Es geht wieder los! Und wir haben große Neuigkeiten: Am 20. September gehen wir deutschlandweit und auf der ganzen Welt zur großen Klimademo auf die Straße. Hier erklärt Luisa, warum.
Seit Monaten überschlagen sich (mal wieder) die Klima-Extreme, gleichzeitig würgt die Politik immer mehr Klimaschutzmaßnahmen ab und man könnte meinen „den Leuten” ist das Klima egal geworden. Dabei steht doch fest: Wir sind “die Leute”! Und uns ist es nicht egal, was mit unserem Klima, den Lebensgrundlagen und der Zukunft passiert. Wir wollen nicht stumm zusehen, wenn unsere Chancen auf einen intakten Planeten in fossiler Profitgier ertränkt werden. Und wir wissen: Solang noch eine:r von uns auf der Straße steht, sind wir nicht alleine. Solange lohnt es sich. Solange kämpfen wir weiter. Also gehen wir am 20. September wieder groß auf die Straßen, werden laut, melden uns mit Kunst, mit Musik, mit einander zu Wort. Für das Klima, für uns alle.
Uns ist klar: Es ist hart, in diesen Zeiten, in dieser Welt. Es wäre ein leichtes, den Kopf in den Sand zu stecken. Seit langem fragt man uns: Wann wird es wieder wie 2019, als wir überall so laut waren? Was man dabei schnell übersieht: Ein solches Momentum fällt nicht vom Himmel. Es ist harte Arbeit. Auch die Klima-Welle 2019 ist nicht vom Himmel gefallen, sondern wurde möglich – durch die vielen Menschen die in den Monaten und Jahren und Jahrzehnten vor 2019 am Start waren. Weit bevor Klima “cool” war, als Solar noch ein Nischenthema und ein Kohleausstieg undenkbar war. Die Klimawelle von 2019 wurde auch möglich gemacht von den Öko-Bewegungen des 20. Jahrhunderts, den Naturschützer:innen der DDR, von unseren Eltern, die uns mit auf Anti-AKW Demos genommen haben, von den Jugendvereine, die Kleidertauschparties gemacht haben, als Aktivismus noch ein Schimpfwort war. Sie alle haben – ohne es zu wissen – einen unwahrscheinlichen und ungeahnten politischen Wandel in der Zukunft mit vorbereitet. Und genau das machen wir jetzt wieder. Mit dem großen Unterschied: Diesmal wissen wir, dass es funktionieren kann. Längst haben wir die Gewissheit erkämpft, dass sich unser Einsatz mehr als lohnt. Manchmal direkt und sichtbar. Und viel öfter indirekt und unsichtbar. Genau deshalb werden wir wieder laut, genau deshalb geben wir nicht auf.
Es ist wichtig, dass wir uns einsetzten, wenn das Momentum fürs Klima da ist. Aber es ist noch wichtiger, dabei zu bleiben, wenn das Momentum eben nicht da ist. Erst so wird eine große, neue Welle möglich und irgendwann realistisch.
Seit über sechs Jahren gehen wir regelmäßig zusammen am Freitag auf die Straße. Fridays for Future eben. Am 20. September rufen wir das erste Mal zu einem Demonstrations-Tag an einem Samstag auf. Denn an diesem Tag – und am Sonntag, den 21. September – rufen Organisationen aus der ganzen Welt gemeinsam auf, laut zu werden. Wir wollen uns anschließen, an diesem Tag, und mobilisieren zusammen auf einen Samstag. Der Freitag bleibt unser Tag. Am Samstag, dem 20. September setzten wir aber alles auf globalen Zusammenhalt in Zeiten der Abschottung. Von indigenen Communities in Kanada, über Demonstrant:innen in London, bis zu Fischerdörfer in den Philippinen und Schulkindern in Australien werden wir zusammen zeigen, wer wir sind: Mutig, radikal hoffnungsvoll, und durch nichts und niemanden abzuschrecken im Einsatz für die gute Sache.
Warum der 20. September?
In der Woche nach dem 20. September beginnt in New York City die jährliche UN-Vollversammlung, und in den Wochen und Monaten danach wird die UN-Klimakonferenz in Brasilien vorbereiten. Diese gesamte Zeit wird man sich fragen: Wo sind die Menschen? Wollen sie überhaupt noch Klimaschutz? Ist großer Wandel weiterhin möglich? Und wir sagen mit aller Kraft und überall: Wir sind hier, wir sind laut, solange ihr unsere Zukunft klaut.