Am heutigen Montag beginnt die Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém. Auch Fridays for Future Deutschland ist mit einer kleinen Delegation vor Ort und wird die Verhandlungen mit Protestaktionen begleiten. Die Klimabewegung fordert von den deutschen Verhandler*innen klare Bekenntnisse zum Pariser Abkommen. Es brauche ambitionierte Maßnahmen zur Emissionsreduktion und gerechte Beiträge zu internationaler Klimafinanzierung. Eine entsprechende von Fridays for Future initiierte Petition hat innerhalb weniger Tage über 150.000 Unterschriften erhalten.
“Tausende Verhandler*innen aus der ganzen Welt kommen auf der Weltklimakonferenz zusammen, um gemeinsam internationale Klimapolitik voranzubringen. Dass Friedrich Merz sich als Möchtegern-Außenkanzler erdreistet, auf dieser internationalen Bühne die Hauptursache der Klimakrise zu ignorieren, ist höchst problematisch. Umweltminister Carsten Schneider ist jetzt gefragt, das Ruder herumzureißen und mit einer starken deutschen Position in die Verhandlungen zu gehen. Er darf sich von Merz’ Blockadehaltung nicht einschüchtern lassen, sondern muss ambitioniert vorangehen und zeigen, dass wenigstens er die Klimakrise verstanden hat.” sagt Carla Reemtsma von Fridays for Future Deutschland
In seiner Rede beim Leaders Summit im Vorfeld der COP30 hat Bundeskanzler Merz den notwendigen Ausstieg aus fossilen Energien mit keinem Wort erwähnt. Deutschland hatte schon vor vier Jahren auf der COP in Glasgow zugesichert, kein Geld mehr in neue fossile Energieprojekte im Ausland stecken zu wollen, dieses Versprechen aber unter anderem durch die Förderung von Gaskraftwerken in Usbekistan, Polen und Bangladesch sowie die Beteiligung an einer mobilen Gaspipeline in Jordanien gebrochen. Insgesamt, gab Deutschland seit 2022 1,5 Milliarden US-Dollar für fossile Projekte im Ausland aus – mehr Geld als alle anderen Länder aus, die sich für das Abkommen verpflichtet hatten.
“Dürren, Überschwemmungen, Stürme: Die Klimakrise eskaliert mit jedem Tag deutlicher und trifft dabei diejenigen am härtesten, die am wenigsten dazu beigetragen haben. Um gegen diese globale Ungerechtigkeit vorzugehen, muss Deutschland sich auf der COP30 für ambitionierte Maßnahmen einsetzen und klare Bekenntnisse zu international gerechter Finanzierung liefern. Jedes Zehntelgrad Erhitzung bedroht ganz konkret Menschenleben, deswegen müssen die Verhandler*innen für einen schnellen und konsequenten Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas kämpfen. Nur so hören wir auf, die Klimakrise immer weiter zu befeuern.” sagt Louis Motaal von Fridays for Future Deutschland
Fridays for Future Deutschland ist auch dieses Jahr mit einer Delegation bei der COP30 vor Ort in Belém vertreten. Vor Ort stehen Louis Motaal und Carla Reemtsma für Interviews zur Verfügung.
Sie erreichen das Presseteam vor Ort in Belém (-4:00h) unter:
Mail: presse@fridaysforfuture.de
