Die 1,5°C-Studie – eine Zusammenfassung

Seit fast zwei Jahren streiken wir jeden Freitag – für eine lebenswerte Zukunft, für Klimagerechtigkeit und für die Einhaltung der 1,5-°C-Grenze. Seitdem waren wir laut, haben Forderungen aufgestellt und streikten mit Millionen Menschen weltweit. Seit fast zwei Jahren ist das Klima eines der größten Themen in Gesellschaft und Politik. Gleichzeitig gibt es aber immer noch keine einzige Partei in Deutschland, die einen Plan zur Einhaltung des Pariser Klimaabkommens hat. Schlimmer noch: Fünf Jahre nach Abschluss des Pariser Abkommens hat weder eine Regierung, noch irgendeine Partei, noch irgendeine Institution überhaupt untersuchen lassen, was zur Einhaltung des Abkommens nötig wäre.

Warum die Studie?

So wird eine ernsthafte gesellschaftliche Diskussion um die nötigen Maßnahmen unmöglich. Diese Wissenslücke musste deshalb geschlossen werden. Und da die Regierung diese Aufgabe konsequent ignorierte, mussten wir einmal mehr ihren Job machen:

Wir haben das renommierte „Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie“ beauftragt, in einer Studie herauszufinden, was die 1,5-°C-Grenze für Deutschland bedeutet und welche Möglichkeiten aus heutiger Sicht bestehen, sie einzuhalten. Und die Ergebnisse sind verblüffend!

Denn die Studie zeigt: Wir können 1,5 °C noch einhalten! Aber der Weg dorthin wird eine enorme Herausforderung.

Die Studie zeigt, dass die Klimaziele der aktuellen Bundesregierung zu einem mehr als doppelt so hohen CO2-Ausstoß führen würden wie ein 1,5-Grad-Pfad.

Das Wuppertal Institut erklärt: Das Einhalten der 1,5-°C-Grenzmarke ist nur dann möglich, wenn Deutschland bis etwa 2035 CO2-neutral wird und auch nur dann, wenn die Emissionen schon in den unmittelbar vor uns liegenden Jahren extrem sinken. Das Erreichen von CO2-Neutralität wäre “bis zum Jahr 2035 aus technischer und ökonomischer Sicht zwar extrem anspruchsvoll […], grundsätzlich aber möglich”,  so die Studie.

Es liegt also ganz entscheidend an der nächsten Bundesregierung, ob das 1,5 Grad Ziel noch eingehalten werden kann. Kurz nach dem Ende der nächsten Legislaturperiode, 2026, wäre das deutsche CO2 Budget ohne Emissionsminderungen vollständig aufgebraucht.

Basierend auf diesen Erkenntnissen wurde in der Studie untersucht, was zum Erreichen von CO2-Neutralität bis 2035 in den Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Verkehr und Gebäude notwendig ist.

Energiewirtschaft

Im Sektor Energiewirtschaft fand das Institut unter anderem heraus, dass erneuerbare Energien und explizit die Wind- und Solarenergie in den kommenden Jahren 4-5 mal so stark ausgebaut werden müssen wie in den letzten Jahren. Auch der Import von ausländischen klimaneutralen Energieträgern wird nötig sein.

Natürlich muss wir für CO2-Neutralität bis 2035 bis dahin auch aus Erdgas ausgestiegen werden. Die Studie stellt fest, dass für die Versorgungssicherheit in der Stromversorgung sowie für klimaverträgliche Industrieprozesse Wasserstoff gebraucht werden wird, der mindestens zu einem Teil in Deutschland durch erneuerbare Energien erzeugt werden sollte. Dafür braucht man sogenannte Elektrolyseure. Bis 2035 sind Elektrolyseure mit einer 7-9 mal so großen Leistung wie von der GroKo geplant notwendig.

Industrie

In den nächsten Jahren erreichen viele Industrieanlagen das Ende ihrer vorgesehenen Lebensdauer und müssen ersetzt werden. Neue Industrieanlagen laufen jahrzehntelang. Deshalb ergibt sich im Sektor Industrie die Notwendigkeit, dass sich alle neuen Anlagen klimaneutral betreiben lassen. Außerdem müssten alle noch bestehenden fossilen Anlagen entweder stillgelegt oder auf nicht-fossile Technologien umgestellt werden. Auch hier, so die Studie, wird Wasserstoff eine große Rolle spielen. Wegen des aktuell hohen Energiebedarfs der Industrie, der sich nur schwer erneuerbar decken ließe, braucht es eine konsequente Kreislaufwirtschaft: Durch Re-Use, Re-Manufacturing und Recycling von Produkten lässt sich der Energiebedarf der Industrie erheblich reduzieren und so deren Defossilisierung erleichtern. Die Studie unterstützt im Sektor Industrie außerdem eine deutlich höhere CO2-Bepreisung in der Größenordnung von perspektivisch 180 Euro pro Tonne CO2 Diese muss durch weitere Instrumente ergänzt werden. Es wird auch klargestellt: Der Aufbau der Infrastruktur für eine klimaneutrale Industrie muss schon beginnen, bevor die Nachfrage danach vorhanden ist. Andernfalls wird die Zeit für den Umbau nicht reichen. Entscheidungen müssen also jetzt fallen und mit hoher Geschwindigkeit und Entschlossenheit umgesetzt werden.

Verkehr

Auch der Verkehr in Deutschland hat einen hohen Energiebedarf. Dieser muss, laut Studie, für eine Umstellung auf CO2-Neutralität bis 2035 deutlich verringert werden. Verursacht wird der hohe Energiebedarf vor allem durch Autos und LKW mit Verbrennungsmotor, die gegenüber der Bahn das 5-fache an Energie verbrauchen. Deshalb sieht die Studie folgende Schritte als notwendig an: eine Verkehrsvermeidung und -verlagerung, signifikant höhere CO2-Preise auf fossile Kraftstoffe und die Abschaffung der vielzähligen klimaschädlichen Subventionen im Verkehr. In den verschiedenen Bereichen des Verkehrssektors sind zum Erreichen von Klimaneutralität bis 2035 unter anderem konkret notwendig: die Halbierung des Autoverkehrs sowie die Verdoppelung des Öffentlichen Verkehrs, Ersatz der meisten verbleibenden Verbrennungs-PKW durch Elektroautos, ein baldiges Zulassungsverbot für neue Verbrennungs-PKW, die Verlagerung von 30% des LKW-Verkehrs auf die Schiene, die Beendigung des innerdeutschen Flugverkehrs und die Verwendung von ausschließlich synthetischen Kraftstoffen für den – ebenfalls stark reduzierten – verbleibenden Flugverkehr ab 2035.

Gebäude

Die Studie ergibt, dass im Gebäudesektor eine massive Steigerung der energetischen Sanierungsrate extrem wichtig ist. Energetisch sanieren bedeutet, den Energieverbrauch eines Hauses etwa durch Dämmen deutlich zu reduzieren.

Das passiert derzeit mit weniger als 1% der Häuser pro Jahr, müsste aber jedes Jahr an 4% der Häuser durchgeführt werden!  Um diese Steigerung zu ermöglichen, ist ein umfassender Maßnahmenmix nötig. Unter anderem braucht es auch eine Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive im Handwerk, da für die Ausführung der energetischen Sanierungen noch nicht einmal genügend Handwerker ausgebildet sind.

Als zweiter wichtiger Punkt muss der Einbau fossil betriebener Heizungen in kürzester Zeit beendet werden. Zum Vergleich: Heute sind immer noch fast 80% aller neuen Heizungen fossil! Stattdessen sollten die meisten neu eingebauten Heizungen Wärmepumpen sein.

Was bedeutet das?

Die Studienergebnisse zeigen also: Eine 1,5-°C-Politik kann von deutscher Seite nur noch gewährleistet werden, wenn sich die Bundesregierung sofort umfassend auf die Reduktion der CO2-Emissionen fokussiert und Klimathemen in allen Politikbereichen priorisiert.

Das erfordert beispiellose politische Anstrengungen.“Ist [der gesellschaftliche und politische Wille] gegeben, stehen der Zielerreichung keine unüberwindbaren Hindernisse entgegen”, schreiben die Wissenschaftler*innen des Wuppertal Instituts. Der gesellschaftliche Wille ist da, die Unterstützung unserer Forderungen enorm – jetzt liegt es an Politiker*innen aller Parteien, endlich faktenbasiert über das Klima zu sprechen und zu handeln.

Die Studie schafft eine Grundlage für eine ehrliche gesamtgesellschaftliche Debatte über notwendige Maßnahmen zur Bekämpfung der Klimakrise.

Dass sich so viele unserer Forderungen in der Studie wiederfinden – unter anderem die Forderung nach Nettonull 2035 oder nach einer CO2-Bepreisung in Höhe von 180€ – zeigt, wie berechtigt sie waren und weiterhin sind. Bei der Ausarbeitung unserer Forderungen, in der Corona-Krise und mit der Veröffentlichung dieser Studie sagen wir: Hört auf die Wissenschaft. Handelt jetzt!

Nichts mehr verpassen? – Infostream abonnieren!

133 Gedanken zu “Die 1,5°C-Studie – eine Zusammenfassung

  1. Klasse, dass die Fridays das veranlasst haben!
    Ich bin schon auf die komplette Version gespannt.
    Wahrscheinlich ist es für meinen Korrekturvorschlag schon zu spät:
    „gemäß“ ist korrekt mit dem Dativ. Daran ändert nichts, dass es fast überall falsch gemacht wird.
    Korrekt also:
    „Und für Deutschland bleibt (anteilig an der Weltbevölkerung) gemäß DEM des SachverständigenraT …“
    M. E. besser: „…laut …“ – geht mit Genitiv oder Dativ.

    1. Lieber Georg,
      schätze, die jungen Leute denken jetzt:
      „Boahh! chill doch mal…“
      Ich sach: Das ist so wichtig wie n‘ Kropf…
      Kann es sein, dass du ein verhinderter Deutschlehrer bist?
      Keep funny 🙂
      Inge – noch ’ne Omma

    2. Danke, Georg Vief, gemäß mit Genitiv stört mich auch immer. Ebenso: entgegen mit Genitiv. Schade, dass Sie nur ein „verhinderter Deutschlehrer“ sind. Viele Grüße Thea Rosie

  2. Hallo,

    grade am 03.09. wurde das Handbuch Klimaschutz (https://handbuch-klimaschutz.de/) vorgestellt. Hierfür wurden über 300 Studien ausgewertet und aufgezeigt, was zu tun ist, um das 1,5°C Versprechen von Paris noch einzuhalten.

    In vielen verständlichen Diagrammen sieht man die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung sowie die möglichen Auswirkungen unseres (Nicht-)Handelns.

    Die Website zum Buch gibt viele weitergehende Infos, die es aus Platzgründen in diesem Umfang nicht in das Handbuch schaffen konnten.

    Herzliche Grüße

    Hermann

  3. Leider geht der Volkswille und der „politische Wille“ völlig unterschiedliche Wege. Der größte Teil der Bevölkerung hat schon die Klimakrise und deren Gefahren für uns Alle verstanden und begriffen, die politische Kaste allerdings ganz offensichtlich nicht. Wir werden über kurz oder lang an der Ignoranz, Überheblichkeit, Unbelehrbarkeit, Dummheit (z. T. in höchster Vollendeung), Geldgier und Verlogenheit dieser Politikversager zu Grunde gehen… .
    Es tut mir sehr leid, aber freundlicher kann ich das nicht mehr kommentieren, dafür ist die Wahrheit zu bitter

    Martin Krollmann

  4. Gut. Jetzt geht es natürlich vor allem um eine Konsensfindung, dass dies tatsächlich allgemeines Ziel werden soll.
    Und man muss Wege finden wie man schwierige Ziele wie „Ersatz der meisten verbleibenden Verbrennungs-PKW“ tatsächlich umsetzen kann. Ich meine es werden jetzt noch massig Neu- und Jahreswagen verkauft, die noch nicht mal Hybridantriebe haben (meine Eltern, Rentner welche jetzt nicht zu den gut Betuchten gehören, haben dieses Jahr noch einen Diesel Jahreswagen gekauft z.B.). Hier gibt es einen Aufschrei von einer riesigen Bevölkerungsgruppe, wenn hier einfach gesagt wird, ihr dürft die jetzt nicht mehr nutzen – auch wenn ich es natürlich sinnvoll fände.

    1. Oben steht ja auch, dass der Verkehr halbiert werden muss. Und nach einer aktuellen Studie sind kleine und mittlere E-Autos in Anschaffung und Unterhalt nur noch 100 Euro pro Jahr teurer als vergleichbare Diesel. Also nicht nur was für Reiche

    2. Hallo Manuel, danke fuer die konkrete Frage. Ja,ist schwierig. Die Fuel-Fahrer muessten dann wenig fahren und andernorts einsparen. Wichtiger aber sind die politischen Schritte. Kann uebrigens allen das Buch KlimaschMutzlobby von Susanne Goetze und Annika Joeres sehr empfehlen (aber vl schon bekannt)

  5. Es steht schlecht um unser Engagement gegen die Klimakrise. Vorrangig geht es jetzt um die Coronakrise, um die damit einhergehende Wirtschaftskrise, und das global. Trotzdem dürfen wir nicht nachlassen, denn gegen die Klimakrise nützen weder Mund-Nasen-Schutz noch irgendeine Impfung. Aber was ist mit: der massenweise Vernichtung von Urwäldern (Amazonas), mit europäischen Wäldern (Dürre, Borkenkäfer) und vor allem mit dem Abtauen von Permafrostböden (Alaska, Kanada, weite Teile Sibiriens), wodurch nicht nur Unmengen Methan freigesetzt werden, sondern jede Menge Zombieviren? Also alles schädliche Emissionen bzw. die Klimakrise äußerst beschleunigende Folgen außerhalb unseres Wirkungskreises? Und leider zielen alle Regierungen, auch unsere, darauf ab, nach der Coronakrise so weiterzumachen wie vor der Coronakrise, anstatt neu zu denken und auf nachhaltige Wirtschaft zu setzen.

