Mitten in der Klimakrise – warum es jede Stimme braucht!

In wenigen Wochen wird in Europa gewählt. Aber wie steht es eigentlich um die Klimakrise in Europa und warum ist es so wichtig, wählen zu gehen? Das und mehr erklärt Rosalie in diesem Artikel.

Ein Klimarisikobericht der europäischen Umweltagentur deckte kürzlich auf, was lange befürchtet wurde: Die Europäische Union hat sich unzureichend auf die Klimakrise vorbereitet. Hinzu kommt, dass sich Europa von allen Kontinenten am schnellsten erhitzt und damit besonders schnell Vorkehrungen getroffen werden müssen, um sich vor Überschwemmungen, Dürreperioden und Hitzewellen zu schützen.

Seit Jahren braucht es größere Anstrengungen, auf die Klimakrise zu reagieren und gleichzeitig kommen immer wieder politische Versäumnisse zu Tage, die nicht länger hinnehmbar sind. Der Klimarisikobericht macht uns deutlich, dass es dringend mehr Stimmen für ein klimafreundliches Europa braucht. Wir alle sind darauf angewiesen, dass die EU die nötigen Maßnahmen ergreift, um die Klimakrise zu bekämpfen, denn wir alle wissen, dass kein Land alleine die Klimakrise bewältigen wird. Und vor allem wissen wir, dass die anstehende Europawahl eine zentrale Rolle bei der Frage spielt, wie klimafreundlich die EU in Zukunft ist.

Worum geht es in dem Klimarisikobericht?

In dem Klimarisikobericht haben Expert*innen sich die bisherigen Maßnahmen und Zielsetzungen zur Bekämpfung der Klimakrise angeschaut und festgestellt, dass sich Europa unzureichend auf die Klimakrise vorbereitet hat. Sie stellten fest: Europa hat sich seit den 1980er Jahren etwa doppelt so schnell erhitzt, wie der globale Durchschnitt. Gerade in Südeuropa, wo die Menschen besonders stark unter den Dürreperioden und der damit einher gehenden Wasserknappheit leiden werden, warnt man besonders vor schwerwiegenden Folgen. Zusätzlich können die Folgen der Erderhitzung und der Verunreinigung des Wassers durch Industrieabwässer drastische Folgen für Meeresökosysteme haben. Die Erhitzung des Meeres birgt erhebliche Risiken und beschleunigt das Artensterben. Bisher hat die Wärmespeicherung des Meeres die Klimakrise etwas abgeschwächt, doch es ist schwer zu sagen, wann das Meer seine Wärmeaufnahmekapazität erreicht hat. Allerdings wirkt sich eine Verschlechterung des Meeresökosystems stark auf das Leben an Land aus und umgekehrt. Die Krisen verstärken sich gegenseitig. Jetzt gilt es, einen Kollaps der Ökosysteme zu verhindern. „Wenn jetzt nicht entschieden gehandelt wird, könnten die meisten der festgestellten Klimarisiken bis zum Ende dieses Jahrhunderts ein kritisches oder katastrophales Ausmaß erreichen“, so schreiben es die Expert*innen in dem Klimarisikobericht. Umso wichtiger erscheint eine EU, die sämtliche Anstrengungen unternimmt, die Treibhausgasemissionen so schnell wie möglich zu reduzieren.

Was hat die EU bisher getan?

Am 28. November 2019 rief das europäische Parlament den Klimanotstand aus. Zudem führte die EU eine Reform des Emissions-Handel-Systems ein. So könnte der Preis pro Tonne CO2 bis 2030 auf 200 Euro ansteigen. In Zukunft sollen so Unternehmen belohnt werden, die klimafreundlich handeln. 2021 verpflichtete sich die europäische Union dazu, bis 2050 klimaneutral zu werden. Ihr Ziel ist es der erste klimaneutrale Kontinent zu sein.

Dies will die EU auch unter anderem dadurch erreichen, dass ab 2035 nur noch CO2-freie Neuwagen zugelassen werden können. Zudem soll der Ausbau von Solar- und Windenergie EU-weit massiv beschleunigt werden.

Warum brauchen wir die EU, um die Klimakrise effektiv zu bekämpfen?

Eine gute internationale Zusammenarbeit ist unerlässlich, wenn es darum geht die Klimakrise effektiv zu bekämpfen. Da Länder unterschiedlich stark von der Klimakrise betroffen sind und Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Staaten am meisten Treibhausemissionen ausstößt, kommt uns eine besondere Verpflichtung zu, uns um einen sofortigen grünen Wandel zu bemühen. Zudem gibt uns das „Fit for 55-Paket“ der EU-Kommission mehr Planungssicherheit. Alle Akteure des europäischen Binnenmarktes können sich somit gemeinsam um eine klimafreundliche Transformation bemühen.

Was kannst du tun?

Es braucht eine hohe Wahlbeteiligung. Progressive Parteien, welche sich für ein klimafreundliches Europa einsetzen, gilt es zu unterstützen. Der anti-ökologische Rechtsdruck, den wir derzeit erleben, könnte dazu führen, dass die nötige Intensivierung von Klimaschutzmaßnahmen nicht erfolgt. Dabei sollte der Klimarisikobericht uns allen ein Weckruf sein, unsere Stimmen dafür einsetzten, dass das europäische Parlament in unseren Namen zukunftsfähige Politik macht.

Zudem kann bei dieser Europawahl erstmals ab 16 Jahren gewählt werden. Gerade wir jungen Menschen werden die Folgen der Klimakrise auch in Zukunft erleben. Aus diesem Grund müssen wir laut sein und dafür eintreten, dass diese Zukunft lebenswert bleibt!

Am 31. Mai geht Fridays For Future für vereinten Klimaschutz in einem sicheren und gerechten Europa auf die Straße. Je mehr wir sind, desto deutlicher machen wir, dass Europa in der Verpflichtung steht sich an das Pariser Klimaabkommen zu halten.
Sagt es allen weiter! Nutzt eure Stimmen und geht mit uns am 31. Mai auf die Straßen!


Rosalie

Rosalie ist Teil der Ortsgruppe in Castrop-Rauxel. Sie engagiert sich für Klimagerechtigkeit und Tierschutz.

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