Pressemitteilung: Ihr räumt, wir kommen! Prominente kündigen Lützerath-Besuch an

Prominente, Geschäftsführer*innen, Wissenschaftler*innen kündigen Lützerath Besuch für den 12.01. an und setzen damit ein Zeichen gegen die gewaltvolle Räumung und für die Einhaltung der Klimaziele.

In Reaktion auf die gewaltvolle Räumung, die bereits begonne hat, haben eine Reihe Prominente, Wissenschaftlerinnen und Geschäftsführerinnen von NGOs angekündigt, am Donnerstag den von RWE und der Polizei bedrohten Ort Lützerath besuchen.

Damit wollen sie den Aktivist*innen vor Ort in ihrem Kampf um Lützerath und die 1,5°C-Grenze solidarisch beistehen, ein Zeichen gegen die gewaltvolle Räumung setzen und vor allem bisher noch unentschlossene Menschen zur Teilnahme an den Protesten rund um Lützerath anregen.

Dabei sind z.B. Louisa Dellert, Moderatorin und Influencerin, Katja Diehl, Autorin, Pheline Roggan, Schauspielerin (Jerks), Luisa-Céline Gaffron, Schauspielerin, die Klimaaktivisteninnen Luisa Neubauer und Pauline Brünger von FFF sowie Martin Kaiser, Bundesvorsitzender Greenpeace, Georg Jansen, Bundesgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, sowie die Wissenschaftlerin Prof. Barbara Schramkowski, Professorin für Soziale Arbeit

Insgesamt haben bisher mehr als 20 Personen angekündigt, morgen zum Tagebau zu fahren. Es werden weitere Namen zu Donnerstag erwartet.

Pauline Brünger: “Wir haben in Deutschland eine Grenze der Zerstörung erreicht, Lützerath ist diese Grenze, wir dulden keine weitere Unterwanderung der Pariser Klimaziele. Seit Jahren erleben wir weltweit die schlimmsten Klimafolgen, das Jahr 2023 fängt so an, wie das Jahr 2022 aufgehört hat – mit extremer Klimaveränderung: Überschwemmungen und Fluten in Porto und San Francisco oder Hitzewellen wie in den Alpen. Die Kohle muss im Boden bleiben, eine weitere Klimaeskalation muss verhindert werden!”

Luisa Neubauer: “Ihr räumt, wir kommen. Wir werden morgen gemeinsam nach Lützerath fahren und damit ein Zeichen gegen die Räumung und für die Einhaltung der Klimaziele setzen. Noch steht das Dorf, und vor allem ist die Kohle unter Lützerath noch unter dem Boden. Solange sie da liegt, können jederzeit neue Verhandlungen aufgenommen werden. Aber bis dahin brauchen wir großen zivilgesellschaftlichen Support. Da die Regierung ihrer Verantwortung nicht nachkommt, sich an den 1,5°C-Kompromiss von Paris zu halten, ist die Zivilgesellschaft als wichtigste ökologische Opposition gefordert, hier durch friedlichen Protest Grenzen aufzuzeigen. Wir sehen uns in Lützerath.” 

Bei Rückfragen zu morgigen Besuch senden Sie bitte eine Mail an: presseteam@fridaysforfuture.de oder contact.luisa.neubauer@gmail.com

Bisher teilnehmende Personen:
Olaf Bandt, BUND-Bundesvorsitzender

Christoph Bautz, Bundesvorsitzender Campact

Martin Kaiser, Bundesvorsitzender Greenpeace

Georg Jansen, AbL Bundesgeschäftsführer

Holger Sticht, Landesvorsitzender BUND NRW

Nina Treu, Mitbegründerin Konzeptwerk Neue Ökonomie

Louisa Dellert, Moderatorin und Influencerin

Fabian Grischkat, Moderator und Influencer

Luisa-Céline gaffron, Schauspielerin

Bianca Nawrath, Schauspielerin und Autorin

Bjarne Meisel, Schauspieler

Francesco Wilking, Musiker

Louisa Schneider, Moderatorin/ Journalistin

Katja Diehl, Autorin

Sebastian 23, Autor und Komiker

Jonathan Saus, Webvideoproduzent

Pheline Roggan, Schauspielerin

Milena Glimbovski, Autorin

Micha Fritz, Viva con Agua 

Anton Spieker, Schauspieler

Pauline Brünger, Fridays for Future

Lilith Rein, Fridays for Future

Luisa Neubauer, Fridays for Future

Prof. Barbara Schramkowski, Professorin für Soziale Arbeit, Scientist Rebellion
 

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5 Gedanken zu “Pressemitteilung: Ihr räumt, wir kommen! Prominente kündigen Lützerath-Besuch an

