Ein starkes Zeichen für Klimagerechtigkeit – Rückblick auf den Klimastreik am 20. September

Mit über 75.000 Menschen auf den Straßen, verteilt auf mehr als 110 Orte in Deutschland. Der Klimastreik am 20. September 2024 war ein starkes Signal und ein voller Erfolg. Eine Woche später hallen die Bilder und Eindrücke noch immer nach – die Menschenmengen, die Plakate, die lautstarken Forderungen nach Klimagerechtigkeit. Unser Autor Ole blickt zurück.

Dieser Klimastreik war ein klares Zeichen: wir geben nicht auf, wir kämpfen für eine lebenswerte Zukunft.

75.000 Menschen waren letzten Freitag auf den Straßen für echten und gerechten Klimaschutz. Doch diese Zahlen sind nach so vielen Jahren nicht selbstverständlich. Hinter ihnen stehen unzählige Menschen, monatelange Vorbereitungen, zahllose Stunden der Planung und des ehrenamtlichen Engagements. 

Ich komme aus Halle, hier haben wir nach dem Sommerkongress, den wir dieses Jahr ausrichten durften, voller Tatendrang mit den Vorbereitungen zum Klimastreik gestartet. Pressemitteilungen wurden geschrieben, Social Media Posts produziert, hunderte Plakate in der Stadt verteilt, bei anderen Veranstaltungen geworben, Banner in der Stadt aufgehängt und so vieles mehr. 

Und dann kommt er – der Klimastreik-Tag. Man weiß nie so genau, was einen erwartet, obwohl man es schon so oft gemacht hat. Und dann stehen sie da, junge und alte Menschen, Schüler*innen, Studierende, Eltern und Großeltern. Die Klimakrise betrifft uns alle, und das war auch auf den Straßen zu spüren. Von kreativen Plakaten über inspirierende Reden bis hin zu musikalischen Einlagen war der Tag geprägt von einem gemeinsamen, lauten Ruf nach Veränderung. 

Doch auch dieser Klimastreik ist nicht das Ende. Ganz im Gegenteil: Die nächsten Herausforderungen stehen bereits an. Während in der Ampel die nächsten Konflikte anstehen und die Frage im Raum steht, wie ernst man die Sache mit dem Klimaschutz eigentlich nehmen will, beschließt die CDU, einen Kanzlerkandidaten zu unterstützen, der den Klimawandel für „überbewertet“ hält. Für uns ist klar:  Wer inmitten der Klimakrise Führungsanspruch für eine Regierung erhebt, muss einen Plan haben und darf nicht die Klimakrise kleinreden. Wir dürfen nicht nachlassen. Der Widerstand gegen unsere Forderungen wächst, aber auch unsere Entschlossenheit, etwas zu verändern.

Am 20. September haben wir gezeigt, dass wir bereit sind, weiter für eine gerechte, klimafreundliche Zukunft zu kämpfen. Unsere Arbeit ist wichtig, sie ist dringend – und sie ist noch lange nicht beendet. Aber wenn wir weiter gemeinsam stehen, wenn wir weiter unsere Stimmen erheben, dann können wir wirklich etwas bewegen. Für Klimagerechtigkeit lohnt es sich, zu kämpfen. Und das werden wir gemeinsam tun!

Nichts mehr verpassen? – Infostream abonnieren!

22 Gedanken zu “Ein starkes Zeichen für Klimagerechtigkeit – Rückblick auf den Klimastreik am 20. September

  1. Hallo, wir müssen immer weiter machen und jeden und jede auf diesem Weg mitnehmen. Das heißt auch neue Bündnisse schmieden, zB zu allen Gewerkschaften, Kirchen und Berufsgruppen usw, und immer wieder die Kontakte erneuern die es schon gibt. Wünsch noch viel Erfolg und auch Spaß bei der Arbeit. Liebe Grüße

  2. Liebe Leute, großartig, weitermachen, wir schaffen sie, die große Transformation, die begleitet sein sollte von der kulturellen Revolution im Sinne Erich Fromms: „Haben oder sein“ und „Die Kunst des Liebens“
    https://www.veoh.com/watch/v20698592KB3MJNB5
    Unter diesem Link findet Ihr die geniale Komödie von Coline Serreau: DER GRUENE PLANET,
    unbedingt anschauen. Es gibt viel zu lachen und einen versteckten Aufruf zur kulturellen Revolution,
    der Film ist so frech und respektlos, dass kein Kino ihn je gezeigt hat, aber dank des Netzes…
    Leben, lieben, lachen – weitermachen.
    Rainer Sagawe aus Hameln, http://www.fv-terrapreta.de

