Fridays for Future ruft für diesen Freitag, den 14.2 an über 150 Orten in ganz Deutschland zum Klimastreik unter dem Motto “Recht Auf Zukunft” auf. Etwas mehr als eine Woche vor der Bundestagswahl fordert die Klimabewegung im Wahlkampf ambitionierten und bezahlbaren Klimaschutz von der kommenden Regierung ein. Am Freitag finden sowohl in Großstädten wie Hamburg, München, Berlin und Köln als auch in kleinen Städten wie Vilsbiburg (Bayern), Visselhövede (Niedersachsen) und Freiberg (Sachsen) Klimaproteste statt. Neben Demonstrationszügen sind auch Aktionen wie Fahrradkorsos und Stadtfeste geplant.
Dazu Pit Terjung, Sprecher von Fridays for Future Deutschland: “Während die Klimakrise im Hier und Jetzt Existenzen und Menschenleben kostet, versuchen Parteien angestrengt den Planeten und seine Realität aus dem Wahlkampf auszusperren. Das ist komplett verantwortungslos gegenüber uns jungen Menschen! Es gibt keine einzige Herausforderung in Fragen von Wirtschaft, Demokratie oder Sicherheit, die sich auch nur ansatzweise ohne die Bewältigung der Klimakrise lösen ließe. Wir gehen am Freitag in Deutschland auf die Straßen und machen klar: Die Politik muss handeln. Wir haben ein Recht auf Zukunft und erwarten Pläne für konsequenten und bezahlbaren Klimaschutz.”
Die Organisatoren kritisieren, dass im Wahlkampf zu wenig ernsthafte Klimaschutzpläne präsentiert würden und kritisieren angekündigte Rückschritte. Zu Beginn des Jahres hatte die Klimabewegung ihre Forderungen an die Politik für konsequenten und bezahlbaren Klimaschutz vorgestellt. Neben dem Ausstieg aus fossilen Gas bis 2035 fordert die Bewegung einen Katastrophenfonds, um bei Überflutungen, Unwettern oder Dürren unbürokratisch Hilfe leisten zu können. Für eine soziale Transformation sei zudem eine Garantie für den Zugang zu bezahlbarer klimaneutraler Wärme und Mobilität sowie eine Superreichensteuer zur gerechten Finanzierung nötig.
“Die letzten Jahre haben gezeigt: Klimaschutz ist vor allem eine Frage des politischen Willens. Jetzt müssen alle Parteien zeigen, dass sie diesen Willen haben – anstatt rechte Forderungen salonfähig zu machen oder wichtige klimapolitische Fortschritte zu zerstören. Die Aufgaben sind klar: Erstens braucht es einen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas. Zweitens muss die Regierung bezahlbares klimafreundliches Heizen und Mobilität für alle garantieren und drittens endlich Superreiche und fossile Unternehmen finanziell in die Verantwortung nehmen. Die Klimakrise lässt sich auch im Wahlkampf nicht einfach wegignorieren, sie eskaliert weiter und egal wie sich die nächste Bundesregierung zusammensetzt – sie wird in der Klimakrise regieren müssen. Eine Klimakiller-Regierung können wir uns schlicht nicht leisten”, ergänzt Carla Reemtsma, Sprecherin von Fridays for Future.
Der Streik wird von einem breitem Bündnis an Organisationen wie campact, Greenpeace und der Deutschen Umwelthilfe unterstützt. Zusätzlich haben gestern mehr als 130 Prominente und Wissenschaftler*innen in einem offenen Brief ein klares Bekenntnis zu Klimaschutz und Demokratie statt den Ausverkauf des Themas an Rechtsextreme und Populisten gefordert. Zu den prominenten Erstunterzeichner*innen zählen neben den Fridays for Future Aktivistinnen Carla Reemtsma, Pauline Brünger, Samira Ghandour und Luisa Neubauer unter anderem auch Rapper Ski Aggu, Barbara Schöneberger, Karoline Herfurth, Sebastian Vettel und Martin Rütter.
Eine Übersicht aller Aktionen mit Startzeit und Ort finden Sie hier.