Geostorm – Eine Momentaufnahme der weltweiten Auswirkungen der Klimakrise

Triggerwarnung: Der Beitrag listet eine Zusammenfassung von Katastrophen auf, in denen sich der Klimawandel deutlich zeigt.

Die Unwetter der vergangenen Wochen führten in mehreren Bundesländern zur  Hochwasserkatastrophe. Es ist naheliegend, dass diese die Berichterstattung der Medien und Diskussion der vergangenen Tage dominierten. Das Hochwasser führte mal wieder eindrucksvoll vor Augen, dass der Klimawandel uns jederzeit überall  treffen kann.

Nach einer Analyse der Weltwetterorganisation kamen in den letzten 50 Jahren weltweit eine Million Menschen durch die Folgen des  Klimawandels  ums Leben: 650.000 durch Dürren, 585.000 durch Stürme, 59.000 durch Fluten und 56.000 durch Extremtemperaturen.

Die Ereignisse der letzten Wochen zeigen dies anschaulich. Aber schwenken wir den Blick von Deutschland auf die Welt und betrachten die Geschehnisse seit Mai. Der Versuch einer notwendigen Momentaufnahme der weltweiten Auswirkungen der Klimakatastrophe in nur drei Monaten:

Indien und China

In Indien gab und gibt es Überschwemmungen und Erdrutsche. Die Zahl der Toten stieg auf 124 Menschen. In dem Dorf Taliye südlich von Mumba starben durch einen Erdrutsch 40 Menschen.  Im Bundesstaat Maharastra mussten hunderte Menschen ihre Häuser verlassen.

Historische Unwetter ereignen sich gerade in China. Im Mai gab es zwei Tornados in Wuhan und Suzhou. Der Tornado in Wuhan soll acht Menschen getötet haben. 400 Menschen sollen verletzt worden sein. 30 Wohnhäuser sollen eingestürzt sein. Der Tornado in Suzhou soll vier Menschen getötet haben. 

Weitere Unwetter mit Tornados gab es im Juni und Juli. Es soll sich hierbei um die stärkste jemals beobachtete Serie von Tornados handeln.  Im Juni trafen die Unwetter zunächst Südchina, dann Ostchina. In Südchina gab es in mehreren Provinzen die heftigsten Regenfälle seit 1998. Die Zahl der Todesopfer betrug 20.  Die Unwetter am 23. Juni forderten 98 Menschenleben. Betroffen war u.a. die Stadt Yancheng in der Provinz Jiangsu nördlich von Shanghai. Im Juli gab es Tornados in der Provinz Shadong. Betroffen waren  die Städte Shenxian, das Zentrum von Gaotang City und Bing Zhou. Ein Tornado ebnete einen Wald ein.

Und die Unwetter hörten nicht etwa auf,  sondern gehen weiter. Die jüngsten Überschwemmungen sollen bis zu 65 Todesopfer gefordert haben. Etwa tausend Menschen sollen in einer U-Bahn eingeschlossen worden sein. 12 Menschen sollen ertrunken sein. 200.000 Menschen mussten evakuiert werden,  davon 600 aus einem Krankenhaus. Mehr als eine Million Menschen soll von den jüngsten Unwettern betroffen sein. 

Überschwemmungen in Afghanistan 

Durch Überschwemmungen in der Provinz Nuristan in Afghanistan sollen mindestens 40 Menschen getötet worden sein. Hundert Menschen gelten als vermisst. 150 Menschen sollen vermisst sein. 80 Häuser sollen zerstört worden sein. Zu befürchten ist, dass die Zahl der Toten sich auf 200 Tote steigen könnte. Die Überschwemmungen ereigneten sich in Taliban kontrollierten Gebieten. Die Angaben von Afghanistan und den Taliban weichen von einander ab. Die Taliban sprechen von 150 Toten und 100 zerstörten Häusern.

Überschwemmungen auf den Philippinen

Der Taifun Fabien (In-fa) forderte auf den Philippinen drei Menschenleben. 5 Menschen wurden durch die Unwetter verletzt. 512  Häuser wurden beschädigt. Etwa 80.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen. 30.612 Menschen mussten in Notunterkünfte untergebracht werden, 49.511 Menschen bei Verwanden oder Freunden. In der Haupstadt Manila mussten 20.000 Menschen aus der Metro evakuiert werden. Der Pegel des Flusses Manrika steig auf 15 Meter an. 

Waldbrände in Sibirien

In der Republik Sacha sind 60 Dörfer von den Bränden bedroht. Zeitweise wurden 196 Brände gezählt. Betroffen ist eine Fläche von 1,5 Millionen Hektar. Die brennenden Flächen sollen  so groß sein wie der Staat Luxemburg oder der Kanton Graubünden.

