Unsere Forderungen
Wir haben unsere Anträge auf Klimanotstand und lokalpoltische Maßnahmen gegen die Klimakrise beim Stadtrat von Bielefeld eingereicht – und sie wurden angenommen! Seitdem kämpfen wir für die Umsetzung dieser!
Außerdem hat Bielefeld 23.09.2021 beschlossen als Stadt schon 2035 klimaneutral zu sein. Wir fordern, dass die Stadt sich Maßnahmen überlegt, wie sie das Ziel einhalten will und diese auch umsetzt. Diese Maßnahmen sollen sozialgerecht sein, sodass sich alle den Klimaschutz leisten können.
Ausführlichere Forderungen findet ihr in der PDF-Datei.
Bundesweite Forderungen
Fridays for Future fordert die Einhaltung der Ziele des Pariser Abkommens und des 1,5°C-Ziels. Explizit fordern wir für Deutschland:
- Nettonull 2035 erreichen
- Kohleausstieg bis 2030
- 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035
Entscheidend für die Einhaltung des 1,5°C-Ziels ist, die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich stark zu reduzieren. Deshalb fordern wir ab sofort:
- Das Ende der Subventionen für fossile Energieträger
- 1/4 der Kohlekraft abschalten
- Eine CO2-Steuer auf alle Treibhausgasemissionen. Der Preis für den Ausstoß von Treibhausgasen muss schnell so hoch werden wie die Kosten, die dadurch uns und zukünftigen Generationen entstehen. Laut UBA sind das 180€ pro Tonne CO2
Von April 2019 bis jetzt hat die Politik es geschafft, unsere Forderungen konsequent zu ignorieren und mit ihrem Klimapäckchen gezeigt, wie wenig sie von einer lebenswerten Zukunft halten.
Wir haben die Umsetzung von drei unserer Forderungen bis spätestens Ende 2019 gefordert und das nicht, weil uns die Zahl so gut gefällt – das ist das Mindeste, was wir brauchen, damit Deutschlands Klimapolitik einen gerechten Weg zum 1,5 Grad Ziel einschlägt. Wir bedanken uns bei allen Menschen, die auf Kommunal-, Landes- und Bundesebene für diese Forderungen einstehen und trotzdem nur scheinbare Wertschätzung und feige Ausreden erhalten.
Wir sind auf dem besten Wege, das 1,5 Grad Ziel krachend zu verfehlen und wir haben keine Zeit, wieder bis zum Jahresende zu hoffen, um dann mit einer Anmaßung von Klimapaket gezeigt zu bekommen, wie wenig Wert dieser Planet für die Politik scheinbar hat. Daher ändern wir unsere drei Forderungen von Ende 2019 auf SOFORT. Das Klima verhandelt nicht und jede Ausrede, diese Forderungen nicht erfüllen zu müssen, ist nichtig. Wir werden im Frühjahr ausführlicher Stellung nehmen, bei Fragen freuen wir uns über eine Mail an ag.Grundsatz@fridaysforfuture.de.
Weitere Infos auf der bundesweiten Website
Fakten
Die globale Durchschnittstemperatur ist seit vorindustriellen Zeiten um etwa 1,2°C gestiegen. (Allerdings sind sich Experten nicht genau einig und Zahlen variieren von 1-1,3°C, da der Beginn der industriellen Revolution nicht eindeutig auf ein Jahr festgelegt werden kann und die Art der Berechnungsmethode unterschiedlich sein kann.)
Ausgehend von der aktuellen Politik geht die IPCC davon aus, dass die globale Erwärmung 2100 etwa 3,2°C betragen wird. Auch die WMO stellt fest, dass die Wahrscheinlichkeit, dass das 1,5°C Ziel im Zeitraum von 2022 bis 2026 mindestens einmal stattfinden wird, liegt bei fast 50 Prozent.
Laut den National Centres for Environmental Information wurden im Jahr 2020 in Belarus, Belgien, Estland, Finnland, Frankreich, Kasachstan, Litauen, Luxemburg, Mexiko, den Niederlanden, Norwegen, Polen, Russland, den Seychellen, Spanien, Schweden, der Schweiz und der Ukraine die bisherigen Hitzerekorde gebrochen.
Am 6. Februar 2020 hatte die argentinische Forschungsstation Esperanza in der Antarktis mit 18,3°C die höchsten Temperaturen, die je auf dem Kontinent gemessen wurden, vermeldet.
Die Menschen des globalen Südens leiden aktuell am meisten unter den Folgen des Klimawandels, da diese Länder zum Beispiel 82 bis 92 % der ökonomischen Kosten tragen müssen und 98 bis 99 % der mit dem Klima zusammenhängenden Todesfälle im globalen Süden stattfinden. (siehe „The Climate Book created by Greta Thunberg“ S. 341)
Die Ländern im globalen Norden emittieren durchschnittlich 28 Tonnen pro Kopf und Jahr, welches das Vierfache des ertragbaren Niveaus der Emissionen für das Klima ist. (siehe „The Climate Book created by Greta Thunberg“, S. 341)
Obwohl es seit den 1980er und 1990er Jahren vermehrt ernste Warnungen gab, haben wir ab 1991 mehr CO2 emittiert als in der gesamten Menschheitsgeschichte davor. (siehe „The Climate Book created by Greta Thunberg“ von Greta Thunberg)
Es wurde außerdem erwiesen, dass unser durchschnittliches Weltwirtschaftswachstum zwischen 2000 und 2019 2,8 betrug und bei einer gleichbleibenden Entwicklung müsste sich die Wirtschaftsleistung alle 26 Jahre verdoppeln und wofür die Ressourcen und die Erde zu klein sind. (siehe „Das Ende des Kapitalismus – Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind – und wie wir in der Zukunft leben werden“ von Ulrike Herrmann)