Was für eine turbulente Woche vom 13.-19.1. – Nils fasst sie für euch zusammen!
😱 Klimahysterie – das Unwort des Jahres
Wie jedes Jahr wurde auch für das Jahr 2019 das Unwort des Jahres gewählt. Wie schon im Titel zu lesen, bekam das Wort „Klimahysterie“ diesen Titel. Die Entscheidung wird damit begründet, dass dieses Wort wissenschaftsfeindlich sei. Das ist eine gute Nachricht für uns, weil das mal wieder zeigt, was unsere wöchentlichen Streiks schon alles bewirkt haben. Zumindest in der Gesellschaft ist das Thema eines der Top-Themen überhaupt geworden. Außerdem sagt die Jury, dass dieses Wort die Klimadebatte in einen Krankheitsbereich schiebe und alle Klimaaktivist*innen abgestempelt werden, da die Klimadebatte auf wissenschaftlicher Basis beruht. In den letzten Jahren seien die meisten Einsendungen im Bereich des rechtspopulistischen Sprachgebrauchs gewesen.
⏰ Großdemo in Mainz
Mit einer Großdemonstration sind wir in Mainz in das neue Jahr gestartet. Mit rund 12.000 Demonstrierenden und unter dem Motto: Die Uhr tickt – für unseren Planeten. Kurz nach Beginn der Demo startete in der Begleitung von Sirenen ein Die-In, welcher auf die Folgen der Klimakrise aufmerksam machen sollte. Ein großes Thema war natürlich die aktuelle Situation in Australien, jedoch ging es auch um das Thema „Die Klimakrise als Fluchtursache“. Die Demo war ein voller Erfolg für uns! Die Polizei hatte die Befürchtung, dass es in Mainz zum Verkehrschaos kommen könnte, weil die Landwirte am Freitag ebenfalls protestiert haben. Dies blieb jedoch aus.
✊ Proteste gegen Siemens halten an
Wir werden die Entscheidung von Siemens auf keinen Fall akzeptieren und deshalb gab es diese Woche weiterhin Proteste, welche sich gegen Siemens richteten. Auch in Bremen wurde am Mittwoch vor der Siemens- Niederlassung protestiert. Am Morgen blockierten wir den Eingang, welchen einige Mitarbeiter daraufhin mit Gewalt versuchten frei zu räumen. Wir blieben jedoch standhaft und zogen uns erst am Mittag zurück. Daraufhin demonstrierten wir in der Nähe des Standortes weiter.
🔥 Erst extreme Feuer dann auch noch extreme Regenfälle
Nachdem der Regen in Australien so lang ersehnt wurde, hat er jetzt zu extremen Überflutungen geführt. Dadurch wurde die Feuerwehr behindert, aber in manchen Waldbrandgebieten entspannte sich die Lage. Im Osten Australiens hat der Regen Straßen überflutet und Bewohner von der Außenwelt abgetrennt. Innerhalb von nur zwölf Stunden ist teilweise die Menge an Regen gefallen, die sonst innerhalb eines Monats fällt, so das Amt für Wetterkunde. Für manche Menschen war der Regen eine große Erleichterung. Es gingen Bilder von Menschen, welche in Schlamm und Regen tanzen, um die Welt. Doch nicht überall in Australien kam der ersehnte Regen. Es wüten immer noch mehr als 100 Waldbrände. Durch den starken Regen wurde die Arbeit der Rettungskräfte behindert, weil sie einige Straße nicht befahren konnten. Ein Fluss im Bundesstaat New South Wales wurde durch Asche so verdreckt, dass hunderttausende Fische starben und ein talgiger Schlamm entstand.