Europa

Schauen wir auf dem europäischen Kontinent: In Tschechien zerstörte ein Tornado der Kategorie F4, der zweithöchsten Kategorie, auf einer Strecke von 26 Kilometern Länge und 700 Metern Breite mehrere Dörfer. Es sollen sechs Menschen getötet worden sein und 200 Menschen verletzt worden sein. Etwa 1.2000 Häuser wurden beschädigt. 180 Häuser müssen voraussichtlich abgerissen werden.

In Belgien betraf das Hochwasser der vergangenen Woche 120 Gemeinden. Es gab mindestens 36 Tote. Mehrere Gemeinden in Belgien sind gerade erneut von Überschwemmungen betroffen

In den Niederlanden mussten tausende Menschen ihre Häuser verlassen.

Betroffen von den Unwettern waren auch Frankreich und Luxemburg.

Wald- und Buschbrände gibt es in Frankreich, Spanien, Sardinien und Griechenland. Ein Waldbrand nahe Barcelona gerät außer Kontrolle.

Waldbrände in der Türkei

In der Türkei gibt es eine Hitzwelle mit Temerpaturen bis zu 40 Grad. In fünf Regionwüten Waldbrände: Andana, Antalya, Aydin, Mersin, Muğla und Osmaniye. Zeitweise soll es 98 Brände in 17 Provinzen gegeben haben. 10 Brände gelten noch als aktiv sein. 88 Brände sollen mittlerweile unter Kontrolle sein. Die ersten Brände brachen am Mittwoch in der Region Mangavat nahe der gleichnamigen Stadt aus. Dort brannten zeitweise 20 Häuser. Vier Stadteile wurden evakuiert. 18 Dörfer und Siedlungen mussten in der Region evakuiert werden. Infolge der Brände soll es sechs Tote gegeben haben. 122 Menschen sollen verletzt worden sein.

Naher Osten

Jordanien erlebt die schlimmste Dürre seiner Geschichte. Israel verkaufte deswegen 50 Millionen Kubikmeter Wasser an Jordanien. Das sind 50 Milliarden Liter Wasser.
In und zwischen anderen Staaten geht es weniger friedlich zu. Im Iran gibt  es ebenfalls eine schwere Dürre. Es kommt zu Protesten. Die Regierung schlägt diese blutig nieder.
Zwischen Ägypten und Äthiopien droht sogar ein Krieg. Grund des Konflikts ist der Streit um das Wasser des Nils.

Waldbrände in den USA und in Kanada

In den USA und Kanada gehen die Wald- und Flächenbrände weiter. In Oregon brennt eine Fläche von 1.500 Quadratkilometern. Die Brände sind inzwischen so groß, dass sie ihr eigenes Wetter erzeugen: Gewitter. Ihre Rauschwaden der Brände erreichen fast 4000 Kilometer entfernte New York, sowie Washington D.C. und Teile Kanadas.

Möglicher Showdown am Amazonas

Abschließend sei auf eine bemerkenswerte Entwicklung hinzuweisen, welche in der Nachrichtenflut zur Hochwasserlage fast unterging. Der größte Regenwald der Erde, ein riesiger Kohlenstoffspeicher, mutiert gerade zur Kohlenstoffbombe. Ob damit der Kipppunkt eingetreten ist, lässt sich derzeit noch nicht sicher sagen. Wir könnten jedoch zweifellos bald dessen Eintritt erleben, wenn die Abholzung so weitergeht wie bisher. Die Folgen wären dramatisch. Der Amazonas speichert bis zu 80 Millionen Tonnen Kohlenstoff. Setzen sich die gegenwärtige Brände fort, so ist ein Ausstoß von jährlich 734 Tonnen CO2 zu befürchten.

Hinweis: Eine Gewähr für die Vollständigkeit der Auflistung kann – leider- nicht übernommen werden.

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7 Gedanken zu “Geostorm – Eine Momentaufnahme der weltweiten Auswirkungen der Klimakrise

  1. Frieden gegen Feuer und Fluten !
    Abrüsten, Weg mit Bomben, Panzern und jeglichem Kriegsgerät !
    Einsatz gegen die Klimakatastophe geht nur friedich und solidarisch !

  2. Vllt könnt ihr diesen Satz noch korrigieren: „In Belgien betraf das Hochwasser der Unwetter vergangenen Woche 120 Gemeinden.“

    Ansonsten vielen vielen Dank für die Zusammenfassung! 🙂

  3. Es bleibt weiterhin schockierend, daß nicht a l l e s getan wird, was man tun kann, um den Klimawandel vielleicht ja doch noch zu stoppen.
    Das Wort Systemrelevant hat mir schon bei Corona gut gefallen.

    Alles was nicht Systemrelevant ist, sofort abschalten, bzw. beenden.

    (PKW- u. Flugzeugproduktion, Aus- und Neubau von Autobahnen …, Flächenversiegelung, Kohle und Ölförderung, Produktion von Wegwerfprodukten, Unnötige Verpackung, 5 G Ausbau, Beleuchtung – wo Dunkelheit wünschenswert wäre, …)

  4. Schauen wir auf die internationalen Verträge, dann sehen wir etwas wie „Mercosur“, als großen Motivator für noch mehr Abholzung, um weiteres, klimaschädliches Weide- und Agrarland zu schaffen.

