Es ist wohl schwer zu beschreiben, wie es sich anfühlte, als die ersten Bilder, die ersten Videos und die ersten Streikzahlen der heutigen Demonstrationen eintrudelten. Wochenlang haben Aktivist*innen in ganz Deutschland und auf der ganzen Welt diesen Tag vorbereitet, haben Hygienekonzepte geschrieben, Demorouten geplant, Plakate aufgehängt und noch so viel mehr. Dennoch haben wir unserem ersten großen Streiktag unter Pandemiebedingungen auch mit gemischten Gefühlen entgegengesehen, nachdem uns durch schwankende Corona-Infektionszahlen, neue Herausforderungen durch die Pandemie und anderen Schwierigkeiten Steine in den Weg gelegt wurden. Immer wieder stand die unausgesprochene Frage im Raum – würde sich unsere ganze Arbeit auszahlen? Würde der 25.09. das große Signal für einen Aufbruch in eine klimagerechte Gesellschaft sein, das wir gerade so dringend brauchen, weil die Politik sich immer noch nicht bewegt?
Und nun am Abend des 25.09. können wir sagen: JA!
Allein in Deutschland waren über 200.000 Menschen mit Abstand und Maske auf der Straße. In Berlin waren wir 21.000 Menschen, in Hamburg 16.000 und in Köln 10.000.
Von Bruchhausen-Vilsen bis nach Berlin: Egal, ob kleines Dorf oder Millionenstadt, ob West- oder Ostdeutschland, wir haben heute gemeinsam ein starkes Zeichen gesetzt. An über 450 Orten in Deutschland waren Menschen mit uns auf den Straßen und haben die Einhaltung des 1,5°C Ziels eingefordert. Wir waren viele und wir waren bunt: unsere Aktivist*innen, Eltern, Großeltern, Wissenschaftler*innen, Landwirt*innen, Gewerkschaftler*innen, Busfahrer*innen….
Und nicht nur in Deutschland sind wir für Klimagerechtigkeit aufgestanden: Weltweit gab es heute unglaubliche 3.211 Aktionen!
Nicht alle Menschen, denen Klimagerechtigkeit am Herzen liegt, konnten heute auf die Straßen gehen. In manchen Ländern gab es striktere Ausgangsbeschränkungen, auch hier in Deutschland konnten einige Menschen wegen ihrer persönlichen Gesundheit und der ihres Umfelds nicht mit uns draußen sein. Daher gab es einen Livestream des beeindruckenden Berliner Streiks, internationale Zoom-Calls von Aktivist*innen rund um den Globus und weltweit posteten Menschen Bilder ihrer Demoschilder.
Doch damit nicht genug. Wir setzen auch ein starkes Zeichen für mediale Berichterstattung, die der Klimakrise angemessen ist: Im Vorfeld der Streiks übernahmen Aktivist*innen die Social Media Kanäle des Sterns und gestalteten die Printaausgabe der taz, die heute veröffentlicht wurde. Aktivist*innen in Deutschland und weltweit übernahmen zudem die Twitter-Accounts der Hilfsorganisation Care.
Und wir stoppen hier nicht: Dieser Globaler Streik am 25.9. ist erst der Auftakt: Am Wochende wird Ende Gelände Kohleinfrastruktur blockieren und sich so der Zerstörung unseres Planeten entgegen stellen. Am Dienstag werden wir gemeinsam mit den Beschäftigen des ÖPNV für eine sozial-ökologische Verkehrswende demonstrieren. Und es werden weitere Streiks folgen, so lange, bis wir endlich eine Politik haben, die das 1,5°C Ziel einhält!
Uns bleibt nicht mehr viel zu sagen als: Danke an alle, die heute mit uns auf den Straßen oder im Netz gestreikt haben, an alle, die die Demostrationen durch ihren unermüdlichen Einsatz, durch ihre Unterstützung, durch ihre Spende ermöglicht haben, an alle, die uns heute vor und hinter den Kulissen unterstützt haben. Ihr seid überwältigend! Gemeinsam machen wir Veränderung!
Liebe Politik, liebe Bundesregierung wir hoffen die Nachricht ist jetzt endlich angekommen: Wir werden uns nicht mit lauwarmen Worten zum Klimaschutz, mit unzureichenden Maßnahmen abspeisen lassen. Wir haben heute gezeigt, dass es durchaus möglich ist, beide Krisen ernst zu nehmen. Nun seid ihr dran. Denn eine Politik, die nicht mit dem 1,5°C Ziel vereinbar ist, verspielt nicht nur unsere Zukunft, sondern verursacht auch schon jetzt viel Leid. Deshalb werden wir unbequem und laut bleiben, bis ihr anfangt diese Krise, wie eine Krise zu behandeln. Denn wir sagen: #KeinGradWeiter!
Liebe friday for future-Engagierte,
es war überwältigend gestern mit euch auf der Straße zu sein. Ich gehöre zur Generation „parents for future“ und ich kenne sehr gut das Gefühl, das doch die Fakten längst klar sind, aber nicht gehandelt wird. Ich habe in eurem Alter Jugend-Umweltprojektwerkstätten gegründet, mit Indios für den Erhalt der Regnwälder demonstriert und Hütten in Gorleben im Hüttendorf Castornix gebaut und das alles neben Schule und dann Abistress. Achtet auf euch, auf eure Gesundheit, dass ihr nicht ins burnout rutscht. Nehmt euch auch eine Pause, das ist so wichtig!
