Bis zum 30. September sollte die Weltgemeinschaft ihre Klimaschutz-Zwischenziele einreichen. Die Ziele sollen eine Verbindlichkeit für die nächsten Jahre gewährleisten und die Arbeitsgrundlage für die diesjährige Weltklimakonferenz (COP30) in Brasilien darstellen. Die globale Erwärmung sollte damit auf deutlich unter 2 Grad, möglichst auf 1,5 Grad begrenzt werden. Doch anstatt den entscheidenden Moment zu nutzen, zeigt sich: Die internationale Staatengemeinschaft tritt auf der Stelle, während die Klimakrise ungebremst eskaliert.
„Schon heute spüren Menschen die Folgen der Klimakrise am eigenen Leib: Hitzetote, Ernteausfälle und Überschwemmungen sind längst keine abstrakte Gefahr mehr, sondern bittere Realität. Die Klimakrise ist kein Monopoly-Spiel, bei dem man nach einer verlorenen Runde einfach wieder von vorne beginnen kann. Sie ist eine existenzielle Bedrohung, die über unsere Zukunft entscheidet. Und dennoch gelingt es den Staaten nicht, endlich Verantwortung zu übernehmen und gemeinsam zu handeln.“, sagt Yasin Hinz von Fridays for Future.
Bis zur UN-Deadline haben 56 Länder ihre überarbeiteten Klimaziele eingereicht. Die EU konnte sich bislang nicht auf verbindliche Ziele bis 2040 einigen. Hier hatte unter anderem Friedrich Merz die Verabschiedung blockiert. Die Klimabewegung kritisiert die fehlende Mitarbeit vieler Länder gerade im Bezug auf die neuesten Berichte zum Zustand des Planeten. Erst letzte Woche zeigten neue Berichte die Dringlichkeit, mit der gehandelt werden muss: Die Erde steuert mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit derzeit auf eine Erderwärmung von rund 3 Grad bis 2050 zu. Sieben von neun planetaren Grenzen sind bereits überschritten.
„Merz und die deutsche Regierung blockieren Klimaziele und zeigen damit der Weltgemeinschaft: Die Klimakrise ist uns egal. Ein katastrophales Signal, 10 Jahre nach dem Beschluss des Pariser Klimaabkommens. Gerade bei dem zerstörerischen Kurs von Trump braucht es ein deutliches Signal von der EU vor der Weltklimakonferenz. Wir brauchen jetzt Klarheit und Ambition – in dieser Verantwortung steht Friedrich Merz. Deutschland und die EU müssen alles in ihrer Macht stehende tun und geschlossen mit starken Zielen zur Weltklimakonferenz gehen. Das ist das Mindeste angesichts dieser täglich weiter eskalierenden Katastrophe!“, fordert Darya Sotoodeh von Fridays for Future.