    Schauen wir auf die weltweiten Großbaumaßnahmen, dann sehen wir etwas wie viele 1.000 Kilometer lange Öl- und Gaspipelines.

    Zwei von unendlich vielen Beispielen, die immer nur noch mehr Gewinne produzieren sollen und am Ende die bereits inakzeptabel Reichen der Welt noch viel reicher machen.

    Wann endlich gibt es Verträge und Großprojekte der Menschheitsgemeinschaft, die das Ziel haben, für gerechte Chancen zu sorgen, allen voran die Versorgung mit sauberem Wasser?

    Es ist bewiesen, dass Pipelines mit einem Durchmesser, durch den kleinere Menschen laufen könnten, über ganze Kontinente verlegt werden können. Warum nicht für Wasser, um Ausgleich zwischen stark unterschiedlich versorgten Regionen zu ermöglichen?

    Wie kann es sein, dass wir es durchgehen lassen, dass stattdessen unendlich Raffgierige die elementare Not von Leidenden besonders schäbig ausnutzen, indem sie Trinkwasser teuer verkaufen?

    Wasser muss ein Menschenrecht und unantastbar sein!

    Unwetterkatastrophen gab es schon immer. Deren Wahrscheinlichkeit durch krasses Fehlverhalten zu erhöhen, ist schlimm genug. Dass der eigentliche Grund dafür aber ist, einige widerlich Vermögende noch vermögender werden zu lassen, ist dermaßen krank und widerwärtig!

    Ich bin neulich von einem Jugendlichen gefragt worden, ob es intelligentes Leben auf anderen Planeten gibt. Meine Antwort: „Angesichts der unvorstellbar großen Zahl von Sternen und Planeten würde es mich sehr wundern, wenn es anders wäre!“

    – „Ja, aber warum hat uns noch keiner von denen besucht?“

    – „Weißt Du, wir reden ja über INTELLIGENTES Leben! Warum also sollten die ausgerechnet zu uns kommen?“

    Nicht ganz ernst gemeint, logisch. Ich weiß natürlich, dass die begrenzte, wenn auch extrem hohe, Geschwindigkeit von Licht und Information das unüberwindbare Hindernis ist.

    Was ich aber bitterernst meine: Wesen, die das Treiben der Menschheit von außen betrachten, werden zu dem Ergebnis kommen, dass es sich ganz bestimmt nicht lohnt, zu diesen Deppen zu reisen, die offenbar überhaupt nicht zu schätzen wissen, auf welchem Juwel sie leben!

    Eines können die Außerirdischen aus der Distanz allerdings noch nicht erkennen: Es gibt eine ganze Menge, vor allem junge, Menschen, die ganz anders sind und eine andere Zukunft wollen! Bei genauer Betrachtung ist dies sogar die (schweigende) Mehrheit der Menschen. Sie war bloß bislang zu rezessiv und hat sich viel zu viel gefallen lassen!

    Sorgen wir dafür, dass man uns bald aus beliebiger Distanz erkennen kann, indem wir in den weltweiten Generalstreik treten, bis die Weichen endlich auf „glückliche, gerechte Zukunft“ gestellt werden! Machen wir den Wahnsinn, den uns eine raffgierige Minderheit aufzwingt, nicht länger mit! Es ist UNSER Planet!

    LG Armin

  5. Vielen Dank für den Überblick! Die Globalität der Auswirkungen wird dadurch sehr deutlich.

    Macht weiter so, ihr seid die Zukunft!

    Dieter Wahl, 57 Jahre alt.

  6. In dem Zusammenhang sei noch das Buch „Deutschland 2050“ erwähnt. Buch-Szenarien von 30 Grad nachts und fast 50 Grad tagsüber sowie die massive Belastung von Stromnetzen durch Klimaanlagen sind in den vergangenen Tagen in Griechenland bereits erreicht worden

  7. Es ist erschreckend und getan wird nicht viel.
    Auch in Deutschland wird nach dem Hochwasser nicht über die Ursachen gesprochen. Kaum jemand erwähnt, dass auch das eine Folge des Klimawandels ist.
    Die Politik stellt sich jetzt gerne als Helfer in der Not dar und wirft mit Geldern um sich. Gleichzeitig werden aber bspw. klimakillende Abkommen (EU-Mercosur Handelsabkommen) abgeschlossen oder bspw. die Billigfleisch-Maschinerie, Tierquälerei in Massentierhaltung usw. usw. stillschweigend hingenommen. Aussitzen ist inzwischen gängig in der Politik.
    Jeder muss seinen Beitrag leisten!
    Es ist toll, wie unermüdlich ihr euch einsetzt, vielen Dank und bitte weiter so!

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