Am heutigen Freitag waren bundesweit Menschen in rund 77 Orten auf der Straße, um ein deutliches Signal an die internationale Politik während der laufenden Weltklimakonferenz (COP30) in Belém zu senden. Der internationale Aktionstag steht im Kontext der sich zuspitzenden Klimakrise und des erneuten klimapolitischen Rückschritts der Bundesregierung. Mit Laternenbildern und leuchtenden Flammensymbolen machten die Demonstrierenden sichtbar, dass die Klimakrise längst eskaliert und verantwortungsvolles politisches Handeln überfällig ist. Bundesweit standen laut Angaben der Klimabewegung zehntausende Menschen auf der Straße.
„In einer Zeit, in der die Bundesregierung erneut beim Klimaschutz versagt, setzen heute Tausende Menschen ein klares Zeichen für eine gerechte Klimapolitik“, sagt Yasin Hinz von Fridays for Future Deutschland. „Während Extremwetter weltweit zunehmen und Studien weiterhin von einem globalen Erwärmungspfad von etwa 2,8 Grad ausgehen, entfernt sich Deutschland immer weiter von seinen eigenen Klimazielen. Die Politik muss endlich Maßnahmen vorlegen, die der wissenschaftlichen Realität entsprechen.“
Die Aktivist*innen sehen die kommenden Verhandlungstage in Belém als entscheidend an. Die Delegationen haben nun noch eine Woche Zeit, zentrale Beschlüsse für eine schnelle, sozial gerechte Abkehr von fossilen Energien und eine deutliche Stärkung erneuerbarer Energien zu fassen. Besonders im Fokus steht dabei auch die Verpflichtung reicher Industrienationen, Länder des Globalen Südens bei der Bewältigung der Klimafolgen und bei einer gerechten Transformation zu unterstützen.
„Von der COP30 muss ein klares Bekenntnis zu einem verbindlichen fossilen Ausstieg ausgehen“, ergänzt Nele Evers von Fridays for Future Deutschland. „Dazu gehören verlässliche Finanzierungszusagen für die Staaten, die von der Klimakrise am stärksten betroffen sind. Ohne diese Entscheidungen wird sich die Kluft zwischen politischen Versprechen und der tatsächlichen Klimapolitik weiter vergrößern.“
Fridays for Future wird die Entwicklungen der kommenden Woche eng begleiten und kündigt an, den politischen Druck auch nach Abschluss der Konferenz aufrechtzuerhalten. Die Bewegung betont, dass Klimaschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe bleibt und ruft dazu auf, sich weiterhin an Aktionen und Protesten zu beteiligen. Anlässlich der Weltklimakonferenz findet am morgigen Tag ein Klimaprotest in Brasilien statt, an dem auch deutsche Aktivisten teilnehmen werden.
