibt dazu bitte ein Mail an fpr@wip.tu-berlin.de

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3 Gedanken zu “Kernenergie und Klima

  1. Wo sind denn die Demonstranten für die Kernkraft? Die Bundesregierung plant aufgrund der aktuellen Gasknappheit einen Ausbau der Beaunkohleenergieversorgung und zieht diese todesbringende und zerstörerischste Energieform (pro Tonne CO2 werden Generationen an Menschen die Lebensgrundlage genommen) einer Verlängerung der bestehenden Kernreaktoren vor (in Deutschland ist nie auch nur ein Mensch an Kernkraft verfrüht gestorben und weltweit ist Kernkraft neben den Erneuerbaren die nachhaltigste Energieform und selbst die Kernunfälle haben keine größeren Auswirkungen auf uns als das Essen einer Banane!)
    Also stoppt diesen Ideologie-Idiotismus und nutzt umgehend die Kernkraft um unsere Energielücken zu schließen bis auch das letzte Kohlekraftwerk vom Netz geht!

  2. Ich finde es schade, dass Friday for Future seine Zeit damit verschwendet das Unmögliche zu fordern, nämlich den Ausstieg aus Atomkraft und fossilen Energieträgern. Man hat wirklich das Gefühl Fridays for Future sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich werde das ausführen:
    Strom muss immer dann produziert werden, wenn er gebraucht wird, sonst bricht das Netz zusammen. Das tun Wind und Solar, die wesentlichsten eneuerbaren Energien aber nicht. Ergo bleiben genau zwei Möglichkeiten, wenn man Wind und Solar in den Stormmix integrieren will:
    1. Man muss große Akkus bauen.
    2. Man muss andere Energieträger haben, die die Lücken füllen.

    Bei der ersten Möglichkeit wird bereits alles getan, was möglich ist, aber selbst wenn man die Kapazität noch verdoppeln oder verdreifachen würde, was schon unrealistisch ist, würde das trotzdem immer noch nicht reichen um auch nur durch eine Nacht zu kommen.
    Ergo kommt man um die zweite Möglichkeit nicht herum, egal wie man es dreht und wendet und genau das ist die Art Realismus, die es eigentlich bräuchte und die Fridays for Future abzugehen scheint.
    An sich ist die Sache einfach, Atom schädigt das Klima nicht, Gas und Kohle schon, also muss man Atom machen.
    Und außerdem ist Atomkraft als Energietechnologie noch in den Kinderschuhen. Spaltungsreaktoren sind ja nur der kleine Bruder von Fusionsreaktoren. Forschungen an letzeren laufen ja schon, was das bringt wird man sehen. Genauso wie intensiv am Recycling von Brennstäben für Spaltungsreaktoren geforscht wird. Nur in Deutschland nicht, da darf man die benutzen Brennstäbe ja nur zur Endlagerung bewegen, ergo nicht zum Recycling oder zum Forschen an demselben.
    Also Fridays for Future, nehmt mal euren Grips zusammen und fodert man etwas, was man auch umsetzen kann, dann wird man euch auch mehr Gehör schenken. Wenn ihr nur dauernd das Unmögliche fodert, verpufft euere ganze Reichweite ohne jeden Effekt.