  6. Hallo lieber F4F`ler,

    erstmal Glückwunsch zu der Studie und Danke.
    Aber ich veerstehe dosen Satz nicht: „Zwischen den Zielen aller politischen Parteien und der 1,5-°C-Grenze klafft eine gigantische Lücke.“
    Welche Parteien meint Ihr bzw. welche wurden betrachtet.
    Ich vermute mal nur die im Bundes- und Landesparlamenten vetretenen.
    Dies finde ich zwar pragmatisch aber schade und zu kurzgreifend, wenn mein Annahmen zutreffen sollte.
    Wir Sehens uns spätestens auf der nächste F4F – Demo

    Ciao
    Gunter

  7. Sehr gut! Ihr habt den Nagel auf den Kopf getroffen! Nur wer vorangeht, der kann die Laufrichtung bestimmen! Wir brauchen Fakten und reale Schritte, keine vagen Absichtserklärungen!
    Rainer Bartesch (Komponist des Klimawandel-Oratoriums „Our World Is On Fire“)

  8. Liebe FFFs, ich finde Eure Arbeit sowieso großartig und unterstütze sie nach Kräften. Die Idee mit der Studie ist genial. Danke auch dafür.

  9. Meine Erfahrung ist, das der Gesetzgeber oft nicht erkennt wie weit Menschen sich schon auf den Weg gemacht haben ökologisch und ökonomisch neu zu handeln für eine gesunde Zukunft.

  10. Hallo
    Zunächst erstmal meine Hochachtung für all das viele Engagement !
    Meine Anmerkung : Ich habe immer mal wieder den Eindruck, dass die „Verzahnung“ mangelhaft ist.
    Ein Beispiel : Mecklenburg- Vorpommern produziert mehr Windenergie als abgenommen wird. In der Folge wird überschüssige Energie in den Boden abgeleitet, was für unser Ökosystem fatale Folgen hat.
    Ich würde mir wünschen, dass nur Projekte gefördert werden, bei denen von Anfang bis Ende gedacht /geplant/ umgesetzt wird bzw. auch entsprechende Auflagen, Nachweise etc. erbracht werden müssen.
    Oben genanntes Beispiel führt zu grundsätzlicher Fragestellung über den Sinn von Projekten in vielen Teilen der Bevölkerung. Und das ist fatal.

  11. Vielen Dank für diese Information, die seit langem nötig, aber auch zu erwarten war. Da das Klima die gesamte Natur und damit auch die Artenvielfalt und schließlich uns Menschen betrifft, ist die gegenwärtige Haltung der Politik und der gewissenlosen Mächtigen dieser Welt ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit-
    Nicht umsonst ist hier schon vom Ökozid die Rede. Er gehört daher von das internationale Tribunal, vgl. die Petition von Julia Ballesteros, Alexander Neef & Judith Pape (Change.org): „Ökozid strafbar machen!“

    Meines Erachtens brauchen wir dazu nicht erst ein neues Gesetz; es gibt schon genügend Regeln zu den Menschenrechten und zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit.

  12. Ja, und jeder einzelne von uns muss selbstkritisch seinen Konsumanspruch auf gesunde Beine stellen. Inwieweit ist dieser verallgemeinerbar auf die Miterdenbürger? Verzicht macht glücklich, in echt!

  13. Diese Studie zeigt den Politikern und Entscheidern, die es eigentlich längst selbst wissen müssten, wo es langgeht, um das 1,5-Grad-Klimaziel noch zu erreichen.
    Kleine Kritik: Müssen es ausgerechnet Wärmepumpen sein, um Häuser zu beheizen? Die Technologie ist aufwändig (viele bewegliche Teile), und der – an sich gute – Wirkungsgrad geht ausgerechnet dann „in den Keller“, wenn Wärme dringend benötigt wird, nämlich im Winter bei niedrigen Außentemperaturen.
    Alternativen: Mini-Blockheizkraftwerke (können über Fernsteuerung auch zur Grundlast-Problematik im Elektro-Bereich beitragen), Brennstoffzellen (schon wieder Wasserstoff)!

  14. Lasst uns mutig sein und die Tatsachen versuchen zu akzeptieren, dass wir die Atomenergie im Zuge der CO2 freien Energiewende im erneuerbaren Mix dringend brauchen!

  15. Hallo ihr lieben Menschen von Fridays for Future.
    Warum geht es in eurer Studie nur um CO2 Neutralität und nicht auch um den Schutz der Biodiversität? Das Artensterben ist ebenfalls ein wichtiger Treiber für den ökologischen Kollaps wie das Treibhausgas CO2. Eine nachhaltige Gesellschaft und ein gesunder Planet ist nur mit ausreichend Biodiversität möglich.
    Warum ist in eurer Studie nicht auch die Landwirtschaft mitberücksichtigt?
    Die landwirtschaftliche Nutztierhaltung und Fischerei stößt mehr CO2 aus als der Verkehr und Transport und ist überdies der größte Treiber für das 6. Massensterben und den Verlust der Biodiversität.

  16. Diese Ergebnisse sind für mich nicht überraschend. Aber die Aussage, dass keine Partei ihre Inhalte passend zu den offiziellen Klimazielen ausgerichtet hat erstaunt mich sehr. Ich dachte, dass die ÖDP sehr wohl die richtigen Konzept propagiert. Und das schon seit Jahren.

  17. Wow, die Umsetzung dieser Studie dürfte wohl in etwa der Anstrengung des Apollo-Programms der Amerikaner in den 1960er Jahren entsprechen. Mit dem bekannten Ergebnis der Mondlandung. Damals hat der Blick vom Mond auf die Erde deren Schönheit und Zerbrechlichkeit gezeigt. Und diese Bilder von der Zerbrechlichkeit der Erde waren der Beginn der Umweltbewegung. Die Amerikaner haben es in 9 Jahren geschafft vom 16 Minuten „Weltraumschnupperflug“ bis zum Mond und zurück zu kommen. Eine unglaubliche Leistung, die mit enormen Anstrengungen verbunden war. Vielleicht sollte Joe Biden auch die Studie des Wuppertal-Instituts erhalten als Grundlage für ein neues amerikanisches Apollo-Programm. Sofern er hoffentlich Anfang November gewählt wird. Ob wir in Deutschland es schaffen werden bis 2035 die Ergebnisse der Studie umzusetzen? Hier könnten/müssten wir sicher von den Amerikanern der Apollo-Zeit lernen. (Veröffentlichungen zum Apollo-projektmanagement müssten noch vorhanden sein.) Aber Voraussetzung ist ja, wie ihr schreibt, vor allem der Wille dazu. Sonst nützt das beste Projektmanagement nichts. Die größte Schande ist die verlorene Zeit, die verlorenen Jahrzehnte. Und (in dem Zusammenhang) auch die „Sabotageversuche“ der fossilen Industrie, die falsches/gefälschtes Wissen in die Köpfe vieler Menschen pflanzt(e). Was mir aber seit gestern Sorge bereitet sind die neuen Erkenntnisse der „Polarstern-Expedition“. Dort ist von einer Klimaerwärmung von 10 °C innerhalb der letzten 125 Jahre in der Arktis die Rede. Reicht das nicht allein schon aus, um den Kipppunkt des auftauenden Permafrostbodens zu aktivieren, der große Mengen Methangas unumkehrbar freisetzt??? Für eure Bemühungen die Studie in Auftrag zu geben gebührt euch Dank und nun bleibt abzuwarten, was Politik und Gesellschaft daraus machen. Viel Glück uns allen. Gruß Ingo

  18. Völlig richtig! German zero hat diese Studien auch in Auftrag gegeben und sind schon zwei Schritt weiter:
    eine umfassende Gesetzesvorlage und ein kluges Konzept die Politik zur Umsetzung zu zwingen. Warum greift ihr das nicht auf?

  19. Als einer der Scientists for Future fordere ich hiermit die Wirtschafts- und Sozialforschungsinstitute auf, unverzüglich eine kritische Stellungnahme abzugeben und Studien zu initiieren, die eine detaillierte Implementierung erlauben. Es geht jetzt darum, zu wissen, wie es geht und nicht darum, wie es nicht geht.

  20. Wir sitzen alle gemeinsam im Boot, damit es nicht untergeht müssen wir zusammenstehen/rudern.
    Die Politiker vorne, der Rest dicht, und geschlossen dahinter.
    Es zählen keinerlei Ausreden mehr.
    Für die Kinder der Zukunft, für die Zukunft der Kinder!

  21. Sehr gut und sooo nötig, dass FFF die Parteien antreibt: Vielen Dank an das „Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie“ und FFF. Mein Gedanke dazu: Wenn wir als Bürger nicht warten wollen, bis die Politik das Heft in die Hand nimmt (und das wird sie mit Sicherheit erst viel zu spät tun), dann sollten wir als Bürger-Gemeinschaft, als Jung und Alt, als Unternehmer, als Verbraucher und mit neu ausgerichteten Jobs die entsprechenden Schritte selbst einleiten: Mit dem ganz praktischen, lokalen Zusammenführen vorhandener Produkte und Dienstleistungen zur CO2-Reduzierung, wie sie in der Studie genannt sind, in einer Art Bürger-Nachhaltigkeits-Club.

  22. Hallo zusammen!
    Um das Bewusstsein für die Klimaziele zu verstärken wäre meiner Ansicht nach eine immer wieder aktualisierte Kurve der Emissionen (und deren Verursacher) sowie der Einsparungen (und deren Verursacher) sehr hilfreich. Wenn diese zu Verfügung stellen könnte und die Medien dazu bekommen würde diese immer wieder zu präsentieren gäbe es mehr Aufklärung und mehr Anreize sich zu engagieren. Das ist nur eine Idee von sicherlich sehr vielen, aber ich denke, dass das Bewusstsein für die Dringlichkeit und die Möglichkeit es zu schaffen am wichtigsten ist.
    Liebe Grüße von der Insel Rügen!

    1. Vielen Dank für den link – ich hatte die Studie schon runtergeladen, dann aber nach der Lektüre der Hälfte einen Absturz meines uralten notebooks^^. Werd ich gleich wieder downloaden, und die komplette Studie für FFF gleich mit suchen.

  23. Meines Erachtens hat die Politik den Generationenvertrag einseitig aufgekündigt. Dieser Vertrag basiert darauf, dass die nachfolgende Generation, der aktiven Generation die Versorgung im Alter sichert. Umgekehrt bewahrt die aktive Generation die Existenzgrundlagen, vor allem zerstört Sie sie nicht sehenden Auges. Genau das macht aber die aktive Genoration. Allerdings geibt es eine große Mehrheit für Klimaschutz. Das Problem ist die Poletik. Nach wie vor gibt es keinen konkreten Plan für die Energiewende mit dem erforderlichen zeitlichen Vorlauf. Statt dessen wird die Windkraft abgewürgt. Bei einem Treffen zum weiteren Ausbau der WK waren Gegner, aber keine Befürworter eingeladen. Abgesehen von Naturschutzverbänden. Viele Politiker sind Hauptredner bei Antiwindkraftveranstaltungen. Durch ein Tempolimit könnten pro Jahr etwa 2 bis 4 Mio. Tonnen CO2 eingespart werden. Durch Abstellen von Motoren beim Einkaufen usw. etwa 1 Mio. Tonnen. Das macht in zehn Jahren immerhin 40 bis 50 Mio Tonnen CO2. Diese Emissionen sind jetzt in der Atmosphäre. Die dafür verantwortlichen Politiker sollten diese Menge wieder herausholen, damit sie sehen wie schwierig das ist.
    Angenommen es wären 98% der Bevölkerung für ein Tempolimit, würden den Politikern, die jetzt noch gegen ein Tempolimit sind, tausend Gründe einfallen warum wir jetzt doch ein Tempolimit brauchen.
    Was wir daher brauchen ist eine starke Zivilgesellschaft, die der Politik zeigt wo Handlungsbedarf ist. Die macht ansonsten nur dass, was ihr vermeintlich nicht schadet.

  24. Vielen Dank für die Vorstellug der Studie!
    Ich habe eine Frage: Ist berücksichtigt, dass das Abschmelzen des Polareises und das Auzftauen des Permafrostbodens so weit fortgeschritten istm, dass es in absehbarer Zeit die Erwärmung der Atmosphäre beschleunigen wird? Kann es sein, dass das 1,5 Grad-Ziel dadurch gar nicht mehr einzuhalten ist, sondern nur eine zeitliche Streckung der globalen Erwärmung?

  25. Leider kommen von Euch auch nicht die Tollen Vorschläge.Waldaufforstung geht zwar nicht auf die Schnelle hat aber langfristig Wirkungen.

