FRITZLAR

Heyho!

Wir sind die FFF-Ortsgruppe Fritzlar aus Nordhessen!

Wir kämpfen gemeinsam für Klimagerechtigkeit in Fritzlar und Weltweit. Wir sehen soziale Gerechtigkeit als wichtigen Teil von Klimagerechtigkeit und positionieren uns deswegen Kapitalismuskritisch, Solidarisch, Antifaschistisch, Antirassistisch, Antihomophob, Antisexistisch und gegen jeden Antisemitismus.

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Unsere nächste Demonstration…

…folgt bestimmt!

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Unsere letzte Demonstration…

… und das, was die Menschen zu sagen hatten.

Wir möchten gerne die Redebeiträge der Menschen mit euch teilen, die sich an unserer Demo am 15.09.2023 für mehr Klimaschutz ausgesprochen und damit ein bisschen Aufklärungsarbeit geleistet haben:

Eine Rednerin aus der Ortsgruppe machte den Auftakt mit dem Aufruf, im Oktober für das Klima und eine Veränderung in der Politik wählen zu gehen, vor allem für all die Minderjährigen, die noch nicht wählen gehen dürfen:

„Heute ist wieder der globale Streiktag von Fridays For Future. Weltweit gehen Menschen auf die Straßen, um gemeinsam für Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit zu protestieren. Seit mehreren Jahren mobilisieren FFF und andere Organisationen Millionen von Menschen. Seit mehreren Jahren arbeiten wir ununterbrochen daran, die Welt auf die Gefahr der Klimakrise aufmerksam zu machen und die Politik zum Handeln zu bewegen. Doch – egal wie schmerzhaft es sein mag, es auszusprechen – viel passiert ist bisher nicht.
Während eine Meldung über neue Umweltkatastrophen die nächste jagt, kriegen wir nicht mehr als leere Versprechungen. Wir sehen, wie Menschen aufgrund der Folgen der Klimakrise ihr Zuhause, ihre Familien, ihr Leben verlieren. Und uns beschleicht das Gefühl, dass wir nicht mehr machen können, als hilflos zuzusehen. Sich so machtlos zu fühlen ist, besonders als junge Personen, deren Leben aktiv von Klimawandel eingeschränkt werden wird, sehr schwierig. Unsere Stimmen werden oft nicht
gehört. Unsere Zukunft aufs Spiel gesetzt. Und doch haben wir es immer wieder geschafft so laut und unbequem zu sein, dass uns zugehört werden musste. Jeder kleine Schritt, jede weitere Aktion, jede Demo – egal wie groß – war ein Erfolg. Erfolge die uns gezeigt haben, dass wir uns einmischen können und sollten.
Aber jetzt stehen wir schon wieder vor einer Situation, in der wir kaum Einfluss haben. Die hessische Landtagswahl am 08. Oktober entscheidet, welche Personen und Parteien uns in Zukunft vertreten werden. Dabei taucht jedoch ein Problem auf – viele von uns dürfen noch gar nicht wählen. Wir verfolgen Umfragen, sprechen über Wahlprogramme und Kandidatinnen – vermutlich setzen wir uns intensiver damit auseinander als so mache Erwachsene – aber unsere Stimme abgeben können wir am Ende nicht. Deswegen möchte ich mich mit dieser Rede besonders an die Menschen richten, die im Oktober wählen können. Ich werde hier keine Partei oder Person vorschlagen, die ihr wählen solltet. Das will ich auch gar nicht. Eure freie Wahlentscheidung ist ein unfassbar wichtiges, demokratisches Grundrecht und soll natürlich auch von uns bewahrt werden.

