Klimastreik am 20. September – die Hintergründe!

Am 20.09. findet der nächste globale Klimastreik statt. Auch in ganz Deutschland wird für sozial gerechten Klimaschutz protestiert, denn wir wissen: Unser Protest wirkt, sozial gerechter Klimaschutz ist möglich!

In den letzten Jahren waren wir unermüdlich laut und haben für gerechten Klimaschutz protestiert. Und das erfolgreich. Die Klimaziele, der Kohleausstieg, das Klimaschutzgesetz sind das Ergebnis unseres Protests und unser Erfolg. Doch wir sind noch nicht am Ziel. Gerechter Klimaschutz ist noch nicht selbstverständlich, obwohl die Klimakrise immer weiter eskaliert und gerechter Klimaschutz immer notwendiger wird. Deswegen gehen wir am 20. September, beim Globalen Klimastreik, wieder auf die Straße.

Die Wissenschaft ist sich einig, dass wir, um die Klimakrise zu bekämpfen, aus Kohle, Öl und Gas aussteigen müssen und es kein einziges neues fossiles Projekt mehr geben darf. In dem Zusammenhang wurde sich während der letzten Weltklimakonferenz zu einer Abkehr von fossilen Energieträgern bekannt und Deutschland hatte diesen Beschluss gefeiert. Doch jetzt müssen auf diese Versprechen Taten folgen, denn nur durch Versprechen werden wir die Klimakrise nicht aufhalten. So müsste Deutschland das Tempo in der Energiewende dringend anziehen und schneller auf erneuerbare Energien umsteigen. Als Bundesregierung kann man sich nicht gleichzeitig als Vorreiter im Klimaschutz und in der Energiewende inszenieren, während man gleichzeitig neue fossile Projekte eröffnet, finanziert und genehmigt, wie vor Bo(h)rkum, vor Senegal oder in Bayern. Denn genau diese Projekte feuern die Klimakrise weiter an und verstärken Ungerechtigkeiten. 

Die Bundesregierung muss zeigen auf welcher Seite sie steht: Auf der Seite des Klimaschutzes oder der Klimakrise. Auf der Seite des Klimaschutzes gibt es einen klaren Weg und der heißt: Keine Fossilen Energien mehr!

Im Wahlkampf hatte sich Olaf Scholz als „Klimakanzler“ präsentiert, doch dies scheint er nur auf Wahlplakaten zu sein. Das Klimaschutzgesetz, das wir als Bewegung erkämpft haben, war ein großer Erfolg und wurde von der großen Koalition als bedeutender Fortschritt gefeiert. Doch jetzt müssen wir erneut vor Gericht ziehen, um die Einhaltung dieses Gesetzes einzufordern. Die notwendigen Maßnahmen werden nicht mit der nötigen Entschlossenheit angegangen. Zwar lähmen die derzeitigen Streitigkeiten innerhalb der Ampel-Koalition die politische Arbeit und die FDP blockiert an vielen Stellen, doch letztlich ist Olaf Scholz als Kanzler und die SPD als führende Regierungspartei verantwortlich für das Handeln der Regierung. Jede Verzögerung kostet uns wertvolle Jahre im Kampf gegen die Klimakrise. Scholz muss jetzt beweisen, dass er wirklich der Klimakanzler sein will, als der er sich inszeniert hat. Klimaschutz muss jetzt vorangetrieben werden!

Der Haushaltsplan, der aktuell debattiert wird, legt fest, wie viel Klimaschutz diese Koalition tatsächlich noch umsetzen kann. Der Bundeshaushalt für 2025 wird entscheidend sein, um zu erkennen, ob sozial gerechter Klimaschutz bei der Bundesregierung eine hohe Priorität genießt. Die finanziellen Entscheidungen, die jetzt getroffen werden, sind von enormer Bedeutung für die Zukunft unseres Planeten. Ein Verzicht auf wirksamen Klimaschutz ist sowohl moralisch als auch wirtschaftlich unverantwortlich. Die Kosten der Klimaschäden, verursacht durch extreme Wetterereignisse, Ernteausfälle und den steigenden Meeresspiegel, sind bereits heute enorm. Wenn wir kein Geld in Klimaschutz investieren, werden diese Kosten in den kommenden Jahren weiter steigen. Da jetzt Geld benötigt wird, um Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen und Kosten, die bei Klimaschäden entstehen, zu minimieren, stellt die Schuldenbremse ein erhebliches Hindernis dar. Ihre Abschaffung scheint politisch unrealistisch, doch es muss zumindest eine Investitionsklausel eingeführt werden, die Investitionen in die Zukunft und dringend notwendige Klimaschutzmaßnahmen ermöglicht. Der Haushalt wird letztlich zeigen, wie ernst es der Bundesregierung mit dem Klimaschutz wirklich ist und ob sie bereit ist, in unsere Zukunft zu investieren. 

Wir stehen an einem Wendepunkt. Jetzt entscheidet sich, ob die Bundesregierung ihren Worten endlich Taten folgen lässt und echten, sozial gerechten Klimaschutz umsetzt, oder ob sie weiter den Weg der Untätigkeit und Verantwortungslosigkeit beschreitet. Wir können uns keine leeren Versprechen mehr leisten, während die Klimakrise eskaliert. Deswegen rufen wir alle auf, am 20. September gemeinsam auf die Straße zu gehen und laut zu fordern: Keine Fossilen mehr! Für eine gerechte und nachhaltige Zukunft!


