Am kommenden Samstag, den 03.05., demonstriert Fridays for Future gemeinsam mit einem Bündnis aus Umweltgruppen und lokalen Initiativen ab 13.30 Uhr am Bohrplatz im oberbayerischen Reichling unter dem Motto “Neue Gasbohrungen stoppen – am Ammersee und anderswo”. Die Klimabewegung will die angekündigten Gasbohrungen in Reichling verhindern, deren Beginn laut Betreiberfirma im zweiten Quartal 2025 geplant ist, und setzt sich für einen deutschlandweiten Gasausstieg bis 2035 ein. Fridays for Future kritisiert die Pläne von Schwarz-Rot für neue Gasinfrastruktur, statt konsequent Erneuerbare Energien auszubauen.
“Mit dem Bau von 30 neuen Gaskraftwerken, dem Import von Fracking-Gas aus den Trump-USA und Erdgasbohrungen von Reichling bis Borkum führt uns Merz’ Regierung direkt in die Klimakatastrophe und in neue fossile Abhängigkeiten. Wer heutzutage auf dreckiges Gas statt auf Erneuerbare setzt, kippt weiter Öl ins Feuer der Klimakrise – statt es mit allen Mitteln zu löschen. Auch Merz kann nicht wollen, dass in Zukunft noch mehr ausgetrocknete Flüsse den Schiffsverkehr lahmlegen oder Landwirte mit monatelanger Dürre kämpfen. Deswegen müssen die Gasbohrungen in Reichling gestoppt und der Ausstieg aus fossilem Gas bis 2035 auf den Weg gebracht werden.”, so Pauline Brünger, Sprecherin von Fridays for Future.
Das dem bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger unterstellte bayerische Bergamt hatte im Juni 2024 eine Probebohrung genehmigt, der eine Förderung folgen könnte. Die Betreiberfirma – eine deutsche Firma, hinter der ein kanadischer Investor steht – hat die Aufstellung eines 40 Meter hohen Bohrturms bis spätestens Ende Juni diesen Jahres angekündigt.
“Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat trotz Protesten des Landrats und des Gemeinderats den fossilen Konzernen den roten Teppich ausgerollt. Wenn wir die Gasbohrungen hier jetzt nicht stoppen, ist Reichling bald überall! Der kanadische Investor hat schon zehn weitere Bohrungen zwischen Lech und Ammersee angekündigt. Reichling darf kein Einfallstor für eine Welle dreckiger Gasprojekte werden, dieser fossilen Eskalation schauen wir nicht tatenlos zu!”, sagt Franziska Wild von Fridays for Future Bayern.
Gemeinsam mit der örtlichen Bürgerinitiative Reichling Ludenhausen, dem Bund Naturschutz in Bayern, Greenpeace Bayern und Protect the Planet plant Fridays for Future am Samstag einen Demonstrationszug, der vor der Pfarrkirche St. Nikolaus in Reichling beginnt und anschließend zur Bohrstelle zieht. Zum Protest werden Busanreisen aus mehreren Orten in Süddeutschland geplant, so zum Beispiel aus Stuttgart, München und Nürnberg.
Im Voraus so wie vor Ort stehen Sprecher*innen von Fridays for Future sowie den weiteren teilnehmenden Initiativen gern für Interviews zur Verfügung.