  26. Sehr gut! Aber bitte kann man genau so detailliert beschreiben, was jede/jeder Einzelne tun muss, um sein eigenes Verhalten dem Klimaziel anzupassen.
    Was muss ich tun, wenn ich eine energetische Sanierung der Wohnung anstrebe? Wie kann ich meine Gasheizung durch ein Heizblockwerk ersetzen? Kann ich das überhaupt als Einzelperson?
    Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn es mehr konkrete Vorschläge für das Handeln von Einzelpersonen gäbe.
    Herzlichen Dank auch für das außerordentlich gute Engagement von fridaysforfuture!
    Rosy Freyd

  27. Vielen Dank für die Kurzfassung! Ich wünsche mir ergänzend eine Kurzfassung der Parteiprpgramme, damit die Kluft zwischen den hier genannten Erfordernissen und den Programmen deutlich wird. Und ich wünsche mir dazu eine Art Parteiprogramm, wie es sein sollte, mit dem wir Bürger die Parteien und Wahlkandidat*innen konfrontieren können.

    1. Gute Idee! Wir, die Zivilbevölkerung, sind klimabewusster als die gewählten Parteigranden. Die Grünen, die ich jahrelang gewählt habe, kann ich in puncto Klima- und Artenschutz wohl vergessen. Und komme mir niemand mit „Man muss Kompromisse machen“! Die uns bevorstehende Klimakatastrophe, die sich ja schon deutlich abzeichnet, macht auch keine Kompromisse.

  28. Super, Danke!
    Der Bericht sollte allen politischen Entscheidungsträgern auf den Nägeln brennen…
    Wichtig ist öffentlicher Druck und immer wieder auch Aufklärung, weil alle sich gern wegducken…

  29. Die Forderungen sind in jeder Hinsicht berechtigt, und ich unterstütze sie. Eines aber fehlt: Die Forderung an jede(n) Einzelne(n), den derzeitigen Lebensstil zu ändern. Wenn Forderungen allein an Regierungen, Institutionen und Parteien gerichtet werden, besteht die Gefahr, Verantwortung abzuschieben und nicht über das eigene Verhalten nachzudenken. Vor einigen Jahren lautete der Titel eines populär gewordenen Essays „Empört euch!“ Ich möchte Allen zurufen: „Verweigert euch!!“ Verweigert euch den Verlockungen und Zumutungen der Konzerne, die euer Konsumverhalten manipulieren! Lasst z.B. in Plastik verpacktes Gemüse liegen, kauft im Winter kein Obst, das von anderen Ende der Welt importiert wurde, kauft euch nicht pausenlos neue Klamotten, verzichtet auf unnötige Flugreisen und übermässigen Fleischkonsum usw. usw.! Natürlich muss gleichzeitig der Druck auf die Politik erhöht werden, die Rahmenbedingungen für umweltfreundliches Verhalten der Bürger zu verbessern.

  30. Die Bevölkerung ist überwiegend für entsprechende Maßnahmen im Klimaschutz. Nur die Regierung und die Parteien sind nach wie vor zu sehr von Lobbyisten geleitet, die ihre Profite durch klimaschädliche Wirtschaftweise schwinden sehen.
    Deshalb sollten wir alle German Zero unterstützen und den Politikern bis zur Bundestagswahl richtig auf die Pelle rücken, damit das relativieren und abwiegen endlich ein Ende hat.

  31. Hallo werte FFF,
    die Idee, das Wuppertal Institut mit einer Machbarkeitsstudie zu beauftragen war großartig. Die Ergebnisse sind leider in meinen Augen wenig überraschend und traurig.
    Ich würde sie so formulieren:

    1. Keine Partei – nicht einmal die Grünen – haben Konzepte bzw. einen weitreichenden Maßnahmenkatalog. Das ist – zumindest bei letzterer Partei – überraschend. Wenn man also Klimaschutz wählen möchte, gibt es keine „geeignete“ Partei. Nicht zur Wahl gehen ist aber auch keine gute Lösung.

    2. Das 1,5-Grad-Ziel bzw. Netto-Null bis 2035 ist nur noch mit deutlichen, starken technischen und ordnungspolitischen Transformationen (weg vom LKW hin zur Schiene, weg vom PKW hin zu ÖPNV u.v.a.m., wegkommen vom fossilem Kraftstoff hin zu alternative Kraftstoffe, deutlich mehr EE-Anlagen, Gebäudedämmung …) zu erreichen. Das kostet ggf. Arbeitsplätze erst einmal, schafft an anderer Stelle neue Arbeitsplätze. Die Menschen müssen das wollen und entsprechend Druck machen und wählen (Problem s.Pkt.1). Die Veränderungen müssen JETZT verstanden, gewollt, kommuniziert werden und bezahlbar sein/scheinen.

    Ich sehe das – vielleicht ja auch wegen meines hohen Alters von Mitte 50 – und meiner Erfahrung bzgl. Veränderungswillen und -Geschwindigkeit als nicht machbar an. Und das heißt für mich: Auch wir in D werden die Ziele bis 2035 deutlich verfehlen, die meisten anderen Länder sowieso. Es geht also nicht mehr um das 1,5-Grad-Ziel, sondern darum, ob wir 2 oder 3 oder mehr Grad haben werden. Also: Wärmere Temperaturen, weniger Wasser, kein Schnee mehr….Neue Pflanzen- und Tierarten, abgestorbene Kiefern- und Fichten…

    1. Ich sehe das ähnlich. Wir in den Industrienationen werden dias Ziel nicht erreichen bis 2035 Co2 neutral zu werden. Die USA müsste das sogar bis 2025 schaffen , wenn alle Länder ihr Budget zugeteilt bekämen.
      Welch ein Glück, dass es viele Länder gibt, die noch weit unter ihrem Budget liegen. Wenn wir es schaffen sie zu unterstützen im Bereich Erneuerbare Energien dann sind 1,5 Grad doch erreichbar

  32. Großartig! Herzlichen Dank für Eure Initiative! Die Parteien und Fraktionen arbeiten jetzt an den Wahl- und Regierungsprogrammen! Also ran an die politisch Verantwortlichen, vorneweg unsere „Klimakanzlerin“ und ihre Nachfolge-Kandidatinnen und Kandidaten.

    Der hartleibigste Sektor ist der Verkehr. Scheuer und die gesamte Politik muss endlich begreifen, dass es nicht nur mit mehr Attraktivität für Fußgänger, Radfahrer und Öffis geht (Pull-Maßnahmen), sondern dass zwingend auch Push-Maßnahmen ergriffen werden müssen (starke Verteuerung der fossilen Treibstoffe; gestützt durch wesentlich höhere Parkgebühren, niedrigere Geschwindigkeiten, höhere Bußgelder, „Vision Zero“ (Null Verkehrstote).

  33. Grundsätzlich finde ich FFF sehr gut und richtig und ich unterstütze auch die Einhaltung der 1,5 Grad-Grenze. Solar- und Windenergie sollten beschleunigt ausgebaut werden und Wasserstoff sollte eine wichtige Rolle spielen. Allerdings dürfen bei der gesamten Wasserstoff-Technologie weltweit nicht mehr als ca. 100 Tonnen Wasserstoff täglich durch Diffusion und Leckage freigesetzt werden, der unverbrannt in den Weltraum entweicht, während der bei Wasser-Elektrolyse gleichzeitig erzeugte Sauerstoff zurückbleibt und zu einem Sauerstoff-Überschuß in der Atmosphäre führt, welcher langfristig gesundheitsschädlich hohe Konzentrationen erreichen kann, was unter ungünstigen Umständen die restliche Dauer der Bewohnbarkeit des Planeten Erde auf ein Tausendstel verkürzt. Ich glaube, dies wurde in der Wissenschaft bisher noch nicht genügend erforscht. Ich wünsche Fridays for Future besten Erfolg!

  34. Liebes FFF-Team,
    ich vermisse in der Zusammenfassung den Sektor CO2-Reduktion in der (konventionellen) Tierhaltung. Meines Wissens macht Nutztierhaltung und was da drumherum dazugehört einen großen Teil der Treibhausgasemissionen aus. Warum wird darüber nicht gesprochen? Und mögliche Lösungsansätze dazu? Taucht das in der Studie gar nicht auf oder hat ihr es beim Zusammenfassen vergessen? Das macht mich sehr stutzig und lässt mich auch an der Qualität der Studie zweifeln.
    Lieben Gruß
    eine Unterstützerin

    1. Seit Jahren wird auch sehr viel über Landwirtschaft, konventionelle Tierhaltung, Klimaschädlichkeit und mehr diskutiert (und ich kenne Bauern, die auf „Bio“ umstellen). Wir müssen eben alles bedenken. Was mich nur immer wieder, und schon seit 20 Jahren, stört, (nicht hier bei FFF, aber in der Bevölkerung hör ich das ständig^^) ist, wie z.B. auch unter uns extreme VielfliegerInnen dann jeweils erzählen, sie würden ja vegan essen, oder umgekehrt. Diese „laß mal die Andern machen“-Zeiten müssen wirklich bald vorbei sein.

      Ich weiß nicht, ob links immer so erwünscht sind hier – grade nach dem Tönnies-Skandal findest du sehr viel zum Thema, z.B. bei Greenpeace unter „Tierhaltung verbessern“, einfach in duckduckgo oder startpage eineben.
      Ich hab auch mal eine Studie vom Tierschutzbund gelesen, „Tierhandel und Klimawandel“. Darin wurde z.B. erwähnt, obwohl der Fleischkonsum in manchen westlichen Ländern ja (leicht) sinkt, daß Methan- und Lachgas-Emissionen aufgrund von Tierhaltung von 1990 bis (ich glaube…) 2009 um 17% gestiegen waren. Den link würdest du auch leicht finden, und vielleicht ja eine neuere Version als die, die ich gelesen habe^^.
      Ich glaube, das alles gehört nun endgültig zusammen – der Flugverkehr hat sich z.B. seit 1960 durch die steuerbefreite Billigfliegerei unsäglich – und fast nur im Westen – gesteigert, und Mobilität ist ein Riesenproblem. Genauso Fleischkonsum und überhaupt Verhalten gegenüber Tieren. Bei „agrarheute.com“ findest du, wenn du „Fleischkonsum“ in den browser eingibst, eine interessante Liste. Stand damals /2016) wurden in USA rund 117 kg Fleisch pro Person und Jahr gegessen, in der EU 82,6, in Afrika 18,6kg, in Asien 31,3 und in Südamerika 78,4.
      Es hilft ja nix – westlicher life-style und 1,5° – das kann nicht klappen… Deshalb zählts wirklich überall.
      Ich hoffe, die Zahlen haben dir ein wenig geholfen^^.

  35. Ihr macht das einfach suuuuper ! Nicht aufhören damit !!!!!
    Bitte überlegt euch ernsthaft, ob nicht die Gründung einer eigenen Partei sinnvoll wäre.
    Ich kann die Grünen nicht mehr wählen (=> drohende Koalition mit der CDU)
    und bin sicher mit diesem Problem nicht alleine. Ich glaube nur über diesen Weg sind die
    entscheidenden Veränderungen tatsächlich auch um- u. durchsetzbar.
    Gebt der Wissenschaft eine Plattform.
    Meine Stimme ist euch jedenfalls sicher.

    1. Als zukünftiger Ex-Grün-Wähler, bin ich auch ratlos, wo ich beim nächsten mal mein X mache. Dauert auch viel zu lange. Jetzt muß etwas geschehen.

      Benzin jeden Monat 10 Cent teurer. Ab Morgen. Das würde schon zu Veränderungen führen.

      Wenn wir bei 5-10 € pro Liter sind, wird der Ge- und Verbrauch gesunken sein. Auch ohne Auto-Verbot.

  36. Das Budget würde bei 4,2 Gt nicht einmal 5 Jahre reichen beim derzeitigen Ausstoß. Die missglückte Stromwende hat zu den höchsten Strompreisen weltweit in Deutschland geführt. Eine so schnelle Null Reduktion bis 2035 geht nur durch eine weitgehende Deindustriealisierung. Die führt zur Verarmung weiter Bevölkerungskreise, die dann ja nicht mehr zur Arbeit oder in Urlaub fahren müssen. Wenn das nicht reicht, gibt es halt individuelle Fahrbudgets um die minus 50% Autoverkehr zu erreichen. Übrigens dürfen und werden Länder wie China und Indien ihren Ausstoss bis 2030 noch erhöhen. Das wird unsere Reduktion mehr als kompensieren. Aber Deutschland ist ja ein Vorzeigeland und alle bewundern uns (wirklich?).
    Wie wäre es wenn alle FFF Anhänger mit gutem Beispiel vorangehen. Keine Flugreisen mehr, nur öffentliche Verkehrsmittel, und Internet nur sehr begrenzt. Das wäre überzeugend und würde eine Ernsthaftigkeit glaubwürdig machen. Ansonsten ist das ganze nur naiv und wie so häufig an „die Anderen“ gerichtet.

  37. Danke für die Versachlichung der Debatte und für die Hoffnung „es ist machbar“. Wir von Extinction Rebellion kämpfen mit für eine Klimapolitik, die das Pariser Abkommen erreichen will.

  38. Die wissenschaftlichen Studien haben uns gezeigt, wie ernst die Lage ist;diese Studie des Wuppertal Instituts zeigt aber, dass mit einer enormen Anstrengung das 1,5°C-Ziel noch erreichbar wäre,um das Schlimmste zu verhindern;die Politik muss aufhören mit Versprechen und Annoncen, die nicht eingehalten werden, sie muss auf die Wissenchaft hören und konkrete Fakten liefern; wir , von FFF, werden nicht locker lassen, wir werden den Druck erhöhen, das sind wir den künftigen Generationen schuldig!

  39. Die Indizien sind eindeutig: Klimawandel hat bereits begonnen. Noch ist mit guten Willen eine Begrenzung möglich. Packen wir es an. So schnell wie möglich.

