Pressestatement: Prüfbericht Expertenrat Klima 15.05.2025

Anlässlich der heutigen Veröffentlichung des Prüfbericht des Expertenrat Klima zu den deutschen Emissionen für das Jahr 2024 und den Projektionsdaten für 2025 äußern sich Sprecherinnen von Fridays for Future:

Linda Kastrup:
Während der nächste Dürresommer droht, bestätigt der Expertenrat Klima, was wir eigentlich alle schon wissen: Friedrich Merz und seine Regierung müssen in Sachen Klimaschutz über sich hinauswachsen und einen Tempowechsel hinlegen. Aus dem aktuellen Prüfbericht wird klar: Die Klimaziele können nur eingehalten werden, wenn die neue Bundesregierung weiter ambitionierte Maßnahmen umsetzt und nicht etwa die bereits erreichten Erfolge zurückdreht. Der Bericht darf keinesfalls als Freifahrtschein verstanden werden.
In den kommenden Wochen ist die neue Koalition gefragt, zu beweisen, dass sie es ernst meint in Sachen Klimaschutz. Davon ist bisher wenig zu sehen: In seiner Regierungserklärung hatte der Kanzler wenige Worte für die Klimakrise übrig. Er behandelte sie als Randnotiz, die man wegpragmatisieren kann. CDU-Energieministerin Katherina Reiche kündigt den Neubau dreckiger Gaskraftwerke an, und die Pläne für den Ausbau von Bus und Bahn und sauberer Wärme wirken wie für eine Welt ohne Klimakrise. Jetzt muss die Regierung zeigen, dass sie bereit ist, langfristig Verantwortung zu übernehmen – weit über die eigene Legislaturperiode hinaus. Wer Klimaschutz 2025 vernachlässigt, stürzt Deutschland langfristig ins Chaos.

Carla Reemtsma:
Der Bericht des Expertenrats Klima zeigt in aller Klarheit, dass Klimaschutz eine Frage des politischen Willens ist. Der Rekordausbau der Erneuerbaren, das günstige Deutschlandticket, soziale Förderung für sauberes Heizen bringen die Klimaziele 2030 in greifbare Nähe. Gleichzeitig verfehlen die Sektoren Verkehr und Gebäude weiterhin massiv ihre Ziele. Der Arbeitsauftrag für die neue Regierung unter Bundeskanzler Friedrich Merz ist eindeutig: Fortsetzen der Energiewende statt mehr dreckiges Gas und ambitionierte Sofortprogramme für Verkehr und Gebäude, um Deutschland auch dort auf Kurs zu bringen. Die Stimmungsmache gegen sozial gerechten Klimaschutz muss ein Ende haben. Innerhalb der nächsten 10 Monate muss die Regierung ein Sofortprogramm Klimaschutz vorlegen, das es ernst meint. Das funktioniert nur mit konsequentem Ausbau der Erneuerbaren, einem Stopp aller Gasprojekte, einer sozialen Garantie für bezahlbare und klimafreundliche Wärme und guter, kostengünstiger Bus- und Bahn-Infrastruktur. 

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