Vor einem Jahr waren Millionen Menschen für die Einhaltung der Pariser Klimaziele und für einen ökologisch-sozialen Wandel auf den Straßen Deutschlands und der ganzen Welt. Wir haben für eine Gesellschaft protestiert, die in einer Krise Existenzen statt Dividenden rettet, in Menschen statt in Konzerne investiert und in der die Gegenwart der Menschen im Globalen Süden über dem Profit von internationalen Konzernen steht.
Aber wie wir in anderthalb Jahren Klimastreik gelernt haben, kommt diese Gesellschaft nicht von allein – wir müssen sie uns erkämpfen. Das bedeutet auch: sich gegen Banken und Regierungen zu stellen, die weiter fossile Subventionen tätigen, gegen die Ausbeutung der Beschäftigten im ÖPNV und gegen eine Natur und Mensch gefährdende Kohleindustrie.
Wir stehen für eine widerstandsfähige Gesellschaft. Das heißt: gegen eine Politik aufzustehen, die Profit der Wirtschaft höher wiegt als wissenschaftliche Erkenntnisse und den Rechten und Leben unzähliger Menschen. Mit ihrem Festhalten an der Kohle bis ins Jahr 2038, mit dem Abbau von zehntausenden Arbeitsplätzen in der Windenergie und dem klimapolitischen “weiter so” im Konjunkturpaket, hat die GroKo unsere Zukunft und die Gegenwart der von der Klimakrise betroffenen Menschen im Globalen Süden verkauft und sich deutlich gegen eine klimagerechte Gesellschaft gestellt.
Aber nicht nur die Energiewende geht viel zu langsam voran: Um das 1,5-Grad-Ziel noch einzuhalten und eine klimagerechte Gesellschaft zu erreichen, müssen wir überall ansetzen. Wir brauchen eine Europäische Union, die ihrer globalen und historischen Verantwortung für Klimapolitik und die damit verbundene Beendigung neokolonialer Ausbeutungsverhältnisse endlich gerecht wird, eine auf Menschen statt Autos ausgelegte Mobilität, ein Ende der fossilen Energieträger in allen Lebensbereichen. Wir müssen uns in den Schulen, in den Betrieben, in Bewegungen zusammenschließen und vor Ort und weltweit gegen diese Ungerechtigkeiten kämpfen. Wir müssen für eine klimagerechte, solidarische Zukunft streiken.
Das umfasst lokale Kampagnen für kommunale Klimaziele, autofreie Innenstädte oder das Divestment (Abzug von Investitionen in fossile Energien) der Stadt genauso, wie die bundespolitischen und internationalen Kämpfe.
Während die Corona-Pandemie unseren Aktivismus in den letzten Monaten stark eingeschränkt hat und die Klimakrise in Deutschland an vielen Stellen von der Bildfläche verdrängt hat, wird die Klima-Katastrophe immer mehr zur Lebensrealität von Millionen Menschen. Unsere Zeit, sie noch einzudämmen, läuft täglich ab und wir müssen jetzt mit aller Kraft kämpfen.
Wir rufen alle Menschen dazu auf, selbst aktiv zu werden, Streiks zu organisieren, zu plakatieren und zu flyern, unseren Protest wieder überall hinzutragen. Es muss unser Ziel sein, Menschen nicht nur zu unseren Streiks zu mobilisieren, sondern sie langfristig in Strukturen der Klimagerechtigkeitsbewegung zu integrieren.
Die Klimakrise ist dringlicher denn je, deshalb holen wir zum Gegenschlag aus:
Wir werden uns unsere Zukunft zurückholen und gemeinsam für eine klimagerechte Gesellschaft streiken. Wir machen uns unübersehbar und unüberhörbar. Gemeinsam können wir eine Politik aufhalten und ein System in Frage stellen, das Profite über Menschenleben und Natur stellt.
Wir haben nichts zu verlieren, nur unsere Zukunft und eine klimagerechte Welt zu gewinnen – am 25.9. werden wir sie uns erkämpfen.
Wir rufen deshalb alle Menschen dazu auf, selbst aktiv zu werden, Streiks zu organisieren, zu plakatieren und zu flyern, unseren Protest wieder überall hinzutragen, da es jetzt an der Zeit ist für eine sozial ökologische Gesellschaft zu protestieren!