  40. Wenn alle das gleiche Ziel verfolgen ist es realisierbar!!
    Wie organisieren wir die Riesen Motivation dass alle bereit sind am gleichen Strang zu ziehen…?!

  41. Eine Superidee, die Studie in Auftrag zu geben !!!
    Politiker sind nun mal keine Wissenschaftler und fühlen sich leider viel zu stark den Interessen der Industrie verpflichtet, und nicht so sehr dem Willen der Bürger.
    Diese droht ja oft genug mit der Streichung von Arbeitsplätzen, um konkurrenzfähig bleiben zu können – und den Schuh will sich vermutlich keine Partei anziehen …
    Ich komme übrigens zu allen Demos bei uns im Ort und werde das auch in Zukunft tun !
    Jetzt ist die richtige Zeit, die Weichen r i c h t i g zu stellen – denn Veränderungen sind längst überfällig !
    Zeigen wir den Politikern, daß wir sehr genau registrieren werden, wessen Worte auch Taten folgen !

  42. Die FfF-Bewegung hat zweifellos einen wichtigen Beitrag geliefert, indem sie das Thema erst auf die politische Tagesordnung gebracht hat.

    Nun ist es Zeit, den zweiten Schritt zu gehen und die Realität anzuerkennen: ohne Kernenergie ist eine Dekarbonisierung nicht machbar, oder zumindest sehr viel schwieriger und somit auch die Erfolgswahrscheinlichkeit geringer. Und das sage nicht (nur) ich, sondern auch Fatih Birol, Executive Director der Internationalen Energieagentur:
    https://amp.cnn.com/cnn/2020/10/09/opinions/without-nuclear-power-the-worlds-climate-challenge-birol-grossi/index.html

  43. Es ist meine GROSSE und EINZIGE Hoffnung, daß Wirtschaft und Politik jetzt richtig habdeln. Due Menschheit muss einen lebenswerten Planeten erhaktn.

  44. Ein gutes Gefühl zu wissen, dass die jungen Menschen in Deutschland dem Pfad folgen wollen, den die Wissenschaft für richtig herausgearbeitet hat.
    Weiter so! Prima!

  45. Auch wenn sehr viel zu tun ist, macht diese Kurzfassung der Studie Mut – manchmal hab ich nämlich schon gedacht: ‚es ist eh alles zu spät‘, und ich glaube, so denken viele…
    Also weiter so – man braucht positive Nachrichten!!

  46. Danke für die Klarstellung genau zu einer Zeit in der die CDU uns als Glaubensgemeinschaft verunglimpft und die SPD meint wir sind nicht die Mehrheit.
    Ja ich glaube! Ich glaube, dass Menschen leben wollen.
    Wir sind nicht die Mehrheit, wenn ihr fragt, ob alle das Leben aufgeben wollen, dass sie kennen. Das stimmt.
    Aber wir sind die Mehrheit wenn ihr fragt:“WOLLT IHR LEBEN UND SOLLEN EURE KINDER LEBEN?“
    Und dann sind Menschen hoffentlich bereit zu handeln.
    Jetzt.
    Danke an FFF und Greta.
    Niemand ist zu kleium einen Unterschied zu machen!

  47. Hallo liebe Klimafreunde,

    bin ebenso ein junger Klimafreund, möchte nur ein paar Anmerkungen zu eurer Zusammenfassung zur 1,5 Grad-Studie machen…

    Ihr schreibt:
    „Im Sektor der Energiewirtschaft fand das Institut unter anderem heraus, dass erneuerbare Energien und explizit die Wind- und Solarenergie in den kommenden Jahren stark ausgebaut werden müssen. Auch der Import von ausländischen klimaneutralen Energieträgern wird nötig sein. Natürlich müssen für die CO2-Neutralität bis 2035 alle Kohle-, Öl- und Gaskraftwerke von Netz genommen sein. Die Studie stellt fest, dass für die Versorgungssicherheit in der Stromversorgung sowie für klimaverträgliche Industrieprozesse Wasserstoff gebraucht werden wird, der mindestens zu einem Teil in Deutschland durch erneuerbare Energien erzeugt werden könnte.“

    Ich finde es immer etwas schade, dass an erster Stelle oft gleich das Argument mit den Erneuerbaren Energien steht… ich bin mir dessen bewusst, dass es diese AUCH braucht. Jedoch müsste an erster Stelle vorallem stehen: ENERGIEVERBRÄUCHE drastisch reduzieren! Und nicht alles mit Technik lösen zu wollen, sondern einfach weniger industrielle Prozesse, sprich industrielle Abrüstung zu fordern! Das müsste die Devise sein. Denn auch die Herstellung von Techniken zur erneuerbaren Energieerzeugung fressen Ressourcen und sind nicht für die Ewigkeit gebaut. Hier erscheint mir mittlerweile eine zu starke Ökokapital-Lobby dahinterzustehen, die mit Haudrauf immer mehr Erneuerbare fordert, um Profit einzustreichen. Versteht mich nicht falsch… Ich möchte ebenso, dass wir aus den Fossilen aussteigen und raus aus Atom, doch möchte ich auch Erneuerbare, aber nicht um jeden ökologischen und sozialen Preis 😉 Deshalb… eine geregelte Deindustrialisierung bzw. ein Umbau der Industrie zu einer Kreislauf- und Kompostierwirtschaft (sorgt auch wieder für einen Arbeitsplatzausgleich, der bei anderen Industrien dann wegfällt). Und mir geht das Gebot „klimaneutral“ sogar nicht weit genug, wir müssen „klimapositiv“ wirtschaften (siehe heute schon am Ansatz „Cradle to Cradle“), sprich die Dinge des Alltags dahingehend zu entwickeln, dass sie unbedenklich kompostierbar, also dem natürlichen Kreislauf wieder zurückgeführt werden bzw. hier sogar ein Mehrwert für die Natur entsteht. Das muss der Anspruch sein! Das bitte ich, in euren Forderungen aufzunehmen, da das ganz elementar ist.

    Kurz auch noch einige Bemerkungen zum Verkehrssektor… hier bin ich ebenso für das Verbot von Verbrennern, gleichzeitig ist es aber in meinen Augen verkehrt zu sagen… wir substituieren jetzt mit E-Mobilität. WENIGER Verkehr insgesamt, und wenn, „Mikromobilität“ einfordern, KLEINE E-Autos, Fahrräder, etc. und den ÖPNV massiv ausbauen und entwickeln/vernetzen! Und Autarkie und Regionalität von Wirtschaften unterstützen, das unterbindet erst die Entstehung von Verkehr, die Ursache! So z.B. auch weitere Kreis- oder Gemeindereformen verhindern, weil die Wege sonst für die Leute immer weiter werden. Gegen Schließung von Filialen protestieren, weil die Mitarbeiter arbeitslos werden bzw. dann weiter zur nächsten Filiale fahren müssen (soziale UND ökologische Ebene). Es gibt noch unzählige Beispiele, die hier angeführt werden könnten.

    Also kurz und knapp nochmal: Reduktion der CO2-Emissionen heißt nicht NUR Substitution von Energiearten (weil hier meines Erachtens mittlerweile Ökokapitalisten Knete machen wollen und die Umwelt eher geschädigt wird), sondern VOR ALLEM Reduktion von Energieverbräuchen, notfalls durch Energiekontigente, dann sind die Industrien gezwungen, nachhaltiger mit Energiemengen umzugehen.

    Ich empfinde es zudem als falsch, dass im Dannenröder Forst riesige Flächen Laub- und Mischwald für eine Autobahn gefällt werden, ähnliches im Hambacher Forst und auch in Brandenburg bei Grünheide, wo für Automobilität eine ganze Wald-, Seen- und Erholungslandschaft in eine Industrielandschaft umgebaut wird. Jeder Baum, jeder See, jedes Moor ist ein Klimaretter in diesen Zeiten. Hierfür sollten wir zusammen eintreten.

    Nur mal so als Anregungen und Bitten.

    Es grüßt euch der Norman

    1. Oh, ja, hier legt endlich ein Kommentar den Finger in die Wunde! Meine volle Zustimmung!

      Genau da liegt auch die Ursache, warum mit den Grünen (allein) zwar vielleicht ein „Green New Deal“ aber keine Weltrettung gelingen kann. Solange sich alles „rechnen“ muss, um es zu machen, und dabei gar nicht wirklich ALLES eingerechnet wird, sondern nur so weit, dass einige profitieren können, kann es nichts werden.

      Viele Grüße
      Harald

  48. Das ist schön zu lesen. Jeder von uns kann jetzt gleich damit anfangen:
    – Weniger Konsum bedeutet auch sofort weniger Transportverkehr auf der Straße bzw. den Weltmeeren.
    – Fairtrade Waren/ Kleidung kaufen ist direkte und sofortige Entwicklungsarbeit von zu Hause aus.
    – Wenn nur jeder zweite neue Modetrend ignoriert wird, haben wir schon 50% allen Energieverbrauches dafür reduziert. Der Markt wird sich schnell anpassen und schrumpfen.
    Wenn ich bei mir anfange, brauche ich nicht auf andere zu warten

  49. Es ist jede Mühen wert unser aller Zukunft und vor allem kommender Generationen zu schützen.
    Die besherige Trägheit der Politik aber auch der Einzelnen im alltäglichen Konsum ist erschütternd. Ich tue was ich kann um nachhaltig zu leben und mein Umfeld zu mobilisieren.
    Ein riesen Danke für eure Tatkraft!
    Nikolas Tillmann

  50. Tolle Arbeit!!! Einfach mal die Ärmel hochkrempeln und anfangen! Macht weiter so! Irgendwann müssen die Politiker etwas tun. Langsam wird es schon peinlich.

  51. Danke für eure Beharrlichkeit und danke für die Studie! Wir haben noch eine Chance und das wird uns alle beflügeln. Jetzt müssen wir den Parteien und den NGOs Beine machen!

  52. Wir müssen sofort die CO2 Ausstoß auf 0 reduzieren und alle Wälder besonders die Regenwälder schützen denn bis 2035 ist es zu spät. Wenn die Politiker auf der Welt zusammen am Klimaziel arbeiten und die Ausbeutung der Natur sofort beenden bis 2030 , gibt es auch nächste Generationen. Ich hoffe dass wir alle zusammen es schaffen eine gute Zukunft mit unserer NATUR zu erreichen.

  53. Liebe AktivistenInnen von Fridays for Future,
    vorab ein GROßES Dankeschön für euer unermüdliches Engagement und die Studie mit Hilfe des „Wupptertaler Institutes für Klima, Umwelt und Energie“!
    Lasst uns u.a. auf die Sonne setzen. Da gibt es noch so viel Potenzial! In dem Buch „Eine kurze Geschichte der Menschheit“von dem Historiker Yuval Noah Harari steht folgendes auf Seite 415:

    „Die in den fossilen Brennstoffvorkommen der Erde gespeicherte Energiemenge ist winzig im Vergleich zu der Energie, die die Sonne jeden Tag kostenlos ins All schleudert. Davon kommt zwar nur ein Bruchteil auf der Erde an, doch unser Planet erhält immer noch Jahr für Jahr Zuwendungen an Sonnenenergie in Höhe von 3.766.800 Exajoule.*
    … Von dieser gewaltigen Energiemenge fangen sämtliche Pflanzen unseres Planeten mit ihrem Prozess der Photosynthese lediglich 3000 Exajoule ein…

    Wir Menschen verbrauchen zurzeit pro Jahr sogar nur 500 Exajoule –
    so viel, wie die Sonne in 1 ½ Stunden auf die Erde schickt.“

    * 1 Joule = Energie um 1 Apfel 1 m hochzuheben / * 1 Exajoule = Milliarden Milliarden Joule

    Gebt niemals auf! Wir stehen hinter euch und sind immer dabei!
    Eure Susanne (Hahn) / Hamburg

  54. Wenn Deutschland laut Sachverständigenrat für Umweltfragen (dem höchstrangigen wissenschaftlichen Beratungsgremium der Bundesregierung) noch ein Restbudget von 4,2 Gt CO2
    zusteht, dann bedeutet dies, dass bei gleichbleibenden Emissionen von über 800 Millionen Tonnen,
    das Budget in etwa fünf Jahren, also 2025, aufgebraucht wäre. Bei einer sofortigen Halbierung der Emissionen (was wahrhaft revolutionäre Veränderungen erfordern würde), wäre das Budget trotzdem auch schon 2030 aufgebraucht. Das macht deutlich, was für einschneidende Maßnahmen eigentlich notwendig sind, um auch nur in die Nähe der völkerrechtlich verbindlichen Pariser Klimaziele zu gelangen und das Abrutschen in eine sich selbst verstärkende, lebensfeindliche Heisszeit noch zu verhindern.
    Der Sachverständigenrat sagt völlig zu Recht, dass die derzeitigen Klimaziele der Bundesregierung nicht auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhen und nicht annähernd ausreichen, um eine globale Klimakatastrophe noch zu verhindern. Sie entsprechen nicht den Erfordernissen und Verpflichtungen des Pariser Klimavertrages und sind also eindeutig rechtswidrig und müssen also drastisch verschärft werden.
    Danke an Fridays for Future, dass ihr dass deutlich macht und darauf hinweist, dass es bisher keine Partei im Deutschen Bundestag gibt, die den Ernst der Lage begriffen hat und einen realistischen Plan zur Erreichung von Null Emissionen verfolgt. Es braucht offensichtlich auch politisch eine Alternative, die die berechtigten Forderungen der kommenden Generationen vertritt und durchsetzt.
    Es ist Zeit für eine Alternative für das Leben, für eine Wahlalternative, die der Verhinderung der Klimakatastrophe und der Sicherung der Lebensgrundlagen absolute Priorität einräumt und das dringend notwendige endlich auf den Weg bringt.

