Am Freitag, den 15. September 2023 geht Fridays for Future wieder an hunderten Orten in ganz Deutschland zum globalen Klimastreik auf die Straße. Aber warum eigentlich? Alice und Manuel erklären es!
Dürren, Hitzewellen, Waldbrände, Starkregen – die Klimakrise eskaliert spürbar. Viele Menschen sind unglaublich besorgt, denn neben der Klimakrise gewinnen populistische Parteien Stimmen und die wirtschaftliche Lage ist unsicher. Aber nach jahrelanger politischer Ignoranz gegenüber ihren Anliegen sind diese Menschen auch erschöpft und desillusioniert.
Regierungen handeln nicht. Statt versprochener “Zeitenwende” und wirksamen Maßnahmen für Klimagerechtigkeit will die Bundesregierung das Klimaschutzgesetz abschwächen und weigert sich, im Koalitionsvertrag festgeschriebene Maßnahmen wie das Klimageld umzusetzen.
Doch auch wenn Olaf Scholz und seine Regierung uns ignorieren und die fossile Industrie versucht, uns zu zermürben, wissen wir: Wir haben etwas besseres verdient! Wir haben ein Recht auf einen lebenswerten Planeten, auf eine gute Zukunft, auf sichere Jobs und eine gerechte Gesellschaft.
Wir haben dafür gesorgt, dass die aktuelle Regierung mehr Klimaversprechen gemacht hat, als jede Regierung davor. Doch die Lage ist eindeutig: Was die Ampel macht, reicht nicht aus. Bis 2030 werden – Stand jetzt – 331 Millionen Tonnen CO zu viel emittiert und das sogar bezogen auf die noch immer unzureichenden Klimaziele.
Statt mit großen Schritten voranzugehen, zerstreiten sich die Regierungsparteien im Klein-Klein. Politiker*innen der Bundesregierung behaupten, Klimaschutz würde den sozialen Rückhalt in der Bevölkerung gefährden. Das ist verlogen, wo doch endlos gute Vorschläge für guten UND gerechten Klimaschutz auf dem Tisch liegen. Das Klimageld ist dafür das beste Beispiel. Spätestens jetzt ist klar: Der Ampel ist weder an echtem Klimaschutz noch an sozialer Gerechtigkeit gelegen.
Und noch mehr als das: Die Ampelkoalition will Erfolge, die wir in den letzten fünf Jahren Klimastreik erkämpft haben, rückgängig machen.
Nach fünf Jahren Klimastreik, in denen wir das Klimaschutzgesetz und den Kohleausstieg erkämpft, eine Klage vor dem Bundesverfassungsgericht gewonnen, und Millionen von Menschen mit uns auf die Straße gegangen sind, sind wir enttäuscht.
Die Hälfte der Legislaturperiode ist vorbei. Vom klimapolitischen Fortschritt sind wir in den Stillstand gerutscht und jetzt drohen reale Rückschritte wie die Aufweichung des Klimaschutzgesetzes. Das müssen wir verhindern!
Wir gehen nicht gegen die Menschen auf die Straße, die morgens auf dem Weg zur Arbeit im Stau stehen, oder gegen diejenigen, die es sich nicht leisten können, nachhaltige Produkte zu kaufen. Wir mobilisieren gegen diejenigen, die die Klimakrise erst verursacht haben: die fossile Industrie, Kohle, Öl und Gaskonzerne – und eine Politik, die fossile Profite über Menschenleben stellt. Es ist unsere Verantwortung das Zeitalter von Kohle, Öl und Gas zu beenden und Klimagerechtigkeit zur Realität zu machen.
Was wir fordern ist kein Hexenwerk: das Klimageld, eine Verschärfung des Klimaschutzgesetzes, höhere Investitionen in den ÖPNV und ein Ende fossiler Subventionen. Es ist das Notwendigste. Das Mindeste, was erfüllt werden muss, wenn sich die Bundesregierung an ihre eigenen Ziele und unterschriebene Abkommen halten will.
Die Zeit des Klein-Kleins ist vorbei. Um die Klimakrise noch einzudämmen und Menschen dabei mitzunehmen, braucht es jetzt radikal mutige Schritte. Dabei sind soziale Gerechtigkeit und wirksamer Klimaschutz untrennbar.
Wir wissen: Als wir das letzte Mal gemeinsam auf die Straße gegangen sind, haben wir die Welt verändert und Geschichte geschrieben. Let’s do it again.
Aber der globale Klimastreik demonstriert doch nicht (bloß) gegen die machtlose oder ohnmächtige Regierung und die mächtigen Konzerne, sondern FÜR eine wirklich zivile fossilfreie planetare Zivilisation !