🎪 Greta in der Schweiz
In der kommenden Woche findet in Davos das Weltwirtschaftsforum statt. Mit dabei wird dieses Jahr wieder Greta sein. Dafür hat sie sich bereits auf den Weg gemacht und war am Freitag beim Klimastreik in Lausanne dabei. Dort sagte sie: „Wir haben in diesem Jahrzehnt bislang noch nichts gesehen, das darauf hindeutet, dass ein wirkliches Handeln beim Klima kommen wird“. Bezüglich Fridays for Future sagte sie: „Das ist erst der Anfang, ihr habt noch nichts gesehen, das garantieren wir euch!“
🚜 Bauerndemo trifft auf Fridays for Future
In Hannover haben am Freitag, wie in vielen anderen Städten, sowohl wir als auch Landwirte gestreikt. Denn die Umweltpolitik bewegt beide Seiten. Jedoch gibt es einige Differenzen zwischen den Landwirten und uns. Das zeigen schon Transparente von Bauern mit der Aufschrift: F*ck Greta! So etwas geht gar nicht und zeigt klar, nicht allen Landwirten geht es wirklich um den Umwelt-und Klimaschutz. In Hannover waren wir nur wenige hundert Meter von den Treckern entfernt. Am neuen Rathaus versammelten sich rund 2000 Landwirte, während wir am Opernplatz rund 2200 Leute waren. Bauern sagten auch, dass es effektiver sei Umweltbildung in der Schule zu erlangen, statt die Schule zu „schwänzen“. Wir fordern hingegen, dass auch die Landwirte ihren CO2-Ausstoß stark verringern sollen!
😵 Drohende Katastrophe im südlichen Afrika
Im letzten Jahr haben die unnormalen Wetterereignisse eine der schlimmsten Hungerkatastrophen der letzten 35 Jahre heraufbeschworen. Und die Lage droht sich zu verschärfen! Eine der Hauptgründe ist der Klimawandel, da in diesen Gegenden die Temperaturen, laut UN, doppelt so schnell steigen, wie auf dem Rest der Welt. Doch vor Ort fehlen die nötigen Gelder, um sich der Situation anpassen zu können. Allein im südlichen Afrika sind 45 Millionen Menschen auf Nahrungsilfe angewiesen. Diese Ereignisse schmeißen alle Planungen, wie die Entwicklungsziele für das Jahr 2030 und noch vieles, mehr um. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) befürchtet, dass Hunderttausende betroffene Menschen in Nachbarländer fliehen werden. Schätzungen kommen auf einen 40 prozentigen Ernteeinbruch in manchen betroffenen Regionen. Sie sind auf 438 Millionen Euro Hilfsgelder angewiesen, erhielten jedoch erst 184 Millionen von der Internationalen Gemeinschaft.
🏸 Australian Open und die Klimakrise!
Es wüten immer noch heftige Buschfeuer in Australien, doch die Australian Open beginnen trotzdem am Montag. Die Feuer sorgen für eine sehr schlechte Luft, weshalb in Melbourne über das Turnier diskutiert wird. Verlegt wird das Turnier nicht. Jedoch machen sich einige Spieler Gedanken über ihre Gesundheit. Die Veranstalter hingegen haben einen Regelkatalog vorgestellt in dem steht, dass die Luftqualität in kurzen Abständen gemessen wird und sobald eine Richtlinie überschritten wird, das Match bei einer geraden Anzahl von Spielen oder einem abgeschlossenen Tiebreak unterbrochen wird. Dafür, dass das Turnier unter diesen Umständen stattfindet, hat es viel Kritik an der Entscheidung der Veranstalter gegeben.
👩💻 Microsoft’s visionäres Versprechen
Microsoft-Chef Satya Nadella kündigte an, dass Microsoft bis zum Jahr 2030 mehr als CO2-neutral sein soll. Sie möchten nämlich der Atmosphäre mehr CO2 entziehen als ihr zufügen. Bis zum Jahr 2050 möchten sie so viel CO2 aus der Atmosphäre entfernen, wie sie seit Gründung entweder durch den Stromverbrauch oder direkt freigesetzt haben. Hintergrund ist, dass die IT-Branche bedeutend an der Klimakrise beteiligt ist. Manchen Studien zufolge setzten Cloudanwendungen wie Netflix, Amazon usw. mehr CO2 frei als die globale Luftfahrt. Siemens gab zu, dass es noch keine Methoden gibt, welche im großen Stil CO2 aus der Atmosphäre entziehen. Deshalb stellt Nadella einen Fonds von rund einer Milliarde Euro zur Verfügung, um in dem Bereich zu forschen, wie man „CO2-negativ“ sein kann. Intern werde Microsoft eine CO2-Abgabe von 15 Dollar pro Tonne einsetzen. Aufgrund der derzeitigen Lage der Technologie wird ausschließlich an naturbasierten Methoden geforscht. Ob es sich hierbei lediglich um Greenwashing handelt? Wir sind gespannt.