Zur Aussage von Olaf Scholz, der die stärkere Förderung von Öl und Gas in den USA begrüßt, äußert sich Carla Reemtsma, Sprecherin von Fridays for Future Deutschland:
“Scholz’ Idee, dass Trumps “Drill, Baby, Drill” mehr Klimaschutz bedeute, wirkt wie aus einem Fiebertraum. Während Waldbrände und Überschwemmungen die Klimakrise buchstäblich vor unsere Haustüren tragen, befürwortet der einst als Klimakanzler angetretene Olaf Scholz neuerdings die Klimazerstörung in Form neuer Öl- und Gasprojekte. Ein Kanzlerkandidat, der sich zu Klimaschutz und dem Pariser Klimaabkommen bekennt, aber den Ausbau fossiler Energien unterstützt, macht sich selbst lächerlich. Selbst in dem unwahrscheinlichen Fall, dass größere Fördermengen in den USA tatsächlich die Energiepreise am Weltmarkt sinken lassen, führt das nicht zu mehr Klimaschutz: Je billiger Öl und Gas, desto weniger Anreiz haben Unternehmen in klimafreundliche Technologien zu investieren. Mehr Energieimporte aus den USA machen uns hingegen abhängig vom nächsten fossilen Autokraten – welche fatalen Konsequenzen für Menschen und Wirtschaft so eine Energieabhängigkeit hat, hat uns der russische Angriffskrieg und die darauf folgende Energiekrise schmerzlich gezeigt. Dabei gibt es ein verlässliches Rezept für günstige und sichere Energie: Erneuerbare schnell ausbauen, Investitionen in fossile Energien schnellstmöglich beenden. Der Rekordausbau der Erneuerbaren in der EU und auch ihr rasantes Wachstum in Deutschland zeigen, wie viel möglich ist, wenn der politische Wille und die ökonomischen Rahmenbedingungen stimmen. Gerade nach der Entscheidung Donald Trumps aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen, sind EU und Deutschland gefragt, sich hinter dem Green Deal zu versammeln und konsequent aus den fossilen Energien auszusteigen. Olaf Scholz’ Idee, man könnte beim Klimaschutz gemeinsame Sache machen, mit Männern, die die Welt verbrennen wollen, ist ausgemachter Humbug.”