Eigentlich würden wir jetzt gerne über Entwürfe der Abschlusserklärung oder Details der Verhandlungen berichten. Aber heute um circa 14:00 Ortszeit war es auf einmal vorbei mit den Verhandlungen.
Die Erde brennt, die COP30 auch
Es brennt und das nicht im metaphorischen Sinn.
Während auf der COP die finalen Verhandlungen auf der COP laufen, Journalist*innen und Altivist*innen auf die (schon zu Mittwochabend) versprochenen Entwürfe für die Abschlusserklärung warten und die Delegationsmitglieder erbittert über Klimafinanzen und den Ausstieg aus fossile Energien verhandeln, bricht gegen Mittag auf dem Gelände in Belém ein Feuer aus. Die gesamte Konferenz wird daraufhin geräumt und alle Teilnehmenden evakuiert. Das Feuer entstand in der sogenannten Blue Zone – jenem Bereich, in dem sich neben UN-Mitarbeitenden ausschließlich die Verhandlungsdelegationen aufhalten.
Verletzte sind bisher nicht bekannt, dennoch bleibt das Gelände vorerst gesperrt. Das dürfte die Fortschritte der COP erheblich beeinträchtigen. Eine Verlängerung, die die COP Präsidentschaft aus Brasilien eigentlich unbedingt vermeiden wollte, wird nun immer wahrscheinlicher. Die großen Streitpunkte sind weiterhin ungelöst, neue Entwürfe für die Abschlusserklärung liegen nicht vor, und der Brand wirft den ohnehin engen Zeitplan zusätzlich zurück.
Quelle:
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/belem-cop30-konferenz-feuer-100.html
Eine namenhafte Summe
Erinnert ihr euch an den Beginn der COP? Beim Leaders’ Summit hatte Friedrich Merz einen „namhaften“ Beitrag Deutschlands zum Waldschutzfonds angekündigt. Zwei Wochen später, am vorletzten Tag der COP, hat diese Summe nun endlich einen Namen: Deutschland will 1 Milliarde Euro über zehn Jahre in den TFFF einzahlen.
Der TFFF ist ein Waldschutzfonds und das Prestigeprojekt dieser COP. Er soll mit staatlichen Geldern gefüllt werden und Länder belohnen, die ihren Regenwald schützen. Pro Hektar intaktem Regenwald sollen vier US-Dollar jährlich ausgezahlt werden. Für degradierte oder gerodete Flächen müssen die Länder hingegen Strafzahlungen leisten – 140 Dollar bzw. 400 bis 800 Dollar pro Hektar.
Deutschland plant nun, in den kommenden 10 Jahren jeweils 100 Millionen Euro in den Fonds einzubringen. Für das drittreichste Land der Welt ist das reichlich unambitioniert. Zum Vergleich: Norwegen hat angekündigt, 3 Milliarden zu zahlen.
Hinzu kommt: Eine Milliarde Euro ist der Mindestbeitrag, um im Rahmen des TFFF überhaupt mitentscheiden zu dürfen.
Deutschland bringt damit also exakt das absolute Minimum auf. Ein schwaches Signal von einem der reichsten Länder der Welt, das sich eigentlich als Vorreiter im Klimaschutz versteht.
Quelle:
https://www.focus.de/earth/weltklimakonferenz/cop30-gelaende-in-brasilien-wird-nach-grossbrand-evakuiert_519a1f8a-2500-41e3-a3f2-fb60b38e725b.html
Foto: Alex Ferro/COP30
