Alle für’s Klima – ein Rückblick auf den 24. September 2021

Ja, wegen so einem Tag ändert man seine Politik. Denn an diesem Tag ist das wirklich geworden, worauf wir seit Monaten hingefiebert haben. Freitag, 24. September 2021, war Klimastreiktag. Und was für einer! In mehr als 470 Städten in ganz Deutschland waren Aktionen organisiert, mehr als 1.700 Streiks fanden weltweit statt und das mit überwältigendem Erfolg: zum größten Klimaprotest seit Beginn der Pandemie gingen mehr als 620.000 Menschen in ganz Deutschland auf die Straße und machten ihrem Unmut Luft. Zwei Tage vor der Wahl machen sie so noch einmal deutlich: Klimagerechtigkeit steht auf keinem Wahlzettel, wir müssen sie auf der Straße erkämpfen. Von einigen der vielen hundert Aktionen berichten Aktivist*innen hier von großen und kleinen Erfolgen und einem Tag, den so schnell niemand vergessen wird.

„Bei strahlendem Sonnenschein starteten die beiden Klimademos #AlleFürsKlima im Saarland erst in Sankt Wendel mit 100 und danach in Saarbrücken mit 3.500 klimabewegten Menschen. Bunt und laut zogen wir dann durch unsere Landeshauptstadt und bekamen viel Aufmerksamkeit durch Passanten. An einer der Hauptverkehrsachsen kam dann auch der Moment, den wir genossen. Als die wartenden und in Geduld wohl wenig geübten Autofahrer ein Hupkonzert starteten hatten wir auch für sie ein Ziel unserer Klimademo erreicht, nämlich die Unterbrechung des Alltags für ein so essentielles und überlebenswichtiges Thema wie Klimaschutz. All die viel zu langen PlanungsTKs und der Aufwand für Aufbau und Ablauf zahlten sich für genau dann voll und ganz aus. Wir hoffen, dass die Klimawahl zu einer besseren und wirksameren Klimapolitik führt. Wir lassen nicht locker, weil uns die Zukunft gehört.“, erzählt Mike aus dem Saarland.

Und Magdalena aus Kempen berichtet: „Endlich haben wir wieder 300 Menschen zusammen bekommen und das mit einem lauten, bunten Demozug, Live-Musik und einer Fragerunde an die Bundestagskandidierenden aus dem Kreis Viersen. Das gibt ein so bestärkendes Gefühl, wieder Teil von deutschlandweit so vielen Demonstrant:innen zu sein!“

Auch in Singen war die Demo ein voller Erfolg, so Mara: „Bei der letzten Demo waren wir 13 Leute, gestern waren wir 140! Was ich besonders schön fand, war, das Menschen aus allen Generationen dabei waren (die älteren Generationen sind bei uns immer am stärksten vertreten, diesmal waren aber sogar Kleinkinder und Säuglinge dabei). es hat richtig Spaß gemacht und gut getan, mal wieder mit so vielen Leuten auf die Straße zu gehen.“

Aus Villingen-Schwenningen meldet Lea: „Es war eine wunderbare, bunte und vielfältige Demonstration. Das Wetter hat super mitgespielt und es war eine überwältigende Stimmung. Ich hoffe sehr dass wir dadurch noch einmal viele Menschen anregen konnten, für die Bundestagswahlen am Sonntag, die Meinungen derer Menschen zu berücksichtigen, die nicht wahlberechtigt sind und in ihrem Sinne zu wählen.“

„Bei uns lief’s wieder richtig gut!“, sagt Lukas aus Freiburg. „Laut Polizei waren bei uns über 12.000 auf der Straße! Die Stimmung war bei gutem Werter super und die Demo laut und bunt“

Und auch aus vielen kleinen Orten waren Menschen mit dabei, wie Kay aus Bad Nenndorf: „Wir sind gestern gemeinsam mit ca. 30 Menschen von uns aus mit der Bahn nach Hannover gefahren und haben da gemeinsam mit 17.000 Menschen gestreikt. Super Erfolg, Ortsgruppe nach Corona-Pause wiederbelebt und Lokalpresse hat auch noch berichtet. Also alles in allem super stolz auf diese Bewegung.“