    Mit solidarischen Grüßen

    Jürgen Tallig

  55. Ohne dem Menschen zu zeigen, was das für den Arbeitsmarkt bedeutet und wie sie weiter existieren können ohne zu verarmen, wird es keine breite Unterstützung dafür geben. Def ökologische Aspekt muss immer auch das Soziale mit im Blick haben. Großer Fehler auch der Grünen das nicht zu tun.

  56. Es ist unser ach so „demokratisches“ System, das eine klare Ansage von ALLEN Parteien unmöglich erscheinen lässt. Denn keine Mehrheit im Parlament will unser aller überdimensionierten Verbrauch von natürlichen Quellen und Ressourcen GANZ KLAR durch deutliche Vorschriften einschränken. Parteien und PolitikerInnen werden von Lobbyisten der Industrie und jeglicher Konzerne sehr stark infiltriert, und häufig „arbeiten“ Lobbyisten sogar an Gesetzestexten mit.
    Ich denke, nur eine neue APO hat genügend Unabhängigkeit und Kraft, Dinge wirklich zu verändern. So wie eine FINANZWENDE mit Gerhard Schick nicht innerparlamentarisch zu organisieren war und ist, ist die Umwelt- / Mitwelt- / Klima- / Friedens- / Umverteilungs – Debatte im Parlament nicht wirklich möglich. — Ermuntert alle Menschen um euch rum, immer genauer zu schauen, wo wir wie entweder unsere Welt weiter kaputt machen ODER anders leben: ohne Auto, mit Fahrrad, zu Fuß, im Zug, ohne neue Klamotten von…., doch mit wunderschön reparierten Wollsocken, mit leckerem Biobrot, ohne den 20.coffeetogobecher, doch mit eigener Thermosflasche und und und …………………..vielen gemeinsamen Aktionen und Texten und Gesprächen und — trotz oder mit Corona – mit gemeinsamem LACHEN.

  57. Als nunmehr fast 70-jähriger müsste ich mich eigentlich schämen, dass ich nicht schon viel früher für Eure wissenschaftsbasierten Ziele eingetreten bin. Irgendwie war einmal das Jahr 2000 die ferne Zukunft, und danach war da der Gedanke, dass das mit demokratischen Mitteln nie gehen würde.

    Ich danke Euch für Eure Fantasie, Hartnäckigkeit und Euren Mut. Ich freu mich, bei Euch mitzumachen.
    Alles Gute uns allen.

    Ludwig K.

  58. Das ist alles richtig und extrem wichtig.
    Noch wichtiger wird allerdings der Umbau des Agrarsektors sein. Da sind die größten CO2 Senken- Potenziale und Ernährungssicherheit ist auch ein Thema, das uns zunehmend beschäftigen wird.
    Warum findet das hier keine Erwähnung?

  59. Alle Grenzstreitigkeiten müssen weltweit geklärt werden. Radikalismus muss durch Bildung untergraben werden. Allen Menschen muss Bildung, Gesundheitswesen, Sicherheit, Nahrung und Heimat garantiert werden damit Sie beruhigt Schlafen können, was bedeutet, Sie frieren nicht, hungern nicht, haben keine Schmerzen und auch sonst keine größeren Sorgen. Dann benötigen wir auch kein Militär mehr, was nach Schätzungen 20 % der fossilen Brennstoffe verbraucht. Kriegswaffen müssen bis 2035 somit ebenfalls stillgelegt werden, was nur bei einer befriedigten Welt geschehen kann. Weniger Menschen und eine neue nach Permakultur umgestaltete Landwirtschaft mit Tierschutz sowie höhere Nachhaltigkeit in der Produktion von Waren und finanziell gerechte Gesellschaften wäre auch hilfreich! Klimaschutz wird nur funktionieren wenn alle anderen von Menschen gemachten Fehler auch berichtigt werden. Zuviel bis 2035?

  60. Es erscheint sensationell, daß die FfF-Gruppe als einzige eine wissenschaftliche Studie in die Diskussion über effektive Maßnahmen zum Klimaschutz einbringt. Obgleich die heutige Naturwissenschaft gerade im Bereich der leblose Natur ihre besten Beiträge leistet, wenn es um die Fakten geht, erreicht sie auch vor ‚lebenswichtigen Entscheidungen‘ kaum die gebührende Beachtung. Sie kann/dürfte eigentlich nicht ignoriert werden! Fehlt es beim Klimaschutz am gesellschaftlichen Consense?

  61. Ich möchte an dieser Stelle einen herzliches Dankeschön an alle Aktivisti richten die diese Studie initiiert und durch ihr ehrenamtliches Engagement und Spenden-sammeln finanziert haben. Der Zeitpunkt ist ideal um der Politik ihr Versagen mit knallharten Fakten vor Augen zu führen.
    Liebe Grüße
    Henrik

    1. Laut dem Buch, wie wir das Klima schon beim Frühstück retten können, kann jeder einzelne auch sofort etwas unternehmen: Keine tierischen Produkte bis zum Abendessen. Anstatt sich vorzustellen, nie wieder Fleisch zu essen, sollte man immer nur an die nächste Mahlzeit denken. Für die Umwelt, die Tiere und deine Gesundheit #winwinwin

  62. Hallo ihr lieben Menschen von FFF,
    was ich in diesem Bericht vollkommen vermisse ist die fundamentale Kritik an der konsumorientierten Lebensweise unserer westlichen Zivilisationen. Der Bericht spricht von einem „Bussines as usual“, nur mit anderen Energieträgern, anderen Verkehrsmitteln und besser gedämmter Häuser. Der menschengemachte Kern der Ursache für den Klimawandel, unsere Technologiegläubigkeit versus unserer Naturfeindlichkeit, unsere Gier uns die Welt untertan zu machen, nicht zu erkennen das wir selbst Natur sind und deswegen prinzipiell umdenken im Sinne eines „weniger ist mehr“ und „wir sind mit allem verbunden“ müssen – dies alles fehlt mir in diesem Bericht und auch ein entsprechender Kommentar von euch dazu.
    Mit herzlichen Grüßen, Klaus Pons (66 Jahre)

    1. Hallo Klaus Pons, ich bin auch “66 Jahre, kein bisschen weise, und aus gehabten Schaden nichts gelernt“. Wenn Du in dem Bericht etwas vermisst, dann lies mal die Vollversion des Wuppertal- Instituts “CO2-neutral bis 2035: Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5-°C-Grenze, Das sind 113 Seiten geballtes Wissen, gedacht als Handlungsempfehlung für die Politik. Natürlich muss sich das Bewusstsein der Menschen ändern. Was die jungen Leute der FFF jetzt machen, ist genau das, was ich schon vor 30 Jahren wollte- einfach super- vielen Dank

  63. Mir scheinen die ermittelten Massnahmen nicht weit genug zu springen. Deutschland und jeder einzelne Bürger muss aus meiner Sicht seinen pro kopf verbrauch drastisch reduzieren. Wir haben zusammen mit den reichen europäischen Ländern eine besondere Verantwortung daher müsste die Studie aus meiner Sicht noch den Puffer mit aufnehmen der zum teil mehr einsparung leistet. Denn wir haben über viele Jahrzehnte zu hohem Anteil diese Situation verursacht. Daher müsste auch eine pro kopf co2 Steuer mit eingeführt werden. Zumindest müsste dies mit angeregt werden.

  64. Sollte man nicht auch eine Studie erstellen zur Frage, warum die Politiker nicht genug für das Klima tun? Offenbar gibt es für die Dinge, die ihnen als dringlicher erscheinen. Welche sind das? Wie sieht es im internationalen Kontext aus? Bitte nicht einfach antworten: die schauen bloß auf die Wählerstimmen, denn Zuspruch für die Klima-Anliegen gibt es mittlerweile genug – und wenn nicht: warum machen sie dann nicht das Klima zum Gegenstand ihrer Propaganda, um mehr Zuspruch dafür zu bekommen? Und sagt bitte auch nicht, dass das alles nur Bestechung ist (Lobbyismus), denn wenn ich den Politikern so zuhöre, habe ich nicht den Eindruck, dass man die erst noch bestechen müsste, damit die so handeln, wie sie handeln. Falls ihr das Thema für wichtig haltet, bin ich zum Meinungsaustausch bereit, eMail steht ja unten.

  65. Wenn wir dem Vortrag von Prof. Quaschning und FFF folgen, dann müssten wir eigentlich den Klimanotstand ausrufen. Wie von beiden dargestellt, sind alle bisherigen und geplanten Maßnahmen ungeeignet oder unzureichend, um der Klimakatastrophe wirklich etwas wirksames entgegensetzen zu können.

    Auch die tägliche politische Arbeit scheint mir weiterhin als ein Reparaturbetrieb. Es ist doch nichts Neues, das war und ist doch bekannt, dass wir uns eigentlich in einem Klimanotstand befinden..

    Wie es aussieht, werden die Klimaziele bis 2030 nicht erreicht werden. Jetzt könnten wir uns zurücklehnen und sagen: „Dann ist es halt so“, oder könnten hoffen, „es werde nicht so schlimm kommen“.

    Es muss ein politischer Wille entwickelt werden, von Reperaturmaßnahmen zu tatsächlich effektiven Maßnahmen zu kommen.

    Notstand bedeutet, Notstandsmaßnahmen zu ergreifen. Wer hat den Mut, den Klimanotstand auszurufen, bzw. Notstandsmaßnahmen einzuleiten? Welcher Politiker oder Politikerin hat den Mut dies offen auszusprechen, dass wir uns in einer Nostandssituation befinden?

    Wäre das Panikmache? Wenn wir die Klimakatastrophe so definieren, wie sie ist, dann befürchten politisch Handelnde, Ängste auszulösen. Das stimmt erst einmal. Diffuse Ängste führen zu Abwehr, bzw. Verdrängung. Ängste können wir aber nur bewältigen, wenn wir uns der Angst stellen.

    Wenn wir, wie von Prof. Quaschning und FFF dargestellt, Maßnahmen ergreifen, wir diese aufgreifen und publizieren und Handlungsstrategieen entwickeln, dann kann von einem Hilflosigkeitsgefühl ein Gefühl von Hoffnung entstehen. Und daraus entsteht ein Handlungsprozess.

    Klimanotstand heißt Notstand. Aber während eines Notstands rücken Menschen zusammen. Sie müssen nur ein Gefühl bekommen, dass ihr Handeln zielführend ist!

    Dazu gehört auch, deutlich zu machen, dass diese Maßnahmen nicht zum Nulltarif zu haben sind. Der heutige Begriff von Wohlstand meint materiellen Wohlstand. Wer mit einer Erkrankung lebt, wird sicherlich einen anderen Wohlstandsbegriff definieren, dann wird Wohlstand begrifflich als „frei von einer Erkrankung“ zu sein, beschrieben werden.

    Wie könnte ein Wohlstandsbegriff für die nachfolgende Generation definiert werden, die sich im Klimanotstand befindet? Wohlstand wird dann sicherlich dahingehend definiert werden müssen, „in einem Gefühl leben zu können, eine Zukunft zu haben, in einem Gefühl überleben zu können“.

    Wir haben nur noch 30 Jahre Zeit, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Alle bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung, wenn diese so weitergehen, sind unzureichend. Denn wenn wir bei 4,5 Grad landen, werden die Folgen gravierend sein. An den Küsten wird, trotz Klimadämme, eine landwirtschaftliche Nutzung nicht mehr möglich sein. Global gesehen, wird in vielen Regionen ein Leben nicht mehr möglich sein. Die Folge werden Flüchtlingsströme national, aber auch international sein, um nur eine der Folgen zu beschreiben.

    Die politische Hauptrichtung des Kreisverbandes Bündnis90/Die Grünen sollte daher der Kampf gegen den Klimawandel sein. Dies bedeutet aber nicht, andere politischen Ziele zu vernachlässigen. Trotzdem werden die Folgen einer jetzt noch bestehenden Wendung im Kampf gegen den Klimawandel Folgen nach sich ziehen, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt infrage stellt. Denn Maßnahmen, die jetzt getroffen werden müssen, bedeuten einen extremen Veränderungs- und Anpassungsprozess. 30 Jahre erscheinen uns noch ausreichend. Ist das so? Wenn wir bedenken, dass die Wiedervereinigung vor gerade 30 Jahren erfolgte, dann können wir erkennen, dass der Anpassungsprozess noch nicht abgeschlossen ist. Die Veränderungen, welche die Menschen in Ostdeutschland meistern mussten und noch müssen, sind und waren extrem. Möglicherweise erklärt dies auch die Erfolge der AfD, da immer noch Unsicherheiten für Zukunft und ein Gefühl, Verlierer zu sein, bei den Menschen vorherrscht.

    Veränderungen machen immer Angst. Das kann jeder für sich nachvollziehen. Denn der Verlust eines Arbeitsplatzes bedeutet nicht nur die Sorge um materielle Absicherung, sondern auch einen Verlust von Zusammengehörigkeit innerhalb eines Betriebes und damit auch Verlust eines Stücks an Heimat.

    Noch 30 Jahre! Welche Folgen ergeben sich, wenn wir Maßnahmen gegen den Klimawandel jetzt fordern? Denn dies bedeutet einen Strukturwandel. Im Folgenden eine kleine Aufzulistung:

    Was müssen wir tun?