Ich finde es absolut unverständlich, dass in dieser Zeit der FDP-Finanzminister ganz nebenbei alle Forderungen zu mehr Sozialausgaben und vor allem für den Klimaschutz ablehnt (ARD-Sommerinterview) Er hat damit ganz offensichtlich die wichtigsten Vorhaben aus dem Koalitionsvertrag für beendet erklärt – was die FDP ja sowieso die ganze Zeit aktiv betrieben hat. Es erschüttert mich, dass es dazu aus den anderen Koalitionsparteien keine sofortige Reaktion gegeben hat.
Ich unterstütze die Ziele 100% aber ich ärgere mich schwarz und finde es auch völlig verkehrt, hier nur Forderungen an die Regierungsparteien zu richten. Es ist doch einfach so, dass CDU/CSU und die AFD sowieso eine unglaubliche Hetzkampagne gegen das Klimaschutzgesetz fahren. Nur den Druck auf die Regierung zu erhöhen ohne zu versuchen, die Stimmung in der Bevölkerung zu drehen und die Verantwortungslosigkeit der Opposition anzuprangern ist in meinen Augen der völlig falsche Weg.
Hau -ruck reicht nicht, aber selbst das ist nicht drin. Es ist armselig und verbrecherisch, die Erwärmung des Klimas zwar zur Kenntnis zu nehmen (immerhin), aber nichts für die Wiederherstellung einer ausbalancierten Umwelt zu tun. Das hat nicht nur etwas mit finanziellen Ressourcen zu tun, sondern vor allen Dingen mit der Einstellung. Wir hören gerne, wie tüchtig unsere Ingenieure und Handwerker sind (unsere Händler sowieso), aber neue erfolgversprechende Methoden und Anwendungen werden schlecht geredet oder lächerlich gemacht anstatt Innovationen zu unterstützen, die dem Klima helfen können ohne unsere so angenehme passive Alltagswelt wesentlich zu beeinträchtigen.
Ein wunderbares Beispiel ist die Forderung der FDP, das Verbrennen von Holz zur Wärmeerzeugung müsse ausdrücklich im Heizungsgesetz erlaubt werden. Dies ergebe sich aus der allseits akzeptierten Technologie – Offenheit! Die kleine Lobby der Waldbeitzer läßt grüßen!
Ich finde, ohne Hinweis auf die katastrophale Waffen-/Kriegspolitik und Aufrüstung der westlichen Staaten unter Führung der USA darf die Klimadebatte nicht geführt werden. Und effektiver Klimaschutz würde bedeuten, dass die westlichen Staaten
Entschädigungen leisten für ihren Jahrzehnte langen ungehemmten CO2-Ausstoss (und auch für ihre Verbrechen in den Kolonien) an die Staaten, die davon betroffen waren und sind und an die Staaten, wo Klimaschutz wirklich substanziell etwas bringt. Leider verstricken sich die inzwischen 0liv-Grünen in immer neuen Vorschriften, die mehr knebeln als wirklich etwas bringen.
Liebe Leute, die „vollständigen Forderungen“, die bei dem grünen Button verlinkt sind, sind die von Hessen und nicht die bundesweiten. Könnt ihr das korrigieren?
Das besonders arme Menschen noch mit Gas und Öl heizen, ist ehrlich gesagt eine dumme Aussage. Großes Haus, Altbau, hat nichts mit arm zu tun.
Die Regierungen sind deshalb so machtlos, weil auch der Staat als der geschäftsführende Ausschuss des Kapitals (Marx) an dessen Tropf hängt, also von der Wirtschaftsmaschine abhängig ist. Es muss verstanden werden, dass es sinnlos ist, von den Regierungen zu erwarten, sie würden irgendwann mal gegen die Interessen der Wirtschaft handeln und sich den Zwängen des Marktes widersetzen. Was aber nicht heißt, dass es sinnlos wäre, weiterhin auf die Straße zu gehen, im Gegenteil: Nur durch diesen Druck kann auch die übrige, entweder apathisch Bevölkerung zum Nachdenken und auch zum Handeln bewegt werden, am besten, indem sie sich den Klimaprotesten anschließt. Was den populistischen Wahn betrifft, der immer mehr um sich greift: der hat damit zu tun, dass viele es bequemer finden, die Freiheit von den stummen Zwängen des Kapitalverhältnisses gegen eine (Schein)sicherheit einzutauschen und nun völlig durchdrehen, da sie zu spüren bekommen, dass diese Sicherheit eben eine nur scheinbare ist beziehungsweise war.
A! Anti! Anticapitalista!
A! Anti! Anticapitalista!
Jetzt noch ein paar Gendersternchen: *******
Und schon ist eine schöne neue Welt zum Greifen nah!
Ach, Martin, du Duell-Fetischist, 😅 dein Kommentar geht auch hier komplett am Thema vorbei, denn die Forderung nach einem Klimageld ist nicht dasselbe wie eine lächerliche Parodie auf eine Parole, abgesehen davon, dass es seriösere Gründe gibt, dies Forderung für naiv zu halten. Wenigstens hast du versprochen, meine Antworten auf deine lächerlichen Kommentare nicht mehr zu kommentieren.