Trotzdem würde ich gerne einige Dinge loswerden, die mich in Bezug auf diese Wahl beschäftigen. Die Ziele und Schwerpunkte der Parteien sind sehr vielfältig. Und das ist auch gut so. Jedoch gibt es Parteien, deren Einstellung sehr kritisch betrachtet werden sollten. Auf eine davon würde ich gerne näher eingehen. Eigentlich müsste man doch davon ausgehen, dass angesichts der vielen Warnungen und schon eingetretenen Krisen inzwischen alle Parteien zumindest ansatzweise Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels in ihr Wahlprogramm eingefügt haben sollten. Aber nein. Wo andere den Weg zur Klimaneutralität vorbereiten und die Energie- und Verkehrswende endlich beschleunigen wollen, scheint die AfD ihre ganz eigenen Vorstellungen zu haben. Ihr Plan ist es, dem Klimawandel „positiv zu begegnen“. In ihrem Wahlprogramm findet man zu diesem Plan Folgendes: ein Ende der „wirkungslosen Klimaschutzmaßnahmen“, Kohle- und auch Kernkraft sollen bleiben, der Ausbau von Wind- und Solarenergie gestoppt werden. Außerdem wollen sie eine Anpassung an die „natürliche Klimaveränderung“. Hierbei setzen sie Klima und Wetter gleich und behaupten, viele Wissenschaftlerinnen würden den Einfluss der Menschen auf den Klimawandel anzweifeln. Als direktes Zitat lehnen sie „den sogenannten Klimaschutz“ ab.
Diese Aussagen sind nicht unbedingt überraschend, dafür aber nicht weniger schockierend.
Fakt ist nämlich, dass sich der absolute Großteil der Wissenschaftlerinnen sicher ist, dass der menschengemachte Klimawandel eine reale Bedrohung ist und nur durch konsequente Veränderungen aufgehalten werden kann. Das zu leugnen, zeugt von einer völlig falschen und gefährlichen Wahrnehmung unseres globalen Geschehens. Und offensichtlich ist das nicht der einzige problematische Punkt im AfD Wahlprogramm. Diese Partei ist und bleibt eine Bedrohung für eine weltoffene, gerechte und soziale Gesellschaft. Wenn ich dazu aber jetzt auch nochmal spreche zieht sich diese Kundgebung ins Unendliche. Wenn ihr euch oder vielleicht auch eure Bekannten, Verwandten und Nachbarinnen darüber informieren möchtet, haben wir euch einige Infoflyer von „Hessen gegen Rechts“ mitgebracht.
Ich gehe eher nicht davon aus, dass ihr die richtige Zielgruppe für diese Rede seid. Dennoch ist es mir wichtig, immer wieder auf die Gefahr hinzuweisen. Die Umfragewerte für die AfD sind so hoch wie lange nicht. Und – das möchte ich an dieser Stelle mal ganz direkt ansprechen – wenn diese Partei in Zukunft immer mehr an Einfluss gewinnt, bedroht das die Zukunft der jungen Menschen. Meiner Generation, die mit großer Sorge den Wahlkampf verfolgt und die nicht viel mehr tun kann, als immer und immer wieder auf diesen Thema hinzuweisen.
Also, wenn ihr im Oktober euer Kreuz setzt, denkt bitte an uns. Denkt an eure Kinder und Ekelkinder. Denkt an all die Menschen, die durch das verblendete und unsoziale Weltbild der AfD in Gefahr gebracht werden. Nutzt jede Möglichkeit, um die Menschen um euch herum aufzuklären.
Und egal wie diese Wahl ausgeht, wir werden weiter auf die Straßen gehen und für soziale und Klimagerechtigkeit zu protestieren. Wir bleiben laut, bis sich endlich etwas ändert. Und wenn ihr Teil unserer Bewegung werden möchtet, dann kommt gerne auf uns zu. Wir sind immer auf der Suche nach Unterstützer*innen und neuen Personen in unserem Orgateam. Und denkt daran euch bei uns gerne Sticker, Bändchen und die Flyer von Hessen gegen Rechts mitzunehmen.“

Karin Glathe vom BUND nannte uns einige Sofortmaßnahmen, die jeder und jede für sich ändern kann:

„Ich bin vom BUND, d.h. Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.

Angesichts der Naturkatastrophen auf unserer Erde, fühle ich mich sprachlos, fast ohnmächtig. Dennoch dürfen wir den Kampf für eine lebenswerte Zukunft nicht aufgeben. Der BUND ist mit den Forderungen eurer Bewegung voll und ganz einverstanden. Der BUND z.B.kämpft schon seit Jahren gegen eine weitere Versiegelung der Flächen. Der Bio-Anbau muss weiter ausgebaut werden, damit der Einsatz von Pestiziden bis 2030 halbiert werden kann.

Der Staat sind wir. Jede/jeder kann was gegen die Klimaveränderung tun. Es sind kleine Schritte, die wir machen können. Aber kleine Schritte führen zu etwas Großem. Hier sind praktische Sofortmaßnahmen:

1.         Bio -Anbau stärken und regionale Lebensmittel einkaufen.

2.         In die Schule zu Fuß gehen, mit dem Rad oder Bus fahren anstatt mit dem Elterntaxi

3.         Wie sieht die Bilanz in der gelben Tonne aus: voll,halbleer,leer? Die Tonnen sind viel zu groß. Sie animieren zu mehr Plastikmüll als ihn zu reduzieren.