    Da die Zeitspanne der notwendigen Veränderungen kurz ist (30 Jahre), wird es wichtig sein, Veränderungsprozesse mit den Menschen zu erörtern. Es darf aber nicht nur bei einer Erörterung bleiben. Wir müssen uns Gedanken machen, wie die Menschen aktiv am Veränderungsprozess teilnehmen können. Teilnahme bedeutet aber ein Wissen über notwendige Veränderungen. Da Veränderungen Ängste auslösen, sind nachvollziehbare Konzepte notwendig. Wenn wir es schaffen, die Notwendigkeit in die Köpfe der Menschen zu bekommen, besteht die Chance, dass ein Gefühl des gemeinsamen Anpackens entsteht.

    Daher der Begriff Klimanotstand! Bisher ist die politische Arbeit auf kleine oder auch größere Gegenmaßnahmen ausgerichtet. Wenn wir aber richtig hinschauen, wird dies nicht ausreichen, wenn das „Weiterso“ das gegenwärtige Handeln bestimmt.. Denn dann machen wir uns etwas vor.

    Vorschlag: Schlagen wir die Thesen des Klimanotstands an jede Tür, suchen wir Mitunterzeichner einer zu erarbeitenden Proklamation gegen den Klimawandel, oder Ausrufung des Klimanotstandes!

    Wer Angst vor dem zu erwartenden Gegenwind hat, verzagt. Denn das Wissen über die

    1. über die Folgen sind uns bekannt. Der zu erwartende Gegenwind kann eine Chance bedeuten, dieses Thema wirklich umfassend zu diskutieren. Nicht nur innerhalb der Grünen, sondern mit den Menschen, die in diffusen Ängsten zu erwartender Veränderungen leben. Damit besteht die Chance, aus Ängsten Hoffnung entstehen zu lassen. Und Hoffnung eliminiert Ängste.

      Wir müssen uns entscheiden, welchen politischen Weg wir gehen wollen, denn Entscheidungen haben Konsequenzen!

      Das fehlte noch

      1. Die dargelegten Gedanken sind sehr richtig und auch wichtig für ein notwendiges Handeln, um aus dieser Klimakriese heraus zu kommen und für eine gesicherte Zukunft der Menschheit. Ich halte es auch nicht für falsch, bereits von einem Klimanotstand zu sprechen, der auch schmerzhafte Schritte erfordert (aber dann auch für alle – ohne Ausnahmen!). Mir liegt das Problem des Bevölkerungswachstums am Herzen, weil ich meine, dass wir diesen Aspekt, so defiziel er auch in Zeiten einer weltweiten Pandemie sein mag, nicht aus den Augen verlieren dürfen.
        Ich möchte nicht, dass wir durch Krieg, Krankheit, Hunger und Vertreibung dezimiert werden, sondern das wir uns durch die bewusste Einschränkung auf Geburtenraten für ein Überleben der Menschheit und der gesamten noch vorhandene Flora und Fauna entscheiden.

        In diesem Sinne mutig nach vorne sehen und die Probleme angepackt
        Detlef

  66. Danke, hoch interessant .Es fehlt noch der Umbau der Agrarwirtschaft, die ja auch zu einem nicht unerheblichen Teil zum CO 2 Ausstoß beiträgt, von der Verseuchung der Böden mal ganz abgesehen.
    Irene

    1. Derzeit werden über 15% der deutschen Agrarfläche für den Anbau von Energiepflanzen missbraucht, dazu kommen Futtermittel für den Export von Fleisch und Molkereiprodukten. Wozu brauchen wir überhaupt Äcker, die ohnehin so ausgelaugt sind, dass diese dank Chemie zur Freiland-Hydrokultur verkommen sind. Unsere Lebensmittel werden überwiegend importiert und zunehmend unter hohem Energieeinsatz eingeflogen.

  67. Was bedeutet das für die Wähler?
    Dass man weiterhin nicht weiß, welche Partei man wählen kann oder sollte.
    Leider ist alles pro Wortschaft eingestellt und viel zu wenig für unser Klima.
    Bei den Köpfen, die zur Zeit an der Macht sind sieht man nicht, dass die erforderlichen extremen Maßnahmen ergriffen werden um die Ziele einzuhalten und die Alternativen die zu wählen wären sind auch nicht viel besser.

  68. Finde großartig, dass FFF sich mit Wupertal Institut zusammengetan hat. Hoffe es zeigt bald Wirkung. Herzliche Grüße Dr.agr. Friedrich Mumm von Mallinckrodt, 83339 Chieming

  69. Es ist m.E. eine Illusion, dass die Verantwortlichen in unserer „Lobbykratie“ mehr als Maulaffen feilhalten.
    Ich würde mich freuen, wenn meine Meinung nicht stimmt.

  70. Hallo,
    Eins sollte klar sein, es müssen auch entsprechende Gesetze und Regeln her, um die „Umstellungen“ in der Gesellschaft durchzusetzen. Denn was das Verhalten der Bevölkerung als Konsumenten betrifft sind die bisherigen kleinkarierten Appelle ein Tropfen auf den heißen Stein. Die politische Seite der Gesellschaft hat natürlich einen Riesenhorror davor, die Bevölkerung, die ja auch wählen geht, zu „verärgern“. Die Industrie handelt nach den Gesetzen des Marktes und wird zum Teil gezwungen aber auch gewillt sein, sich auf die Herausforderungen einzustellen. Jedoch ist viel zu lange „geschlafen“ worden und nicht auf die Wissenschaft gehört worden. Deshalb nähern wir uns einem Zustand, der dazu führen kann, dass die Umsetzbarkeit der erforderlichen Maßnahmen zu einer Überforderung aller Teile der Gesellschaft in jeglicher Hinsicht wird. Es gilt zu bedenken, dass schon allein der Bedarf an Elektroenergie um ein Vielfaches steigen wird, wenn wir uns auf den Weg der radikalen Umstellung begeben. Aber es geht nicht anders, wie die Studie zeigt.

  71. Da ich mich schon sehr lange mit ähnlichen Maßnahmesammlungen beschäftige (zuletzt vom PIK, auch sehr eindringlich bezüglich der notwendigen „Herkulesaufgaben“) fallen mir einige wichtige „Feinheiten“ auf:
    1. „Der Aufbau der Infrastruktur für eine klimaneutrale Industrie muss schon beginnen, bevor die Nachfrage danach vorhanden ist. Andernfalls wird die Zeit für den Umbau nicht reichen.“ So deutlich wurde dies noch nie gesagt. Aber woher soll der Impuls für diesen Um- und Aufbau denn dann kommen? Alles, was sich dazu mit der CO2-Bepreisung tut, reicht ja wohl nicht annähernd aus.
    2. Ich finde es unehrlich, wenn die Lücke zwischen dem, was als Bedarf gilt (wenn wir nicht radikal unseren Energiebedarf senken) und dem, was bei uns als erneuerbare Energien zu erzeugen ist, durch Import gelöst werden soll. Damit wird das Problem bloß territorial verschoben, um weiterhin sagen zu können: „Wir schaffen das“… Eine ähnliche Verschiebung geschieht ja mit der Hoffnung auf Negativemissionen, die ein wohl nicht mehr zu vermeidendes Überschießen der Treibhausgasemissionen über das 1,5-Grad-Niveau später wieder ausgleichen sollen. Wir müssen uns bewusst sein, dass im Vergleich zu früheren Diskussionen über die Verhinderung der Temperaturerhöhung über 1,5 Grad diese beiden Verschiebungen jetzt schon eingebaut sind, dass es ohne das schon nicht mehr geht!
    3. Die Formulierung: „Ebenso reicht die verbleibende Zeit nicht mehr, um technologieoffen alle Möglichkeiten der klimaneutralen Produktion zu erkunden“ stimmt zwar meines Erachtens, aber sie macht mir Angst, denn sie öffnet Tür und Tor für eine angstgetriebenen Technokratie. Beispielsweise könnte dann Kernkraft als nicht mehr kritisierbar erscheinen. Gefährlich ist daran nicht nur die Kernkraft, sondern die gesellschaftliche Situation der Ausweglosigkeit! In diese Situation bugsieren wir uns genau jetzt hinein, weil wir für andere Alternativen die Zeit verplempern/verplempert haben.

    Ich glaube, wir Klimabewegungen müssen uns sehr ernst darauf einstellen, was wir sagen, wenn es immer offensichtlicher wird, dass all die hoffnungsvollen Meldungen nur „Pfeifen im Walde“ sind.
    Worauf wir uns dann einstellen müssen, ist ja schon klar: Man setzt dann die Hoffnung auf ausreichende Kapazitäten für Negativemissionen ohne nicht verantwortbare Nebenwirkungen. Ob diese Hoffnung gedeckt ist und wenn ja zu welchen Kosten… wird ja leider noch gar nicht diskutiert und es wird immer mehr zu spät dafür.

  72. Es ist lobenswert, dass Ihr versucht, mittels der wissenschaftlichen Kompetenz des anerkannten Wuppertal Instituts mehr Druck auf die Bundesregierung aufzubauen. Zugleich bin ich jedoch der Meinung, dass:
    1. kein Mangel an wissenschaftlichen Studien zu den notwendigen Entwicklungspfade für eine Begrenzung des Temperaturanstiegs besteht, sondern ein Mangel an politischem Willen und Mut;
    2. „Temperaturziele“, die nur für die Perspektive bis 2100 definiert sind, viel zu kurz gesprungen und deshalb nicht ausreichend sind
    Es ist keinesfalls garantiert, dass auf den kompatiblen Entwicklungspfaden nicht trotzdem Kipppunkte des Erdsystems überschritten werden. Als Klimaschützer sollten wir uns daher nicht allein auf diese Temperaturziele stützen bzw. stürzen, sondern weitergehende und wissenschaftlich präziser definierte Ziele in die Diskussion einbringen, insbesondere die von Dr. James Hansen et al. propagierte Zurückführung des CO2-Gehaltes in der Erdatmosphäre auf ca. 350 ppm.

  73. Danke für diese Studie als erneute Konkretisierung des Handlungsbedarfs in Sachen Klimaschutz/-wandel. Grundsätzlich sind die Erkenntnisse nicht neu, schon der Club of Rome hat in der 70ern dazu gemahnt … Nur leider ist seitdem nicht wirklich was dazu geschehen, im Gegenteil: Die Welt, die Menschheit sind gewachsen und der (weiterhin fossile) Energiebedarf entsprechend, mit entsprechenden, bekannten Folgen.

    Ich versuche nun seit über 30 Jahren Aktivitäten zum Klimaschutz im Mobilitätssektor zu initiieren und verliere langsam -aufgrund der sich immer mehr schließenden Zeitfensters- den Glauben, dass wir es als Menschheit noch schaffen die Kurve zu kriegen. Weil sonst fliegen wir aus der Kurve, weil wir viel zu schnell unterwegs sind …

    Euch weiter viel Power für Euer Engagement, ich werde das weiter begleiten und im Sinne einer Energie- und Verkehrs-Wende agieren. Sonnige Grüße aus Berlin

  74. Ich wünschte wenigstens ein (!) Politiker würde versuchen so zu handeln. Ohne Euch als Partei, ist die nächste Wahl sinnlos. Es sei denn, eine Partei wacht auf. Noch schlafen sogar die Grünen!
    Autofrei – scheint etwas sehr verbotenes zu sein.
    Gibt das Grundgesetz nicht’s her, was es ermöglicht von fähigen und entschlossenen Menschen sofort regiert zu werden?

  75. Der immer wiederkehrende Hinweis auf die Landwirtschaft in den Kommentaren ist grundsätzlich richtig.

    Wir können unterschiedlicher Ansicht sein, wie Landwirtschaft idealerweise aussehen soll.

    Trotzdem möchte ich hier die Frage stellen: Was bedeutet Landwirtschaft für euch? Landwirtschaft bedeutet: Die Herstellung von Lebensmitteln. Ohne sie verhungern wir.

    Wisst ihr eigentlich, dass die Landwirtschaft die einzige Branche ist, die CO² binden kann?
    Die Landwirte sind Teil der Lösung und wehren sich dagegen, immer als Buhmann hingestellt zu werden. Und was macht Politik? Sie führt die CO² Abgabe ein, an der Landwirte nicht teilnehmen DÜRFEN, sogar explizit ausgeschlossen wurden.

    CO² wird bei der Photosynthese gebraucht. Unter einem asphaltiertem Gewerbegebiet oder Wohngebiet, lässt sich CO² nun mal nicht binden und auch nicht in Sauerstoff umwandeln. Wir verlieren allein in Deutschland jeden Tag rd. 70 ha freie Fläche. Das sind 700.000 m² – jeden Tag – nur in Deutschland.

    Und bitte denkt alle daran, CO² stossen wir Menschen auch aus.
    Mehr Menschen = Mehr CO².

    Deutschland steht beim Thema nachhaltige Landwirtschaft auf Platz 4 der Welt. Redet mit uns, statt über uns.

    Wir freuen uns auf einen guten Austausch und auf gute gemeinsame Konzepte.