So geht es auch Elli, die in Berlin den mit 100.000 Teilnehmenden größten Streik mitorganisiert hat: „Es war so extrem berührend zu sehen, wie viel Power wir immer noch haben. Die riesige Menge an Menschen hat uns Kraft und Hoffnung geschenkt.“

Und aus Fulda verrät Kira: „Wir waren mit circa 500 Menschen am Start, was eine echt gute Quote für uns ist, hatten mega gute Stimmung und haben sehr viel positives Feedback bekommen!“

„In Olpe waren circa 400 Menschen dabei. Die Stimmung war richtig geil. Wir hatten gar nicht damit gerechnet, so viele Menschen zu organisieren – aber es war super schön und wir sind beim nächsten Streik auf jeden Fall wieder dabei“, legt Natalie aus Olpe dar.

„Bei uns in Koblenz lief es sehr gut mit der Demo. Wir hatten 1.800 Leute da, sind vom Hauptbahnhof zum Deutschen Eck gezogen und hatten zehn bis elf Redebeiträge und haben neue Demosprüche entwickelt“, erzählt Alex

Bruno skizziert aus Stuttgart: „Wir hatten eigentlich nur mit zweitausend Leuten gerechnet. Aber es hat dann tatsächlich sogar eine Stunde gedauert bis überhaupt die letzten Menschen losgelaufen sind. Schätzungen gehen von 15.000 bis 20.000 Menschen aus. Wir waren total geflasht, Musik war klasse, Stimmung war klasse und sehr gute Rede, auch mit einem Einspieler von FFF MAPA, der Seebrücke, Menschen aus Afghanistan, Poetry Slams und Bands. Die Leute haben sehr viel gelernt, aber auch gesehen: es macht Spaß bei uns mitzumachen!“

In Hameln wurden auch alle Erwartungen übertroffen, weiß Gesa zu schildern: „Wir hatten ungefähr 200 Leute erwartet, es kamen schließlich 800 und die Werbung, die wir gemacht haben, hat sich ausgezahlt! Wir haben ‚Maccarena fürs Klima‘ getanzt, wo auch erstaunlich viele mitgemacht haben. Ein paar Redebeiträge hatten wir auch und dann sind wir mit Sprüchen und guter Musik einmal durch die Stadt gezogen. Auch an der Weser entlang, wo Menschen auf Kanus demonstriert haben. Insgesamt ein super starkes Signal für die Bundestagswahl aber auch für die Hamelner Politik.“

„In Solingen lief die Demo wirklich super, hervorragend würde ich sogar sagen. Wir haben viel Aufmerksamkeit bekommen und konnten aus unserer Filterblase herauskommen. Durch Mobi-Arbeit konnten wir sogar erreichen, dass Schulen mit uns kooperieren und zu unserem Streik mobilisieren – das war echt klasse!“, gibt Till preis.

Damiano erzöhlt aus Holzkirchen: „In unserer Ortsgruppe ist es richtig gut gelaufen diesmal. Wir haben unsere Streikzahlen verdoppelt im Vergleich zum letzten Mal. Es waren Kindergartenkinder von fünf Jahren bis Senioren mit 80 Jahren da – die ganze Gesellschaft war vertreten und wir hatten eine der größten Demos in Holzkirchen die es hier wahrscheinlich je gab!“

„Bei uns war es echt genial. Culcha Candela hat gespielt und wir waren ca. 10.000 Menschen, die alle ordentlich laut waren und damit ein starkes Zeichen an die Politik gesendet haben.“, gibt Emilia aus Dresden zu Protokoll.

Und Michi aus der Ortsgruppe Wendland fügt hinzu: „Bei uns waren 600 Menschen, so viele waren wir noch nie auf einer Demo. Wir hatten ein paar knackige Redebeiträge und es hat alles super funktioniert!“

„Unser Streik war überwältigend! Viel mehr menschen als erwartet, es nahm kein Ende. Der Demozuganfang ist fast wieder auf das -ende gestoßen. Coole Künstler*innen & Reden, nice Stimmung, viel Anstrengung, aber auch sehr viel gute Laune“, so Maja aus Hamburg.