4.         Auf der Autobahn mit 120 fahren. Das kann jeder/jede sofort umsetzen. Ist nicht verboten! Rote Karte für Porschefahrer.

Das sind nur einige Beispiele. Engagiert euch nicht nur auf Demos. Geht in die Politik! Dort könnt ihr viel verändern : in den Gemeinden, in den Städten.

und vor allem: geht am 8. Oktober wählen. Euer Kreuzchen am Wahltag entscheidet, wie unsere Zukunft aussehen wird. DANKE.

Felix Bork vom Klimarat Homberg trat stellvertretend für unsere Generation auf die Bühne, um den Klimarat und seine Arbeit vorzustellen und um zum Engagement aufzurufen:

„Ich gehöre zur ersten Generation, die die Folgen des Klimawandels erlebt und zur letzten, die ihn noch aufhalten kann. Doch diese Aufgabe ist riesig und man gerät in Gefahr durch die schiere Tragweite des Problems in lähmendes Selbstmitleid zu verfallen. Was hilft, ist das Problem kleiner zu machen und in seinem Umfeld anzufangen. Die Klimakrise ist ein globales Problem dem länder-, ideologie- und systemübergreifend begegnet werden muss. Die internationale Klimapolitik tut sich aber bislang schwer, den Umständen gerecht zu werden. Daran etwas zu ändern ist der Grund für unser Zusammenkommen heute. Doch um zwischen den Klimastreiks nicht zu warten, ob etwas passiert, haben wir uns in Homberg und als Bürgerinnen dazu entschieden, eine Initiative zu gründen, mit der wir kommunale Klimapolitik fordern und fördern. Wir wollen uns über Projekte informieren, für Akzeptanz werben, unser Mitdenken und Mitgestalten anbieten und zwischen Politik, Behörden, Projektentwicklern und der Zivilgesellschaft vermitteln.

Die Idee ist nicht neu und das Vorhaben nicht einzigartig und genau deswegen glaube ich an unsere Relevanz. Ich war in dieses Jahr in Bonn auf einem Vorbereitungsevent zur 28. UN-Klimakonferenz und habe da Internationale Klimapolitik live erlebt. Nach stundenlangen Sitzungen bin ich dann oft sehr frustriert und traurig aus dem Plenarsaal ins Bett gegangen. Es wurde stundenlang geredet und nichts ging voran. Ganz im Gegensatz dazu waren die ganzen Initiativen, Bürgerbewegungen und Organisationen, welche ich dort kennengelernt habe. Diese Gruppierungen hatten ähnliche Ansätze wie unser Projekt in Homberg und machten tatsächlich Klimapolitik und setzten Projekte um. Sie kamen aus den unterschiedlichsten Ländern der Welt. In Indien beispielsweise wurden durch eine Organisation Menschen in der ökologischen Landwirtschaft ausgebildet und in Brasilien planten Gemeinden mit einer Bürgerinitiative die effektivste Methode klimagerecht ihre Ländereien zu bewirtschaften.

Diese Beispiele beweisen, Engagement auf einer regionalen Ebene ist ein international erprobtes und angewandtes Mittel, effektiven Klimaschutz voranzutreiben. Und es funktioniert.

Was wir erreichen möchten ist, dass wir das Problem der drohenden Klimakatastrophe erkennen, aber nicht in lähmendem Selbstmitleid enden, sondern aktiv werden, um in unseren Kommunen Klimaschutz voranzutreiben. Ich gehöre vielleicht zur letzten Generation, aber wir sind ja zum Glück nicht die einzige Generation. In Homberg sitzen alle Generationen an einem Tisch und wir wollen eine Anlaufstelle sein für all jene, die aktiv werden wollen.

Wir noch in der Gründungsphase, aber fest davon überzeugt, dass unser Engagement Früchte tragen wird und wir damit nicht allein sind, dass beweisen zahlreiche regionale Initiativen auf der ganzen Welt.“



„Wir können die Welt nicht retten, indem wir uns an die Spielregeln halten. Die Regeln müssen sich ändern, alles muss sich ändern, und zwar heute.“
Greta Thunberg