    Grüsse
    Anke Bertke

  76. In der Studie scheinen Synthetische Kraftstoffe eine nicht unwesentliche Rolle bei der Bewältigung der Probleme zur Erreichung der 1,5 Grad Ziele zu spielen. Ist Euch bewusst, dass sie zwar Klimaneutraler sind aber dafür die Böden belasten und zur Versauerung dieser Beitragen. Die Wälder sind zum Teil schon so sehr belastet, dass eine weitere Bodenversauerung erheblich zum Scheitern der Ziele beitragen könnte. Und was ist mit den fehlenden Ressourcen für die mächtige Zahl an Batterien die benötigt werden.
    Die Studie mag einen brauchbaren Einstieg in das Thema darstellen, scheint mir doch an vielen Stellen erhebliche Fragen offen zu lassen. Das bedauere ich sehr, denn ich hatte gehofft, dass ihr nicht nur allein das Klima im Auge habt, sondern euch die Umweltverträglichkeit der Massnahmen. Dazu gehört auch eine Verantwortung für das Wasser und die Böden, die immerhin unsere Lebensgrundlage darstellen.

  77. Die vielen Kommentare zeigen wie wichtig das Thema in der Öffentlichkeit ist. Die Studie zeigt, es ist theoretisch noch möglich das 1,5 Grad Ziel zu erreichen. Das Problem dabei ist aber: es handelt sich um eine Studie. Ob die Studie und deren Vorschläge tatsächlich Beachtung finden hängt auch davon ab, welcher Druck auf die Politik ausgeübt wird. Ein Schwachpunkt der Klimaschützer*innen sind deren unterschiedlichen Prioritäten. Sollen jetzt die Erneuerbaren Energien weiter ausgebaut werden oder soll der Schwerpunkt auf das Einsparen von Energie gelegt werden? Ist es wichtiger den Konsum zu reduziren oder ist es besser Fair einzukaufen? Im Gegensatz dazu haben es die Gegner leichter: „Erneuerbare Energien sind zu teuer und Verbote bringen nichts“. Die Befürworter sollten es der Politik leichter machen Entscheidungen zu treffen, indem sie ihre Gemeinsamkeiten herausstellen. Nur Klimaschutz als gemeinsames Ziel ist nicht konkret genug. M.E. ist die Energiewende der entscheidente Faktor. Natürlich ist auch ein nachhaltiger Konsum, Radfahren und das Pflanzen von Bäumen wichtig. Das ersetzt aber nicht die Energiewende. Die auch in der Studie ein wichtiger Baustein ist.

  78. Die Sorgen des „verhinderten Deutschlehrers“ (Kommentar vom 13.10.20 ganz oben) ist die richtige Verwendung des Genitivs und des Dativs. Mein Anliegen als Ingenieur ist die richtige Verwendung von Energie- und Leistung und deren Einheiten (z.B. kWh und kW). Mein Eindruck ist, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht einmal den eigenen Strom- und Heizenergieverbrauch in Kilowattstunden beziffern kann. Ich konnte die Studie bisher nur überfliegen und habe an manchen Stellen, z.B. was den Einsatz von Wärmepumen betrifft, eine differenzierte Meinung. Aber das „Verzeichnis von Abkürzungen, Einheiten und Symbolen“ am Anfang!! der Studie ist ein eindeutiges Indiz für Seriosität.
    Bitte weiter so!!

  79. Was an meinem Kommentar vom 16. Okt. um 11:42, der definitiv als konstruktive Kritik zu verstehen ist, denn Eure Bewegung finde ich mehr als großartig, ist so überprüfenswert, dass ich auf eine Freischaltung warten muss, während Kommentare nach mir, die Euch schmeicheln sofort frei gehen? Bitte macht diesen Fehler, der heute überall zu beobachten ist nicht. Zensur zerstört jede Demokratie. Ein sachlich geführter Diskurs wird dies kaum schaffen.
    Herzliche Grüße Peter

  80. Bernhard

    Sorry, es reicht nicht

    Es ist toll, wie vielfältig und engagiert hier die verschiedensten Anregungen und Vorschläge zur Lösung der Zukunftsprobleme gemacht werden. Und Alle haben recht . Und Alles* ist richtig und wichtig. Danke dafür!

    Leider sind alle die dramatischen Krisen dieser Zeit (Klimaveränderung, Artensterben, Platikvermüllung, Trump u. a.) Facetten der ganz großen Krise der Menschheit. Im Grunde weiß es jeder von uns, doch ich halte es für wichtig, das noch einmal sehr deutlich heraus zu stellen:
    Wir können so nicht weiterleben!
    Das heißt dann aber auch: Keine Maßnahme innerhalb der bestehenden Verhältnisse sichert uns eine menschliche Zukunft!
    Selbst solche radikal erscheinenden Veränderungen wie die Abschaffung unseres selbstmörderischen Wir4tschaftssystems reichen nicht aus.
    Denn solange wir miteinander konkurrieren und „besser“ sein wollen als der Andere ist der Kapitalismus für uns das richtige Wirtschaftssystem.
    Solange wir Politik als ringen um Macht verstehen, wird es keine ausreichenden friedens- und umwelterhaltenden Maßnahmen auf globaler Ebene geben. Usw. usw.

    Es bleibt tatsächlich nur die Friede-Freude-Eierkuchenlösung. Klingt erst einmal läpsch, ist aber, ernst genommen, ein schwieriger und langwieriger Weg. Doch den kann jeder sofort einschlagen und er bringt am Ende mehr, als ohne Plasiktüte in Urlaub fliegen o. ä.. Also bitte nicht auf Andersdenkende einschlagen (und sei es „nur“ mit Argumenten) und auch keine herabwürdigenden Bewertungen -egal gegen wen. Wir müssen aufeinander zugehen, nicht nur im Kreise Gleichgesinnter.
    Wir können nur gemeinsam untergehen – oder gemeinsam nicht.

    * bis auf den „Atomvorschlag“

  81. Liebe Fridays, danke für den Klartext. Großartig und beeidruckend. So, und jetzt sitze ich hier, fasse mich an meine eigene Nase und denke, wo fange ich für mich nur an damit. Denn „Die Industrie“, „Die Landwirtschaft“, „Die Energieversorger“, die produzieren ja alle etwas, das ich nutze und teilweise auch zum Leben brauche oder meine zu brauchen. Wie z.B. der Computer, auf dem ich das hier gerade schreibe, mein Handy, mit dem ich gleich meine Freunde anrufe, meine Heizung, die ich gleich anstelle, weil mir kalt ist, etc. Mit dem, was ich verwende, wovon ich lebe, bin ich direkt oder indirekt an allem beteiligt. Ich bin ziemlich ratlos, das ist eine riesige Aufgabe. Vielleicht könnten wir in diesem Forum zusammen überlegen, was ein sozialverträglicher und konsensfähiger Weg sein könnte. Es ist so leicht, auf Andere zu zeigen und zu sagen: „Sollen die doch anfangen!“. Denn wer das sagt, will nicht wirklich etwas verändern. Aber wenn es 5 vor 12 ist, dann bleibt mir nur die Wahl, anzufangen. Bei mir selbst.

  82. Vielleicht wurde es in einem der 104 Kommentaren bereits erwähnt, habe sie nicht alle gelesen, aber leider wird immer noch der Aspekt der sog.“Nutztierhaltung“ nicht berücksichtigt. Es ist ein signifikanter Anteil von über 50 %, die die Haltung und der Verzehr von Tieren und deren Produkte, am Klimawandel ausmacht. Darüber verliert kaum jemand ein Wort……Warum wohl, weil es extrem unpopulär ist.

  83. Liebe Fridays, ich bin mittlerweile 64 Jahre alt, habe zwei erwachsene Kinder und eine Enkeltochter mit 9 Jahren. Ich bin oder besser war seit ca. über 30 Jahren überwiegend professionell mit der Energiewende bzw. Klimaschutz als Ingenieur befasst, zuletzt 5 Jahre als so genannter Klimaschutzmanager eines Landkreises in Bayern. Unter anderem unterichte ich ehrenamtlich an einer Hochschule Gebäudeenergietechnik und habe zahlreiche Fachartikel zum Thema geschrieben. Ich denke behaupten zu dürfen, dass ich mich mit der Materie etwas auskenne.
    Konstruktive Kritik ist gut. Aber ich meine zu erleben, dass im Moment, entschuldigt, Klugscheißer, Besserwisser und verhinderte Oberlehrer u.a. auch von der TAZ! Eure Studie, sagen wir mal bemäkeln, nach dem Motto, ganz nett aber…
    Ganz nett ist die kleine Schwester von Scheiße.
    Interessanter Weise ist es genau die Generation die Euch kritisiert, die Euch die Scheiße angerührt hat! Entschuldigt, aber im Moment geht mir die Galle über und ich überlasse es Euch diesen Eintrag zu veröffentlichen. Lasst Euch bitte nicht von dieser „Kritik“ entmutigen, sondern macht weiter. Eure Studie ist sehr gut und diskussionswürdig. Auch ich hätte Diskussionsbedarf. Aber die Ergebnisse sollten meiner Meinung nach im wesentlichen so umgesetzt werden!! Ihr seid meine einzige Hoffnung!

  84. Servus,

    wieso wurde nicht der Bereich „Bevölkerungspolitik“ untersucht? Ich bin sowieso erstaunt, dass man bei FFF nicht das Thema „weniger Menschen“ mal anspricht. Dabei steckt da, meiner Ansicht nach, viel Potential drin… oder ist das ein zu heißes Eisen, in die Richtung „das geht doch nur über Euthanasie“? *kopfschüttel*

    Besten Gruß von einem Unterstützer,
    Mathias

    1. Hallo Mathias,

      Ich möchte dir absolut recht geben. Es wird langsam Zeit, neben all den richtigen und wichtigen Argumenten zum Klimaschutz, auch das Problem der Überbevölkerung anzusprechen. Denn immer mehr Menschen verbrauchen auch immer mehr Ressourcen. Und wenn wir wollen, das es allen Menschen auf dieser Erde so gehen sollte, wie dem Großteil der Mitteleuropäer, dann reicht diese Erde nicht aus, zumal der Lebensstandart in den hochindustri-alisierten Staaten seinen Ursprung im Elend der Entwicklungsländer hat.
      Es hat ja in der Geschichte der menschlichen Entwicklung schon einige Beispiele gegeben, wo Gesellschaften in Folge von Überbevölkerung und die damit verbundenen Auseinandersetzungen und Hungersnöten verschwunden sind oder sich aufgelöst haben.
      Ich denke da z.B. an die Azteken, an die Bewohner der Osterinseln oder die Bewohner von Angkor Vat.
      Was würde es also bedeuten, wenn wir weniger werden

       Wir konsumieren weniger
       Wir verbrauchen weniger Rohstoffe
       Wir belasten weniger die Umwelt
       Wir benötigen weniger Platz
       Wir müssen nicht mehr um Ressourcen und Lebensräume kämpfen
       Wir können Lebensraum an Pflanzen und Tiere zurückgeben
       Die Tier- und Pflanzenwelt kann sich wieder erholen
       Die Zersiedelung der Landschaft könnte zurückgebaut werden
       Wir könnten uns in wenigen Zentren (Großstädten) konzentrieren…

      Diese Bevölkerungsreduktion muss aber friedlich und aus tiefster Überzeugung in diese Notwendigkeit von den Menschen getragen werden. Das wird ein sehr schwieriger und langwieriger Prozess, aber ich glaube, es führt kein Weg daran vorbei. Die Aussicht, die Menschheit könne auf einen anderen bewohnbaren Planeten auswandern ist gegenwärtig völliger Blödsinn. Statt dessen sollten wir die Gelder, die für die Erforschung des Mondes und des Marses ausgegeben werden, für die Sanierung unserer schon stark verschmutzten Erde verwenden.
      Ein Umstand ist allerdings dabei zu beachten.
      Die Bevölkerungsabnahme würde mit dem vorherrschenden kapitalistischen Wirtschaftssystem nicht funktionieren, da dieses System auf Wachstum, Gewinn und Ausbeutung basiert.
      Das bedeutet im Umkehrschluss, dass wir ein anderes Wirtschaftssystem brauchen, um die Menschheit zu retten.
      Dieses Wirtschaftsystem sollte auf Gleichberechtigung, Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und auf die wichtigen Bedürfnisse der Menschen und aller Lebewesen ausgerichtet sein. Ich denke, dass wir heute schon über Technologien verfügen, die ein solches Wirtschaften ermöglichen können. Diesen Veränderungen steht allerdings das gegenwärtige politische System des Kapitalismus im Wege.

      Herzliche Grüße Detlef

  85. Liebe FFF-ler,
    habt Ihr diese „Studie“ des Wuppertal Instituts eigentlich vollständig gelesen und auch ein wenig darüber nachgedacht bevor Ihr das als „Machbarkeitsstudie“ in die Öffentlichkeit schickt? Also ich habe die 113 Seiten durchgearbeitet und mit über 100 Kommentaren versehen. Den Link findet Ihr am Ende dieses Kommentars. 

    Hier nur mal als Denkanstoß einer von mehreren Sachverhalten der das angeblich machbare Ziel einer CO2-Neutralität bis 2035 als Illusion entlarvt: Wie viele Windräder müssen zusätzlich aufgestellt werden, um die von den Autoren als erforderlich angegebene Leistung von 4740 TWh zu erbringen? Antwort: 526.666 zu je 5 MW, jedes davon höher als der Kölner Dom.  Erstaunt? Dann weiter: Wie viele Jahre wird es dauern bis die deutsche Windkraftanlagen-Industrie diese Anzahl aufbauen kann? Antwort: 496 Jahre. Aber auch das nur wenn Windräder nach spätestens 30 Jahren nicht verschrottet werden müssten. Noch viele weitere Unmöglichkeiten habe ich herausgearbeitet und auf der Webseite erklärt. Für diesen Kommentar wäre das zu lang.

