Die Klimakrise zu bewältigen und das 1,5°C-Ziel noch zu erreichen ist die aktuell größte Herausforderung der Menschheit. Die Medien informieren aber im Verhältnis dazu viel zu wenig über das Thema. Eine aktuelle Kampagne fordert daher die öffentlich-rechtlichen Medien auf der Berichterstattung über die Klimakrise einen festen Platz im Programm einzuräumen. Macht mit!
Greta Thunberg erzählte einmal, wie sie mit acht Jahren zum ersten Mal von der Existenz des Klimawandels erfuhr – sie sagte, sie fand es damals sehr komisch, denn: „Wenn das passiert, würden wir doch ständig darüber reden. Sobald wir den Fernseher anmachen würden, würde sich alles darum drehen. Schlagzeilen, Radio, Zeitungen – du würdest von nichts mehr anderem hören.“ Die Relevanz des Themas hat schon die achtjährige Greta richtig eingeschätzt – aber unsere Medien berichten auch heute noch viel zu wenig über das Thema.
Dabei spielen die Medien eine wichtige Rolle. Sie können Menschen helfen, die Klimakrise zu verstehen, zu wissen was gerade passiert und die Konsequenzen einzuschätzen. Sie schaffen die nötige Transparenz, damit Menschen nachvollziehen können, ob und was unsere Politiker*innen tun, um die Erderwärmung zu begrenzen und die Klimakrise aufzuhalten. Diese können Handlungsfelder für uns als Gesellschaft aufzuzeigen und Lösungsansätze verbreiten. Transparenz und Zugang zu Informationen, Wissen ist entscheidend für die Mitgestaltung unserer Gesellschaft, deshalb spielen die Medien eine so wichtige Rolle in unserem demokratischen System. Wenn sie aber nicht über die Krise berichten, die uns die Zukunft kosten könnte, die bereits Auswirkungen auf das Leben von Millionen von Menschen im Globalen Süden haben, dann vernachlässigen die Medien ihre Aufgabe, sie lassen uns als Gesellschaft im Stich.
Wir haben nur noch ca. 10 Jahre, um mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit die menschengemachte Erderwärmung unter 1,5°C begrenzen zu können. Deshalb brauchen wir jetzt eine Berichterstattung, die uns faktenbasiert und wissenschaftlich fundiert über den Klimawandel informiert und die Klimapolitik kritisch unter die Lupe nimmt. Es reicht nicht, wenn über den Klimawandel dann berichtet wird, wenn wir mit zehntausenden Menschen auf die Straße gehen oder Aktivist*innen mit ihren Körpern die Kohlebagger blockieren. Die Klimakrise ist ein Thema, dass jede*n von uns betrifft, jeden Tag und in jeder Situation.
Nur 6% der Deutschen dagegen investieren in Aktien. Trotzdem wird regelmäßig um kurz vor 8 über die Börsenlage berichtet, im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Lea und Sabrina fanden das unverhältnismäßig und haben die ARD dazu aufgefordert, die Börse vor 8 durch Klima vor 8 zu ersetzen. Denn die ARD ist wirtschaftlich und politisch unabhängig und dem Gemeinwohl verpflichtet. Dies sollte sich darin widerspiegeln, wie über die Klimakrise, die durch Dürresommer und Hitzewellen schon jetzt auch hier eindeutig das Gemeinwohl schädigt berichtet wird. Unterschreibt ihre Petition und teilt sie mit euren Freund*innen, Bekannten, Familie und auf euren sozialen Medien!
Ideen für eine solche Sendung gibt es auch schon genug: Es könnten beispielsweise Wissenschaftler*innen aus verschiedenen Bereichen, beispielsweise aus der Klimaforschung, den Wirtschaftswissenschaften und den Politikwissenschaften eingeladen werden, um Hintergründe und aktuelle Entwicklungen aus ihrer Perspektive zu kommentieren. Die Klimapolitik auf nationaler und internationaler Ebene könnte in den Blick genommen und getroffene Maßnahmen wie Versäumnisse analysiert werden. Best Practise Beispiele und Leuchtturmprojekte für Lösungsansätze könnten vorgestellt und der Zivilgesellschaft eine Stimme gegeben werden. Für weitere Idee lest euch den Appell von Kölle for Future an die ARD durch.
Es gibt also genug Gründe und auch genug Stoff, um ausführlicher und besser über die Klimakrise zu berichten, als bisher geschehen. Die Frage ist also: Worauf warten die Medien also noch?
Lasst uns genau diese Frage gemeinsam laut und klarstellen und von der ARD eine Sendung #Klimavor8 einfordern. Heute Abend, am 01.09.2020, um 19:55 wird es unter dem Hashtag #Klimavor8 einen Twittersturm geben. Also holt eure mobilen Endgeräte raus, loggt euch in eure Twitterkonto ein und zwitschert der ARD, dass wir eine Berichterstattung wollen, die der Klimakrise gerecht wird!
Aber auch ohne Twitter könnt ihr euch beteiligen, indem ihr z.B. Mails an die großen Medienhäuser oder Leser*innen Briefe an eure Zeitung schreibt. In Österreich gibt es übrigens die Initiative Journalists for Future, die sich dem konstruktiven Journalismus, der über Details zum Klimawandel, die Energiewende, Subventionen für fossile Energien und Hintergründe berichtet, verpflichtet haben. Jede*r ernstzunehmende Journalist*in sollte sich fragen, ob nicht genau das das Selbstverständnis aller Medienschaffenden sein sollte: Journalismus zu machen für die Zukunft unserer Welt.
S U P E R !!!
Es gibt zu viele, die nicht an den Klimawandel denken (oder glauben).
Nach meinem Gefühl (!) ist es zu spät. Eure fachliche Kompetenz und auch diese großartige Internetseite machen mir Hoffnung.
Danke.
Es gibt jedoch keinen Grund zu zögern, liebe Politiker!
Bitte auch keine Ausnahmeregelung für diese Heizpilze, damit die Restaurantbesucher es im Winter draußen auch schön warm haben.
(siehe Berliner Abendschau 1.9.20)
Die Medien berichten vielleicht deswegen so wenig über die Klimaentwicklung, weil sie !! selbst zu den größten Umweltverschmutzern dieser Erde gehören. Daran sollte Fridays for Future auch mal denken !