Und: „Wir sind eine kleine Ortsgruppe (Annaberg-Buchholz im Erzgebirge) und haben uns deswegen sehr gefreut, dass wir mit knapp 100 Leuten durch die Stadt ziehen konnten. Besonders weil Leute aller Altersgruppen und auch aus weiter entfernten Orten dabei waren. Starke Redebeiträge gab es zu den Themen Wahl, Steinkohleabbau, Wasserkraft, der Verantwortung, jetzt etwas zu tun und gegen die Vorurteile, nur Schule zu schwänzen. Wir hoffen sehr, die Sprechchöre haben auch die Parteien erreicht, die nebenbei Wahlwerbung gemacht haben und alle neugierigen Passanten.“, führt Helene aus.

„In Nettetal haben wir am 24.09 nach langer Pause wieder gestreikt und mit circa 130 Personen eine klimagerechte Zukunft gefordert. Anwesend waren neben dem Bürgermeister auch Mitglieder der meisten lokalen Parteien und der Kirche. Beendet wurde die Demonstration durch Redebeiträge von u.a. FFF, P4F und der Gewerkschaft ver.di.“, erzählt Lukas.

Aus Weil der Stadt berichtet Fernando: „Wir waren bei diesem Globalem Klimastreik so viele wie noch nie: 200 Teilnehmer*innen! Das ist ziemlich erstaunlich, weil wir nur eine Kleinstadt sind. Es waren viele neue motivierte Gesichter dabei und wir konnten nochmal zeigen wie wichtig es ist, dass auch abseits von Großstädten soziale und ökologische Bewegungen wichtig sind, um eine Veränderung zu bewirken.“

Janika schildert aus Augsburg: „Es war einfach unfassbar, so viele Menschen (insgesamt 5.000), richtig geile Livemusik, unser Programm lief über drei Stunden lang. Es haben die ganze Zeit Menschen getanzt, die Stimmung war unglaublich toll und ich persönlich als Orga-Mensch musste fast die ganze Zeit weinen, weil es einfach so schön war!“

Und aus dem Kreis Pinneberg informiert Paula: „Wir waren wie früher wieder richtig viele Leute, wir hatten eine Band und die Stimmung war super. Es war ein tolles Gefühl, ein richtig tolles Comeback!“

Deutlich wird: dieser Streik war ein Erfolg auf ganzer Linie. Egal, welche Partei am Wahltag gewinnen wird, wir haben überdeutlich gemacht: wir brauchen schnellen, gerechten Klimaschutz und zwar jetzt! Für den werden wir weiter kämpfen, jetzt mehr denn je. Denn das war nicht das Ende – dieser Tag war erst der Anfang! Stay tuned!

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3 Gedanken zu “Alle für’s Klima – ein Rückblick auf den 24. September 2021

  1. Toll was Ihr trotz Corona organisiert habt! Es wäre schön, wenn die Regierung(en) die Pläne zur Einhaltung des Klimaziels ausreichend verändert und wir nicht mehr streiken müssen.
    Gerne gehe ich nicht auf eine Demo. Aber es muss sein! Bis die Politiker aus Ihrem Schlaf gerissen werden und entschlossen handeln.
    Bleibt tapfer und gebt Demo-Vollgas.

  2. Hier ein Video zum 24.09.21 in Lüneburg…
    Das Video zeigt ein paar Eindrücke der Demo, widmet sich aber schwerpunktmäßig dem Thema „Atomkraft als Klimaretterin???“, mit einem Interview mit Bernd Redecker vom „Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom“ (LAgAtom) und BUND-Sprecher.
    Leider ist beim Fokussieren etwas schief gelaufen – aber der Ton geht 🙂
    Würde mich freuen, wenn das Video gespreadet wird:

    https://www.youtube.com/watch?v=a27D9aW_XKE

    Freundschaft!
    Georg

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