    Ich bin gespannt, ob mein Eintrag nun vom zuständigen Admin weg „moderiert“ wird. Hier nur der Hinweis: Wenn die FFF-Bewegung von der Politik einfordert, auf die Wissenschaft zu hören dann ist das prima. Den Anspruch solltet Ihr dann aber auch an Euch selbst stellen und Diskussionen die Eure Weltsicht stören nicht ausweichen und Daten und Tatsachen nicht ignorieren. Sonst lauft Ihr Gefahr zu einer reinen Glaubensbewegung zu werden. Ich denke, dass wäre für die meisten von Euch nicht das wofür man sich einsetzen möchte. 

    https://sites.google.com/site/buchimfreienfall/im-freien-fall/der-zerstoererische-prozess/scheingefechte/irrefuehrende-behauptungen-von-fff

    Mit freundlichem Gruß
    Peter

  86. War mein Kommentar tatsächlich der letzte zur Studie? Funkstille auf der ganzen Ebene? – nebenbei bemerkt auch in den öffentlichen Medien, die augeblicklich außer Corona, Präsidentschaftswahlen und Terror nichts kennen, schweigen zur Studie, was ich für sehr bezeichned halte. Nun gut, ich möchte noch einen drauf setzen: Seit über 30 Jahren, oder spätestens seit dem Film von Franz Alt „Fluchtweg aus dem Treibhaus“ von 1993 dürfte jeder von meiner Generation von der Klimaproblematik erfahren haben. Ich habe bereits davor begonnen mich dieser Thematik anzunehmen und Stück für Stück mein Leben und das meiner Familie angepasst. Ohne auf Deteils einzugehen, vier Personen, aufteteilt auf zwei Haushalte stoßen für Heizung, Warmwasser, Strom, ein E-Auto, zusammen ca. 2,3 Tonnen CO2 p.a. aus. Macht pro Nase ca. knapp 600 kg p.a. Das ist zwar noch nicht CO2-frei aber es müsste reichen. Auch beim sonstigen Konsum und den Urlauben haben wir uns zurückgehalten. Was will ich damit sagen? Ich meine, jeder und jede meiner Generation sollte nicht nur quatschen, Meinungen und Ratschläge abgeben, sondern endlich bei sich selbst anfangen, bevor er oder sie wieder den Mund aufmacht.

  87. Was ich in dieser Debatte vermisse, ist der Bereich Aufrüstung und Krieg. Dabei sind genau sie die Klimakiller Nr. 1. Und im kommenden Jahr soll der Militärhaushalt auf 50 Milliarden € steigen. Dies muss m. E. Wahlkampfthema werden.

  88. Inzwischen – längst widerlegt, aber die Sehnsucht der Vielflieger*innen im reichen Westen will es einfach schönlügen – schreiben wieder alle von „Lufthansa und dem klimaneutralen Fliegen“.
    Das geht nun seit 2008 so, und wird nicht wahrer. Auch die synthetischen Treibstoffe aus Essens-Abfällen (will gar nicht drauf eingehen, daß das keinesfalls immer „Abfälle“ sind, die sinnvoll wären) – die ja in der Machbarkeits-Studie vorkommen, sind nicht „klimaneutral“. Zumal uns das nicht mehr reicht. Dieser „Ablaßhandel“.

    Ich verstehe ja die Sehnsucht aller in unserm Westen, ständig wegzufliegen. Es waren 3% aller Menschen, nun sinds 10%. Aber wir addieren um 20% mehr an Klimaschäden nur durch Luxustourismus in unsern Ländern. Steuerfrei, die Arbeiter*innen werden ausgebeutet, und – es wird einfach nicht mitgezählt. Deutschland etwa hat nicht 9,7 Tonnen allein an CO2 pro Person und Jahr, sondern 12, wir drücken nur 20% weg^^.

    https://www.piqd.de/klimawandel/die-luge-vom-klimaneutralen-fliegen

    Da kann mans lesen, wenn man will. Was fehlt, ist dringend Widerstand all er 90% auf der Erde, die nicht an unserem absurden Lebensstil, der nicht mal glücklicher, nur hektischer macht, teilhaben. Und diese wollen alle sicher auch ein, zwei Mal im Leben (aber nicht 50 oder 150 Mal) einen schönen Urlaub, 4 Wochen mindestens, ein paar tausend Kilometer weit weg erleben^^.

    Die Zeit geht vorbei, und wir können uns keine Lügen mehr leisten. Leider geschieht das aber ständig, wenn dann unsere Gegner*innen jeden Rauschkonsum wie Vielfliegerei mit „wer dagegen ist, ist Öco-Calvinist“ weghauen. Das ist nicht neu, das gibts schon 25 Jahre…

  89. Einfach nur Irrsinn. Umweltzerstörung durch Windmühlen und speziell für die Nacht noch Solaranlagen. Und Monokulturen für Biogasanlagen nicht zu vergessen. Wahnsinn in höchster Potenz.

  90. Überlegungen

    Ich möchte mit diesem Beitrag eine Diskussion anstoßen, die nach meiner Meinung längst überfällig ist. Es geht um die wachsende Bevölkerung auf unserem Planeten.
    Viele der heute bestehenden Probleme wie beispielsweise

    die Umweltverschmutzung,
    der Raubbau an den Rohstoffen allgemein,
    die Waldvernichtung,
    die zunehmenden Umweltkatastrophen
    die lokalen Konflikte und Kriege mit ihren Flüchtlingsströmen,
    die Expansion der Menschen in zu schützende Lebensräume,
    usw.

    hat ursächlich damit zu tun, dass wir Menschen immer mehr werden und das die meisten wirtschaftlichen Verhältnisse auf Wachstum und Profit ausgerichtet sind.
    Deshalb ist es unbedingt nötig, an diesen Verhältnissen einiges zu ändern.
    Wissenschaftler haben schon vor Jahren berechnet, dass es ca. 2 – 3 Erden braucht, um allen Menschen ein gesichertes Auskommen zu ermöglichen. Da wir aber nur diese eine Erde für absehbare Zeit zur Verfügung haben und wir als Menschen die einzige Spezies sind, die diese Welt retten oder vernichten kann, sollten wir über Auswege aus diesem Dilemma nachdenken.
    Diese Auswege müssen gewaltfrei, in demokratisch geregelten Bahnen und getragen von der Erkenntnis, daß wir als Menschheit die Welt mit ihren vielfältigen Lebensformen schützen und bewahren wollen und können.
    Man kann in den unterschiedlichsten Medien hören oder lesen, daß der menschliche „Fußabdruck“ auf der Erde immer Größer wird und wichtige, für das Überleben notwendige Habitate vernichtet werden. Uns sollte bewußt sein, wenn wir die Natur und all das kostbare Leben vernichten, wir uns auch die Lebensgrundlagen entziehen.
    Deshalb finde ich, wir sollten unseren „Fußabdruck“ verkleinern, sprich, wir sollten langsam weniger werden, bis zu einer Anzahl, die für diese Welt erträglich ist. Das zu beurteilen sollten wir der Wissenschaft und Gesellschaft überlassen. Das wird ein langwieriger Prozeß sein und uns Entbehrungen auferlegen. Aber die Aussicht auf eine gesundende Natur und Umwelt und eine positive Zukunft für unsere Kinder und Enkel sollte es uns wert sein, zumal auf diese Generationen diese Aufgaben zukommen werden.
    Mir ist schon bewußt, dass es in der gegenwärtigen Situation mit der Covit-Pandemie etwas makaber erscheinen mag, über ein solches Thema zu sprechen, aber ich bin überzeugt, dass wir diese Pandemie überwinden werden.
    Und neben all den richtigen und unterstützenswerten Initiativen von FFF zur Rettung unseres Klimas und dem CO2 Abbau, sollten wir über das von mir angesprochene Thema nachdenken.

    Ein Unterstützer eurer Ziele

  91. Um Leute wirklich von der Straße in die Bahn zu bekommen, muss Bahnfahren massivst attraktiver gestaltet werden.
    Es muss sich lohnen, auch wenn man bereits ein Auto hat (weil man z. B. auf dem Dorf wohnt, wo man nicht komplett darauf verzichten kann), dieses am nächsten Bahnhof abzustellen und in den Zug umzusteigen.
    Bahnfahren sollte auch komfortabel sein. Sobald die Pandemie das zulässt, muss die Verpflichtung zum Tragen einer Maske fallen – spart auch noch jede Menge Müll und man sieht wieder den Mitmenschen 😉
    Es muss sichergestellt sein, dass das Zugpersonal genug verdient, dass Streiken keine Option darstellt – die regelmäßigen Ausfälle sind nicht gerade praktisch für das Image.
    Und Fliegen muss vor allem da teuer werden, wo es mittels Bahn praktische Alternativen gibt – dann sollte man aber auch Zubringerflüge vermeiden denn wenn eine leere Maschine von Düsseldorf nach Frankfurt abhebt, ist auch nichts gewonnen.

  92. Ergänzung zu meinem Kommentar über das fliegen:
    Was über 3000 km entfernt liegt, ist nur schwer bis teilweise gar nicht ernsthaft ohne Flüge erreichbar und ich kann das Bedürfnis, auch solche Orte zu bereisen, gut nachfühlen – vielleicht wäre eine Budgetlösung bzgl Flug-kilometer, Flüge o.ä. per Anno gar nicht so blöd und darüber wird’s schnell deutlich teurer. Wer im Frühling Partyurlaub auf Malle gemacht hat, muss sich dann zweimal überlegen, ob er im Sommer dann zum Saufen nach Bulgarien fliegt. Dank Corona haben manche Firmen schon verstanden, dass ihr Geschäftsführer nicht immer unbedingt persönlich zum Meeting in London erscheinen muss (und wenn es unabdingbar ist, dann mit einem längeren Aufenthalt, dass sich auch eine Zugfahrt lohnt) Vielleicht sollte man CO2-Abgaben aufs Fliegen auch in Forschung für klimafreundliche Antriebe oder Flugrouten reinvestieren, damit auch Fernreisen in 10 oder 20 Jahren noch möglich sind (dann natürlich deutlich klimaschonender – damit hätte man auch die Vision, nicht ein Leben lang darauf verzichten zu müssen).

  93. Ich frage mich ob das TTIP Freihandelsabkommen(oder andere) nicht ein Problem wird.Damit können ausländische Firmen vor einem Schiedsgericht eine Klage einreichen und bei Zuwiderhandlung ihrer Wirtschaftsinteressen einen hohen Schadenausgleich einklagen.Dadurch können Staaten,auch Deutschland quasi gezwungen werden dem nachzukommen was die Firmen wollen.Bei eigenen Forderungen müsste abgedeckt sein das dieser Risiko Bereich nicht dazwischen funkt und es anzunehmen ist das das bestimmt ein Problem darstellt das ernstzunehmen ist.Dadurch wäre nämlich Einflussnahme vor schwere Probleme gestellt.Irgendwelche Ideen dazu?
    Grüße Sven

  94. Top Studie und super Initiative.

    Fragt bitte mal das Wuppertal Institut, wie die schnelle Anwendungsreife von Gezeitenturbinen bei 2 m/s in Nordsee und Atlantik den Prozess beschleunigen und der Industrie den Umstieg erleichtern würden. Und ob damit zum Beispiel Stahl und Düngemittel durch erneuerbare Grundlast leichter umzusetzen sind. Also Industrien für die der Umstieg zwar machbar, am Markt jedoch am schwierigsten ausfällt.
    Konkrete Leistungskurve und Preise stellen wir gerne zur Verfügung.
    Bitte Kontakt herstellen. Danke

    Beste Grüße
    Volker

  95. Also ich bin voll eurer Meinung und richte mich danach mit meiner Familie soweit ich es kann!

    Aber was leider hier ein wenig untergeht, sind auch die anderen Themen zum Naturschutz, wie z.B. Plastik.
    Da sehe ich bei den Demos Leute die gegen den Klimawandeln protestieren aber diese haben von Kopf bis Fuß Polyesterkleidung an.
    Ich nehme mich da nicht aus, aber auch hier versuche ich mit so wenig wie möglich mit Plastik auf meinem Körper herumzulaufen.
    Microplastik schädigt Mensch und Tier, es kann man z.Z. nicht in den Kläranlagen filtern und bedroht uns über Jahrhunderte massiv.
    Was hilft uns „nur“ die Reduktion von CO2, wenn wir weiter die Natur mit Plastik vergiften?
    Sowas gehört m.M.n. bei jeder Demo für eine bessere Zukunft dazu.
    Oder wie sieht ihr das?
    Grüße
    Heinz

    1. Lieber Heinz,
      ohne Plastik im eigenen Haushalt zurechtkommen möchte bestimmt jeder, und auch jeder hier. Da bin ich mir sicher, darauf kannst du dich verlasseen. Im privaten Raum hängt das eben nur leider von den Einkommensverhältnissen der Menschen ab einerseits, andererseits beschäftigt jeder Mensch sich eben erst nach und nach mit den verschiedenen Lebensbereichen, die es zu verbessern gilt.

      Den viel größeren Hebel hätte natürlich die Politik, indem sie für Kleidung viell. einfach gewissen Polymere oder andere (Kunst-)Stoffe verbietet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Beachte, dass dein Kommentar nicht sofort erscheint, da wir die Kommentare moderieren, um eine konstruktive Diskussion zu ermöglichen. Formuliere deinen Kommentar am besten freundlich und achte darauf, dass er zum Thema des Beitrags passt.

Captcha
8 - 3 = ?
Reload