  3. Ich war beim Globalem Klimastreik in Dortmund dabei . Es war ein super tolles wir-Gefühl leider waren wir nur unter 700 Menschen die für Klimagerechtigkeit demonstriert haben 😢 aber immer hin waren es über 600 Menschen die nicht auf die Masche der Erdölkonzerne hereingefallen sind und anderswo waren es über 1000 hab ich gehört 💪 Ich werde auf jeden Fall bei allen anderen Klimastreiks teilnehmen und ich hoffe das die anderen Menschen und Politiker nicht mehr viele Jahrhundert Überschwemmungen brauchen um etwas zu ändern
    Ich danke allen die über all auf der Welt für Klimaschutz und Gerechtigkeit demonstriert haben💚💚💚

  4. Ich (Alter 68) war in Herrenberg dabei.
    Mich hat die junge Generation, die ja am meisten betroffen ist, durch sehr wenige Teilnehmer enttäuscht.
    Die „Omas gegen rechts, und auch Opas sind mitmarschiert.
    Irgendwie muss die Jugend mehr motiviert werden.
    Ein Konzept habe ich allerdings auch nicht.

  5. Moin, moin aus Nordfriesland
    Vielen Dank für eure ganze Mühe und Arbeit die ihr wieder einmal aufgebracht habt . Leider sehe ich den Erfolg nicht so recht, ca. 75000 Protestteilnehmer in 110 Orten finde ich keineswegs befriedigend , man merkt sehr deutlich das die Agitation ,die gegen FFF , Umweltverbände und auch Parteien die sich für Umweltschutz engagieren, ihre Wirkung zeigt. Der Kanzlerkandidat der CxU Parteien hält die Sorge wegen des Klimawandels für “ überbewertet“ , fast unwidersprochen in seiner Partei. Bei BSW und AfD wird der Klimawandel in Abrede gestellt und bei SPD und FDP stehen wirtschaftliche Gesichtspunkte im Vordergrund . Die einzigen Parteien die in der Hinsicht des Klimaschutzes einigermassen positiv auffallen sind Volt und die Grünen . Dazu kommt eine permanente Beeinflussung junger Menschen durch die sogenannten „sozialen Medien “ allen voran TikTok. Ich weiß dass es fast unmöglich ist da gegenzusteuern , gerade deshalb nochmals danke und ich werde weiter an euren Kundgebungen teilnehmen auch wenn ich mir manchmal, wie hier in Husum , etwas verloren vorkomme . Mit 77 Jahren sticht man doch etwas heraus, aber die jungen Leute hätten gerne stärker vertreten sein dürfen. Alles Gute für eine hoffentlich bessere Zukunft wünsche ich der Bewegung.
    Ganz liebe Grüße, Rainer Konrad

  6. Wir haben einen sehr langen Atem und geben niemals auf! Die Rückschritte in der Klimapolitik, trotz Waldbränden, Überschwemmungen und Stürmen in nächster Nähe, sind mehr als unverständlich.

  7. Ich vermisse Fotos aus so viel mehr Städten in Ost und West, Nord und Süd.
    Ich würde mir eine viel stärkere thematische Fokussierung für jeden einzelnen jeweiligen Demotermin wünschen, mit klaren Forderungen (Energie, Verkehr, Wirtschaft, Landwirtschaft, Ernährung..), mit kurzem, leicht verständlichem, fachlichen Input vorab und und jeder Demo.
    Ich sehe eine Ablehnung sogar aus unserer Klimabubble gegen Reden zu wichtigen, aber hier in D nicht zentralen Themen wie Krieg im Sudan. Neugierige ZuhörerInnen gehen dann weg.
    Wir müssen aber zunächst mal die normalen Menschen hier thematisch erreichen und abholen!
    Die Streikplakate sind abgehoben im Slogan („Fight as if…“… Was soll das???) , unattraktiv, nicht erkennbar im Motiv, und ohne präzises Datum/ Jahreszahl – sorry, aber die mag ich echt nicht plakatieren. Da nehme ich lieber die vom Bündnis (incl. BUND, NABU etc.)
    Es braucht mE ein positives Ziel/anderes Narrativ (Tenor:
    ● JETZT handeln = gute Zukunft
    Jetzt NICHT handeln = teures Desaster
    ●Aus Liebe + Verantwortung für unsere Kinder, Enkel und unsere Erde: Veränderung JETZT! Handeln JETZT!
    ●Veränderung kommt eh! Ob gut oder schlecht, entscheiden WIR JETZT!