  1. Die Räumung von Lützerath ist Rechtlich beschlossen wurden so ist es nun mal in einer Demokratie. Keiner setzt sich über da Gesetz hinweg auch ihr müsst das verstehen. Ich finde es gut das Ihr euch für das Klima einsetzt aber mit welchen Mitteln ist hier die Frage. Es wurden ja schon Kompromisse gemacht zb. der Kohleausstieg um 8 Jahre vorverlegt und 5 Dörfer können stehen bleiben aber das reicht euch nicht. Auch Ihr müsst Kompromissbereit sein sonst steht die Bevölkerung nicht hinter euch und die braucht ihr nun auch mal.
    Steht für Klima ein, seit friedlich und Demonstriert aber bitte beschuldigt nicht die Polizei das sie jetzt das Dorf räumen. Die machen ihren Job genau so wie jeder andere vernünftige Mensch. Ihr hattet die Möglichkeit Lützerath zu verlassen aber ihr wollt ja nicht und jetzt muss das eben die Polizei erledigen. Hoffentlich läuft alles friedlich ab.

    1. Auf den ersten Blick hast du vollkommen recht, Preuße. Auf den zweiten Blick sagst aber selbst du zwischen den Zeilen deines Kommentars, in was für einer irrational organisierten Gesellschaftsform wir leben. Hinzu kommt, daß du beim Schreiben deines Kommentars noch gar nicht wissen konntest, wie unverhältnismäßig brutal die Polizei gegen die friedlichen Aktivist:innen und Demonstrant:innen vorging. Und wie alles andere als vernünftig die Polizei „einfach ihren Job machte“, sondern so offensichtlich nicht mehr wie seit dem 30. September 2010 (dem Blutigen bzw.“Schwarzen“ Donnerstag, bei dem sie den Protest gegen die im Zuge des Immobilien-Murksprojektes Stuttgart 21 durchgezogenen Zerstörung des Stuttgarter Schlossgartens niederknüppelte und mit Wasserwerfern wegpeitschte) nach eigenem Gutdünken handelte, läßt sich nicht nur den „LütziNews“ – Videos auf Youtube entnehmen, sondern auch ausländischen Presseberichten. Und machte die Polizei wirklich einfach nur „ihren Job“? Oder ließen die Mehrheit der wie eben zuletzt am 30. September 2010 aus mehreren Bundesländern herbeigezogenen Einheiten (bei der gewalttätigen Räumung von Lützerath waren es sogar aus insgesamt 14 der 17 Bundesländer herbeigezogene Truppen, und sogar das SEK war dort) nicht ebenfalls ihrer zudem zu einem nicht unbeträchtlichen Teil auch rechtsextrem motivierten, auf jeden Fall aber (preußisch geprägten, wer weiß?) autoritären Gewaltbereischaft freien Lauf? Denn wozu waren Hundestaffeln „notwendig“ und wozu die Schikane gegen Journalist:innen, die sich weigerten, den polizeilichen Befehlen aufs Unterwürfigste zu folgen und nur die Polizeiberichte abzuschreiben, (diesen wurden die Kameras beschlagnahmt und wichtiges Filmmaterial vernichtet)?Und wozu wurden Sanitäter nicht zu den durch die Polizeigewalt Verletzten durchgelassen, obwohl es mehrere lebensgefährlich Verletzte gab, die es nach der erlittenen Polizeigewalt eigentlich nötig gehabt hätten, mit einem Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht zu werden? Wozu also die auch diesmal unverhältnismäßige, also oft völlig enthemmte Gewalt, wenn nicht dazu, um zu beweisen, daß die Polizei zwar nicht auf dem Papier, jedoch faktisch mit einem Fuß über dem Gesetz steht, wenn es darum geht, Kapital – und Staatsinteressen gegen einen sich nicht willenlos unterwerfenden Teil der Bevölkerung durchzusetzen? Außerdem hören sich die Worte „Ihr hattet die Möglichkeit Lützerath zu verlassen aber ihr wollt ja nicht und jetzt muss das eben die Polizei erledigen“ wie eine Polizeidurchsage an. Ja, wir alle, die wir uns für den Klimaschutz einsetzen, haben die Möglichkeit, einfach alles sein zu lassen und brav und tatenlos dem Weltuntergang beziehungsweise dem Selbstmord der Menschheit zuzusehen, aber das werden wir nicht tun. Und das nicht zu tun, haben alle, die sich in der Klimabewegung engagieren, allen Grund. Oder denkst du etwa, ein bürgerlicher Staat, der je nach Erfordernis des jeweiligen nationalen Kapitals entweder diktatorisch oder bürgerlich-demokratisch gemanagt wird, könne auch auf einem für die menschliche Zivilisation unbewohnbaren Planeten reibungslos funktionieren?