Carolin

ist in der Ortsgruppe Karlsruhe aktiv und kümmert sich dort um die Pressearbeit. Seit Kurzem ist sie auch in der bundesweiten Presse-AG aktiv.

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7 Gedanken zu “Klimastreik am 20. September – die Hintergründe!

  1. Als Ende vergangener Woche die Wetterprognosen heftigste Niederschlagsmengen für Rumänien, Polen, Tschechien, Slowakei und Österreich ankündigten, konnte man schon mit bangem Herzen absehen, dass eine Woche später Menschen in den zu erwartenden Wasserfluten zu Tode gekommen sein würden. Jetzt ist es soweit.
    Nicht Handeln beim Klimaschutz kostet schon jetzt unermesslich viel.

  2. Bei aller Schuld, den die Politik hat: Wir haben auch selber Einfluss! Den müssen wir nutzen – In verschiedener Hinsicht!
    „Die Politik “ traut sich nicht, etwas zu ändern, wenn sie nicht genug hinter sich weiss
    ( potenzielle Wähler).
    Deswegen ist es so wichtig, z.B.auf die Strasse zu gehen und klare Zeichen zu setzen!!!

  3. Guten Morgen,

    der Aufruf ist deutlich ich ziehe den Hut vor so viel Engagement!

    Aber warum nennt Ihr das KlimaSTREIK? Ist es nicht eher eine Klimademo oder ein Klimagedenkmarsch?
    Unter Streik verstehe ich die Niederlegung von Arbeit.

    Ich hoffe auf eine friedliche Veranstaltung.

  4. Guten Tag, habe mit Freude erfahren, dass Fridays for Future wieder offiziell aktiv ist heute. Wohne in dem kleinen Dorf 24805 Prinzenmoor, in diesem sind nur wenige für den Umweltschutz etc.. Und wenn man hier offen das Thema anspricht (auch im Gemeinderat), dann gibt es erhebliche Anfeindungen, das kostet an manchen Tagen sehr viel Kraft, hier etwas entgegenzusetzen. Selbst eine Firma, die hier Photovoltaik installieren bzw. aufstellen wird, äußert sich öffentlich feindlich gegenüber der Partei der Grünen. Ich selbst bin 73 Jahre alt und da ich zur Zeit nicht sehr gut zu Fuß bin, verfolge ich von zu Hause mit Spannung die heutige Aktion. Ich wünsche viel Kraft und Erfolg heute , auch wenn vielleicht in kleinen Schritten, dann spende ich Mut und grüße all die aktiven lieben Menschen.

  5. Am heutigen Tag, dem 20.09.2024, hat „Friday for Future“ einen Klimastreik ausgerufen mit der Forderung des sofortigen Ausstiegs aus Kohle Öl und Gas.
    Mit dieser Extremforderung „Sofort“ kann die Energiewende nicht gelingen!
    Klimaschutz gelingt nur mit einer prospektierenden Wirtschaft, denn es muss technisch und wirtschaftlich sinnvoll gehandelt werden.
    Setzen wir von heute auf morgen den sofortigen Ausstieg aus Kohle Öl und Gas durch (CO2 auf null gesetzt) wie gefordert durch, welche Auswirkung hätte dieses für das globale Klima??? Es hätte leider keine Auswirkung, da wie bereits angedeutet, das Klima nur global zu beeinflussen ist.
    Liebe Freunde des Klimaaktivismus, ihr macht leider Vorschläge die volkswirtschaftlicher Nonsens sind. Eine Klimawende gelingt nur global.
    Wir können aber Lösungswege aufzeigen und ebenfalls praktisch durchführen nach dem Motto: Last die Ingenieure, Physiker und Chemiker zur Findung von Lösungswege ran unter der Beachtung der technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten unserer Volkswirtschaft.
    Wir alle wissen, dass etwas geschehen muss!!! Dafür müssen wir nicht streiken.
    Man muss sich nur einmal mit die vielfältigen Lösungsansätze zur CO2 Reduzierung ansehen. Es gibt so viele sinnvolle Lösungsansätze, diese müssten nur ideologiefrei genutzt werden.
    Jeder von uns muss seinen CO2- Fußabdruck wesentlich verkleinern. Darüber sollte jeder einmal nachdenken.
    Zudem sollte man ebenfalls einmal nachdenken auf welcher Basis unsere heutige wirtschaftliche Stellung und Erfolg in Deutschland zurückzuführen ist? Für jüngere Generationen erstaunlich eben auf Kole, Stahl, Öl und Gas.
    Eine klimawirksame Umstellung wird seine Zeit brauchen, da von der Findung von klimawirksamen Problemlösungen auch die anlagentechnische Umsetzung seine Zeit braucht.
    Dipl.-Ing. Helmut Vester Meerbusch, den 20.09.24

  6. Wir waren am 20.9 in Stuttgart.
    Da gab es keine Demonstration
    Oder Kundgebung, sondern eine Veranstaltung im gewerkschaftshaus . Warum wurde so entschieden?
    Wo war das angekündigt?
    Wir haben in der schorndorfer Zeitung nichts gefunden.

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