    1. Dem Kommentar von Susanne kann ich mich nur anschließen!
      Ich war am 20.9. in Freiburg auf der Straße und musste leider feststellen, dass ich mit über 70 in der wohl
      stärksten Altersgruppe vertreten war – mehr Omas und Opas for Future als Junge?
      Und die alten, abgedroschenen FFF-Gesänge und -Slogans locken keinen Hund mehr hinterm Ofen vor!
      Also: Klare Forderungen, von Fakten abgeleitet, die auch vermittelt werden, positive Ziele und Narrative –
      das ist es, was die Bewegung jetzt braucht!
      Wenn die Teilnehmerzahlen weiter so sinken, weil keine(r) mehr mit positiver Erwartung zur Demo geht,
      sollten wir lieber aufhören damit – wir demonstrieren sonst nur die Schwäche der Bewegung (an die ich
      eigentlich nicht glauben will …)

    2. Schön, dass heute Bilder eintreffen. Wir selbst bedauerten sehr, dass in Kassel keine Demo stattfand. Wir fuhren dann mit DB nach Paderborn und nahmen dort am Nachmittag sn der Demo teil.
      Dabei sein bedeutet viel.

  8. Schwer an Krebs erkrankt konnte ich diesmal nicht mehr persönlich in München dabei sein. Es hat mir aber ein wenig Freude und Hoffnung gemacht die Bilder zu sehen. Macht bitte weiter so und nehmt mich im Geiste mit!
    Klimaschutz ist kein Verbrechen!
    Jörg

  9. Toll, dass wieder so viele Menschen auf die Straße gegangen sind und es könnten noch mehr sein die wieder für das Klima gestreikt haben.Man muss stets an dieses Thema erinnern, damit es in unserem Gedächtnis bleibt.Jeder von uns kann seinen Beitrag dabei leisten z.B.bei Konsum, Fortbewegung und Mitgliedschaft in einer ökologischen Energiegenossenschaft u.s.w.!

    l

  10. So lange die verfügbaren finanziellen Mittel des Staates in Aufrüstung und Krieg gelenkt werden, fehlen diese für den grünen Umbau der Industrie und Klimaschutzmaßnahmen. Ohne Frieden sind weder das 1.5 noch das 2 Grad Ziel erreichbar.

  11. Ich 74 Jahre alt und Großmutter von einigen Enkelkindern. Ich bin eine „alte Kämpferin“ der Anti AKW Bewegung. Ich bin voll des Lobes für euch, die ihr eine so breite Bewegung auf die Beine gestellt habt. Ich bin in HH wieder dabei gewesen und war traurig, weil doch Recht wenig Menschen dabei waren, obwohl das Wetter sogar dazu einlud. Was ich bedenklich fand war, das lautstarke männliche Stimmen Palästinaflagfen in der Demo waren. Ich kann ihre Sprache nicht und weiß daher nicht was sie gerufen haben ( schlimmstenfalls für die Auslöschung Israels)und fühlte mich deshalb nicht wohl. Ich bin davon ausgegangen, dass diese Demo nicht dazu genutzt werden wird Staatsflaggen zu hissen. Nun überlege ich tatsächlich, laufe ich weiterhin noch mit. Es ist nicht nur meine Meinung, ich habe mit mehreren Leuten darüber gesprochen und wir würden uns wünschen, wenn sich FFF nicht vor den Karren spannen lässt.
    Liebe Grüße Inge

  12. Mit 80 Jahren gehöre ich zur älteren Generation. Es war für mich eine schöne Erfahrung, wie die jüngere Generation, die Leute knapp unter und wenige Jahre über 20 Jahren die Demo in Herrenberg (Baden-Württemberg) künstlerisch und mit Substanz gestaltet haben. Das stimmt mich zuversichtlich, dass das Thema Klimawandel bald wieder den gebührenden Stellenwert bekommt. Die Folgen des Klimawandels sind gerade in den USA zu besichtigen. Wer Augen hat zu sehen, muss die notwendigen Schlüsse daraus ziehen.

