Am 19.2.2023 jährte sich der rassistische Terroranschlag von Hanau. Ein rassistischer Täter ermordete neun junge Menschen in Hanau aus rassistischen Motiven. Am dritten Jahrestag gab es zahlreiche bundesweite Aktionen gegen Rassismus, rechte Kräfte und Rechtsextremismus. Hier findet ihr ein Gedicht zu dem Thema von einer Aktivist*in aus dem BIPOC-Plenum von Fridays for Future Deutschland.
Februar der neunzehnte, Atme schwer es ist kalt
Februar der neunzehnte, Deutschland du bist Gewalt
Der neunzehnte ist der Tag, Februar ist der Monat
Der Tag wo es wieder passierte, eine rassistische Tat
Wieder was heißt wieder? Wieder ist die Kontinuität
Die Kontinuität die mich nicht atmen lässt, die quält
Quälend ist das ich weiß es wird wieder passieren
Dann sind es die gleichen Blumen die Gräber zieren
Die gleichen die nichts tun werden außer Reden
Die gleichen die Pokern werden um unsere Leben
Februar der neunzehnte,meine Tränen die fließen
Die fließen im Wissen das es nicht die letzen ermordeten sind
Die fließen im Wissen das der Staub wieder fliegt im Wind
Das es nicht die letzten Familien sind die blumen gießen
Nicht die letzen Besuche einer Gedenkdemonstration
Demonstration nach Demonstration was ist die Option?
Alleine sein zu Hause und alleine im Februar erfrieren?
Nein nur Zusammen werden wir sie nicht verlieren
Nur zusammen werden wir nicht verlieren die Erinnerung
Februar der neunzehnte, Erinnerung und Veränderung
Erinnern heißt verändern das heißt Kämpfen
Kämpfen heißt beenden das Morden der Nazis beenden
Beenden das wegnehmen unseres Atems
Beenden die Rhetorik der Anzutragenden Gefahren
Beenden das eingrenzen, kontrollieren töten der Blauen
Kämpfen heißt erinnern erinnern den ermordeten
Erinnern an Hanau, Halle, NSU, Lübeck, Mölln, Solingen
Erinnern heißt kein Vergeben kein Vergessen
Gokhan Gültekin.
Ferhat Unvar.
Fatih Saracoglu.
Vili viorel Paun.
Hamza Kurtovic.
Sedat Gürbüz.
Kaloyan Velkov.
Mercedes Kierpacz.
Said Nesar Hashemi.
Die Namen der neun Ermordeten dürfen weder vergessen werden noch zu einem Symbol verkommen, nur so kommen wir dem Ziel, daß dieser vn einem Nazi verübte Amoklauf doch noch zu einer Endstation wird, ein Stück näher. Auch darf nicht vergessen werden, welche Gesellschaftsform aus ihrem blut – und schmutztriefenden Schoß ständig von neuem Nazis und andere Amokläufer hervorbringt, denen an nichts, aber auch rein gar nichts anderem liegt außer daran, Tod und Zerstörung in die Welt zu bringen: es ist der Kapitalismus, dessen Kult die totale Konkurrenz bis hin zum sinnlosen Amoklauf ist.