  3. Sehr geehrter Herr Trümper, sehr geehrter Herr Brochhaus,
    Wo sind denn bei Ihnen zwei die Erkenntnisse, die die Anti-AKW-Bewegung bereits in den 1970er-Jahren gewonnen hat, bei den obigen beiden Kommentatoren geblieben? Denn:in Deutschland gab es zwar noch keine ausgewachsene Reaktorkatastrophe, aber: Am 26. April 1986 explodierte das Atomkraftwerk Tschernobyl als Folge einer Kernschmelze. Neuere Karten zeigen das Ausmaß, in welchem sich der radioaktive Fallout in bis zu 10.000 Metern Höhe über die Welt ausbreitete. Am härtesten traf es die damaligen Sowjetrepubliken Ukraine und Weißrussland, mehr als die Hälfte der Radioaktivität fiel auf Polen, Finnland, Schweden, Norwegen, Österreich, Bulgarien, das ehemalige Jugoslawien sowie Rumänien und Deutschland, dann zog der Fallout über Griechenland, die Türkei, den Nahen und Mittleren Osten und über Asien, fast einmal rund um die nördliche Hemisphäre also. Eine faktenbasierte Quelle dazu: https://qed.princeton.eu/getfile.php?f=Radioactive_fallout_from_the_Chernobyl_accident.jpg. Wer also immer noch, und das in den Zwanzigerjahren des 21. Jahrhunderts, unbeirrt von allen das Gegenteil beweisenden Fakten glaubt, Atomenergie könne das Klima retten helfen, möge sich einmal Bilder der Strahlenopfer von Tschernobyl anschauen. Sowie sich ber die Folgen der Reaktorkatastrophe von Fukushima vom 11. März 2011 schlau machen. Deren radioaktiver Fallout sich ebenfalls in bis zu 10.000 Metern Höhe über die halbe Welt ausbreitete.
    Ein weiterer Fakt: Der im Juni 2000 zwischen der SPD/Grüne-Bundesregierung und den vier Atomkonzernen RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall, trat im April 2002 in Kraft und ließ vor allem Atomkraftwerke, die störungsanfällig waren und oft abgeschaltet werden mussten, länger im Betrieb bleiben, denn der Vertrag begrenzte nur die Strommenge und nicht die Laufzeiten. Auch mit allen möglichen Tricks (künstliche Stillstände, reduzierte Leistung und so weiter) konnten und können die AKW-Betreiber die Laufzeiten manipulieren. Hinzu kommen die ebenfalls nachweislich mehreren hundert Störfälle und möglichen schweren Unfälle.
    Denn noch ein Fakt: Atomkraftwerke sollten nach Ansicht von Politik und Betreibern nicht länger als 20 bis 25 Jahre laufen. Dazu eine Frage: Wie lange laufen die ältesten, ach so sicheren und angeblich so harmlosen tickenden Zeitbomben, in deren Umgebung die Rate der Krebserkrankungen wesentlich höher ist als anderso? (Ein Bleg für diesen Fakt: Das Deutsche Kinderkrebsregister am Mainzer Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEI) untersuchte das Vorkommen von Krebskrankheiten bei Kindern im Umkreis von Atomkraftwerken. (Quelle: http:// http://www.kinderkrebsregister.de. Es fand 2008 heraus, daß im Untersuchungszeitraum von 24 Jahren mehr als 13.000 Kinder unter fünf Jahren krebskranke wurden. Kinder bekommen also nachweislich umso mehr bösartige Tumore, je näher sie an einem Atomkraftwerk wohnen. Fast die Hälfte der Kinderkrebserkrankungen im Umkreis von fünf Kilometern geht auf radioaktive Strahlung zurück. Und noch ein Fakt, so sehr dies die beiden Herren Helmut Trümper und Holger Brochhaus auf die Nerven gehen mag: 1995 berechnete das Öko-Institut Darmstadt im Auftrag der Hamburger Umwetbehörde, daß im Fall eines schweren Unfalls beispielsweise im Atomkraftwerk Krümmel und der entsprechenden Windrichtung ohne das die Strahlung verstärkende Washout bei Schnee oder Regen) allein in Hamburg mit zusätzlichen 45.000 bis 107.000 krebsbedigten Todesfällen zu rechnen ist. (Quelle: Bürgerinitiative Umweltschutz e.V . Hannover Anna Masuch: Atomkraftwerke – Unsicher und grundrechtswidrig. Ein Bericht über Kernschmelzgefahr und Grundrechtsbeeinträchtigungen, Hannover, Selbstverlag, 1998). Außerdem hat Greenpeace eine Reihe weiterer Fakten über die Gefährlichkeit der Atomenergie zusammengetragen.
    Also, meine Herren, nehmen bitte mal Sie Ihren Grips zusammen und machen Sie sich schlau darüber, daß übrigens der „Kreislauf“ der Atomproduktion (Uranabbau, Urananreicherung, Wiederaufbereitungsanlagen, Atomtransporte, Atommüll) ein Klimakiller erster Klasse ist. Informieren können Sie sich unter anderem bei www. ausgestrahlt.de
    Und eine letzte Frage noch: Warum haben die beiden ehrenwerten Herren Helmut Trümper und Holger Brochhaus ihre abstrusen und wie die Schwurbeleien von Aluhutträgern wirkenden, weil durch und durch kontrafaktischen Behauptungen und Wertvorstellungen nicht unter dem Beitrag „Atomkraft – Auch keine Lösung“ geäußert? Etwa, weil sie keinen unerwünschten Widerspruch zu lesen bekommen wollten? Und, zu guter Letzt ein gut zu Ihren beiden super gut und wirklich hervorragend bananigen Kommentaren von jemandem, der in Bezug auf Atomenergie auf dieselben faktenresistenten, pseudopragmatischen Ideen gekommen ist wie Sie beide: Dummheit ist nicht strafbar, aber sträflich.

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