  13. Liebe FFF
    Dieser Klimastreik war aus meiner Sicht kein starkes Zeichen, sondern eine grosse Frustration. 250 Menschen in Bielefeld, wo einst 14 000 teilnahmen. Krieg und Sozialstaatabbau, populistische Migrantenhatz beherrschen die öffentliche Diskussion. Fff muss dazu eine klare Haltung entwickeln. Greta Thunberg zu cancel, weil das Unrecht in Nahost anklagt, gehört zu den schlechtesten Aktionen von FFF jemals.
    besinnt euch. Krieg zerstört Klima.
    Gruss
    Thomas

  14. Vielen Dank für die Fotos, wir waren wie immer in Köln und ein wenig enttäuscht, es war irgendwie nicht mehr wie sonst. Es haben unserer Meinung nach zu viele über den (auch aus unserer Sicht richtigen und wichtigen) Sozialismus geredet, als über das Klima. Gerade nach den neuen Fluten hätte man da mehr Augenmerk drauf legen müssen. Mehr klare Forderungen, mehr schlimme Beispiele der katastrophalen Auswirkungen hervorheben müssen.
    Auf längere Sicht ist es ganz klar, dass der Kapitalismus weg muss, nicht nur wegen des Klimas. Dennoch muss JETZT SOFORT gehandelt werden! Es nützt nichts, wenn gefordert wird, dass dieses und jenes irgendwann im Sinne des Sozialismus gemacht wird (was derzeit noch unmöglich wäre), sondern dass jetzt sofort mit den Möglichkeiten die man hat oder haben könnte, wenn man denn wollte, gehandelt wird.
    Ein Sprechchor „wovor haben Reiche Angst ? Klassenkampf“ wurde noch erweitert „wovor haben Grüne Angst…“….Ja, mag sein, aber tatsächlich ist JETZT das WICHTIGSTE das Klima. Und tatsächlich sind die Grünen die einzigen, die darauf am meisten Wert legen. Was immer in der Vergangenheit angeführt wurde, warum ein „Linker“ die Grünen Kacke findet, ist derzeit in unseren Augen unrelevant, es ist eine Katastrophe, dass die EINZIGEN, die es mit dem Klimaschutz als Partei ernst meinen, so abschmieren.
    Ich bin deshalb dennoch dankbar, dass Ihr und alle die mit auf der Straße waren, immernoch am Ball seid und ich hoffe, dass wir alle demnächst richtig viel bewirken.

  15. Die Klimapolitik ist nicht da wo sie sein sollte. Wenn wir jetzt nicht handeln, ist unser CO2 Budget in ein paar Jahren aufgebraucht und unser Menschenrecht auf Klimaschutz wird weiterhin verletzt. Wir müssen jetzt handeln.

  16. Mit 63 gehöre ich zu denen, die für die jetzige Entwicklung verantwortlich ist.
    Sooo viele in meinem Alter drücken sich weg und möchten „die Früchte meiner Arbeit“ genießen, sich nicht aufregen, sich nicht schuldig fühlen müssen.

    Wir brauchen Euch Jungen. Wir brauchen Eure Verzweiflung, Euren Aufschrei, Eure laute und nicht überhörbare Stimme. Weil wir zu träge, zu bequem und zu wenig verantworungsbewusst sind.

    Fridays for Future war mit verantwortlich für das gute Abschneiden der Grünen in der letzten Bundestagswahl. Aber die Grünen konnten nur in einer Koalition regieren = viel nicht durchsetzen.
    Das hat Euch alle enttäuscht.
    ABER: sie sind die einzigen, die auf politischer Ebene eine Chance auf Veränderung geben.
    Jede andere – noch so gute und besondere – Partei kostet sie nur Stimmen und lässt ihren Einfluss schwinden.

    Darum meine Bitte: werdet wieder laut.
    Klopft an die Türen der Kommunalpolitiker, seid in den Medien präsent, organisiert Euch zu einem Sommer des Widerstands und läutet im Herbst die Glocken zu einem Sturm auf die Regierung: durch die Wahlzettel.

    Was auch im kommenden Sommer und Herbst in Europa und Deutschland an Klimafolgen zu sehen sein wird, wird Wasser auf Eure Mühlen sein. Nur: Bitte gebt nicht auf.

    Wenn ich etwas Konkretes tun kann, dann sagt es mir bitte.
    In Niederstetten, Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim = kein Kontakt vor Ort gelistet.
    Bitte gebt nicht auf.

  17. Hallo, den Beitrag von Susanne Walter finde ich sehr konstruktiv in Bezug auf thematische Schwerpunkte für die Demos, und die vorgeschlagenen Narrative/Slogans für bspw. Plakate finde ich übernehmenswert.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Beachte, dass dein Kommentar nicht sofort erscheint, da wir die Kommentare moderieren, um eine konstruktive Diskussion zu ermöglichen. Formuliere deinen Kommentar am besten freundlich und achte darauf, dass er zum Thema des Beitrags passt.

Captcha
5 + 2 = ?
Reload