Hut ab vor eurer Unermüdlichkeit! Wahnsinn, was ihr auf die Beine stellt! Euer Bühnenprogramm, die tolle Musik, euer Song „Kein Grad weiter!“, eure strikte Einhaltung der Hygieneregeln, ich bin überwältigt und schaue, wie ich euch noch mehr unterstützen kann. Auf jeden Fall mit einer Spende.
Ihr seid großartig! Danke! Eure Juliane Altenburg
Fridays for Future findet – das war gestern überall entlang der viele Kilometer langen Berliner Demoroute festzustellen – breite Zustimmung. Immer mehr Menschen verstehen! Die Politik muss verdammt nochmal endlich ihrer Verantwortung gerecht werden! Der Bevölkerung sind auch unbequeme Entscheidungen zuzumuten, wenn sie merkt, dass vernünftige Politiker -möglichst parteiübergreifend- tun, was getan werden muss. Sonst wird die Politik nur Verachtung ernten.
Ihr seid klasse. Wir waren in Erlangen letztes jahr und auch gestern dabei. Sehr positiv ist uns aufgefallen, wie diszipliniert alle masketragend und mit Abstand gelaufen sind. Da könnten sich andere Gruppierungenein Beispielnehmen. Ihr habt’s ja auch verstanden, um was es geht.
Wir (59 + 69 Jahre) unterstützen euch weiterhin mir Spenden und mit der Teilnahme an weiteren Aktionen. Für mich war es letztes Jahr übrigens die erste Demo, an der ich teilnahm.
Danke für euren Mut, euer Engagement und eure Motivation, sich diesem immens wichtigen Thema zu stellen.
Liebe Fridays
Vielen Dank, dass ihr das Thema Klimawandel wieder in die Medien gebracht habt. Auch wir waren gestern beim Klimastreik dabei-neben einigen Jugendlichen waren auch viele Ältere von der Partie. Es ist schön zu sehen, dass auch immer mehr Erwachsene einsehen, dass wir alle gemeinsam für das 1,5 Grad Ziel kämpfen müssen.
Meinen/ unseren allergrößten Dank und Respekt für euren ganzen Einsatz gegen die Klimakrise & für eine wirksame Klimapolitik, für eine lebenswerte Zukunft.
Demovorbereitung, Hygienekonzepte, Programmpunkte, Redebeiträge, Logistik, Öffentlichkeitsarbeit….Was FFF hier auf die Beine gestellt hat – mal wieder – trotz verschiedenster Hindernisse, Corona und Gegenwind – verdient unser aller Respekt und Unterstützung.
Es ist ein Kampf gegen Windmühlen, gegen eine lähmende Anti-Klimapolitik von Altmaier & Co, gegen Ignoranz und Diffamierungen („Schulschwänzen“, „Müll hinterlassen“…), Versuche der Vereinnahmung, Zersetzung, Irreführung und Einlullung …. lasst euch davon nicht unterkriegen!
Diese neue Klimabewegung hat solch eine Power – alle Widerstände werden das nicht aufhalten.
Ich denke die Klimaproteste werden sich trotz Corona wieder deutlich ausweiten.
Wir werden das Steuerrad gerade noch rumwerfen, für den Kohleausstieg allerspätestens 2030 und eine CO2-neutrale Zukunft!
Wir denken, die Großdemos sollten zukünftig auch ab und zu am Wochenende stattfinden, denn:
* viele Berufstätige werden bestimmt durch die normalen Arbeitszeiten von der Teilnahme abgehalten
* wichtig ist gerade auch eine große Masse an Demonstrierenden, nicht nur der zivile Ungehorsam einiger
* Samstags sind mehr Leute in der Stadt unterwegs, was die Wirkung erhöht
* manche Schüler trauen sich nicht zu schwänzen
* den Klimaleugnern würde so eine geschenkte Kritik genommen, dass es „F4F nur um schulfrei ginge“
Was denkt Ihr darüber?
Find ich gut; andererseits wird’s dann mit dem Namen Fridaysfor future schwierig. In einigen Städten finden die Demos auch Freitagnachmittags statt – vielleicht ist das noch besser als samstags. Ich frag mich sowieso, wie die Schüler*innen das machen, wenn sie immer freitags in der Schule fehlen…
Liebe Fridays,
das war wieder ganz groß! Besonders toll finde ich, dass Ihr parteipoltisch neutral bleibt und auch den Grünen (völlig zu recht) zu geringes Engagement für das Klima attestiert. Bleibt so konsequent!
Annikas Rede in Hamburg war in jedem Punkt ein Volltreffer und hat mir aus der Seele gesprochen.
Ich unterstütze Euch aus vollem Herzen weiter als Ordner, Mobilisierer und mit Spenden. Eure Bewegung ist eine großartige Chance für alle Menschen. Lasst uns weiterkämpfen, bis sich was bewegt!