  2. Der weltweite Klimaschutz ist unbestritten und das zu realisierende Thema 1!!!
    Auch ich trete dafür ein. Die teilweise erfolgten Aktivitäten der Klimaaktivisten sind gesetzlos, behindern unbeteiligte Menschen und schaden der Gesellschaft. Teilweise sind die Handlungsweisen vergleichbar mit Verkehrsteilnehmern im öffentlichen Straßenverkehr, die bei einer Ampelkreuzung bei rot diese überfahren und einen schweren Verkehrsunfall verursachen. So etwas geht nicht und wird mit Gesetzeskraft geahndet. Wir leben in einer Demokratie, wo der Kern der Bewegung -beispielsweise auch Frau Luisa Neubauer- die Probleme an entsprechender Stelle vortragen kann.
    Anarchie und Gewalt gegen Polizei sind keine Lösungen und schändlich.
    Dietmar Philipp/ 16.01.2023

    1. Dietmar Philipp, jawoll!!!!…
      „Die teilweise erfolgten Aktivitäten der Klimaaktivisten sind gesetzlos, behindern unbeteiligte Menschen und schaden der Gesellschaft Teilweise sind die Handlungen vergleichbar mit Verkehrsteilnehmern im öffentlichen Straßenverkehr, die bei einer Ampelkreuzung diese bei rot überfahren und einen schweren Verkehrsunfall verursachen. So etwas geht nicht und wird mit Gesetzeskraft geahndet. Wir leben in einer Demokratie, wo der Kern der Bewegung -beispielsweise auch Luisa Neubauer die Probleme an entsprechender Stelle vortragen kann…“
      Vorausgesetzt, sie nimmt gefälligst Haltung an! Vorausgesetzt, sie hält sich auch ja Punkt für Komma, vor allem Paragraph für Paragraph an die herrschende Ordnung! Denn wir leben in einer bürgerlichen Demokratie, und da in dieser Demokratie der Gewaltenteilung die stummen, subjektlosen Zwangsgesetze des Marktes nun einmal vorgeschaltet sind, darf einfach nicht sein, was nicht sein soll. Darum ist (gerade hierzulande) die Polizei sakrosankt und darf höchstens mit Samthandschuhen angefasst werden. So will es das Gesetz, von dem nicht wenige Paragraphen noch aus der Nazizeit stammen und einige sogar noch aus dem Kaiserreich. Nur zu leicht nachvollziehbar also, warum es für so viele so einfach ist, nach oben und gen rechts zu kriechen und nach unten und gen links nicht nur zu treten. Vor allem aber gegen unten und links zu schimpfen und zu hetzen…
      Übrigens: Aufseiten der Polizei gab es niemanden mit Knochenbrüchen und zum Teil schweren Kopfverletzungen, niemand von den Demonstrant:innen hat wie verrückt mit Stöcken auf die Köpfe der Polizist:innen eingeschlagen und bissige, abgerichtete Hunde auf die Polizei losgelassen und ist zu Pferd auf diese losgegangen. Nein, es war umgekehrt. Nun will dir niemand unterstellen, du würdest die rechte Hetze gegen die Klmabewegung mitblöken, auch ich nicht, trotzdem lass dir gesagt sein, dass es sinnvoll ist, die gewohnte Autoritätshörigkeit auch mal zu hinterfragen.

  3. Dem gibt es noch hinzuzufügen, daß das Bergrecht, auf das sich RWE berufen kann, um blind und fleißig weiterzubaggern, aus dem Kaiserreich stammt und unter dem Irren mit der Rotzbürste reformiert und ausgebaut wurde. Also trägt Deutschland auch in diesem Punkt eine historische Verantwortung, so vielen dies auch nicht passen mag. Braunkohleförderung ist in jeder Hinsicht unzeitgemäß. Ebenso unzeitgemäß und archaisch ist auch der Kapitalismus mit seinem sinnlosen Zwang, für alles einen Markt zu finden und künstlich Not, Leid und Zwang zu verursachen. Deshalb schicke auch ich noch einmal alle solidarischen Grüße an die Aktivist:innen von Lützerath. seid stark und haltet durch! Lützi bleibt!

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