Sehr geehrte Damen und Herren,
heute haben Vertreter*innen des Wuppertal Instituts und von Fridays For Future die Ergebnisse der Studie “CO2-neutral bis 2035: Eckpunkte eines deutschen Beitrags zur Einhaltung der 1,5-°C-Grenze” vorgestellt. Die Studie wurde von Fridays For Future beim Wuppertal Institut in Auftrag gegeben und von der GLS Bank finanziell unterstützt. Sie untersucht die Möglichkeiten zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels und zeigt in den emissionsintensivsten Sektoren Energie, Gebäude, Industrie und Verkehr Maßnahmen zu dessen Erreichung auf.
Die Wissenschaftler*innen legen in der Studie dar, dass die aktuellen Reduktionsziele und die vorgeschlagenen Maßnahmen die Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze weit verfehlen würden. Sie kommen allerdings auch zu dem Schluss, dass ein Beitrag Deutschlands zur Einhaltung der 1,5-Grad-Grenze technisch noch möglich ist. Noch steht dem 1,5-Grad-Ziel nur der fehlende politische und gesellschaftliche Wille entgegen.
Statements von Vertreter*innen des Wuppertal Instituts, der GLS Bank und Fridays For Future finden Sie am Ende dieser Pressemitteilung.
Die vollständige Studie finden Sie unter fff.link/studie.
Eine Kurzversion mit den Schlüsselergebnissen der Studie finden Sie unter fff.link/kurzfassung.
Fotos der Pressekonferenz und von Protest-Aktionen von Fridays For Future rund um die Ergebnisse der Studie finden Sie unter fff.link/studie-bilder.
„Die Studie zeigt: Die Ziele der Bundesregierung sind zur Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels völlig ungenügend. Wir als Gesellschaft, von Politikerinnen und Politikern über Unternehmen bis hin zu Institutionen, müssen deshalb unsere Herangehensweise an die Bekämpfung der Klimakrise ändern. Wir müssen aufhören, Maßnahmen von den Regierungszielen her zu denken und anfangen, Maßnahmen vom 1,5-Grad-Ziel her zu denken. Wir müssen also endlich damit beginnen, über die notwendigen Maßnahmen zur Begrenzung der Erderhitzung auf 1,5 Grad zu reden. Genau das macht die Studie des Wuppertal Instituts möglich.”
Sebastian Grieme, Fridays for Future
“Spätestens ab heute kann keine Entscheidungsträgerin und kein Entscheidungsträger mehr behaupten, nichts von den eigenen massiven klimapolitischen Verfehlungen gewusst zu haben. Die Studie macht deutlich, dass die Pläne der Bundestagsparteien nicht im Ansatz ausreichen, den deutschen Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise zu leisten. Die Lücke zwischen geplanten und notwendigen Maßnahmen müssen alle Parteien umgehend schließen. Oder sich dafür rechtfertigen, warum sie durch ihre unzureichende Politik eine zerstörerische Klimaerhitzung billigend in Kauf genommen haben, zu einem Zeitpunkt als die Einhaltung des Pariser Klimaabkommens noch möglich war.”
Carla Reemtsma, Fridays For Future
“Die in der Studie skizzierten Möglichkeiten zur Zielerreichung bis 2035 stellen in den betrachteten Sektoren jeweils für sich alleine schon große Herausforderungen dar und erfordern beispiellose politische Anstrengungen. Notwendig ist zudem, den Unternehmen die Möglichkeiten zu geben, den Transformationsprozess anzugehen, ohne ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden. Angemessene Beiträge zur Einhaltung der 1,5-°C-Grenze sind aber vor allem ohne eine breite Zustimmung und Teilhabe der Gesellschaft nicht möglich. Hierfür bedarf es insbesondere einer gerechten, auf soziale Aspekte achtenden Gestaltung der Zielerreichung.”
Prof. Dr.-Ing. Manfred Fischedick, Wissenschaftlicher Geschäftsführer Wuppertal Institut
“Kann das 1,5 Grad Ziel noch erreicht werden und wenn ja, wie? Zur Beantwortung dieser Fragen haben wir die Studie finanziert. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Transformation möglich ist, wenn jetzt konsequente politische Maßnahmen ergriffen werden. Wir als GLS Bank mit unseren 270.000 Kund*innen setzen uns dafür ein und unterstützen die Forderungen von Fridays for Future.”
Thomas Jorberg, Vorstandssprecher GLS Bank
Pressekontakte:
Fridays For Future: Carla Reemtsma, presse@fridaysforfuture.de, +49 431 5357 983
Wuppertal Institut: Christin Hasken, christin.hasken@wupperinst.org, +49 202 2492-187GLS Bank: Julian Mertens, julian.mertens@gls.de, +49 234 5797 5340