#FFFfordert: Wir haben gesprochen, jetzt müsst ihr handeln!

Im Rahmen einer Pressekonferenz im Sauriersaal des Museums für Naturkunde in Berlin veröffentlichten am Montag die deutschen Aktivist*innen von Fridays for Future sechs Forderungen, die sich an die politischen Entscheidungsträger*innen Deutschlands richten.

Das Forderungspapier der Bewegung wurde in den vergangenen drei Monaten von einer großen Arbeitsgruppe, bestehend aus Schüler*innen und Studierenden, angefertigt. Auch einige Wissenschaftler*innen hatten einen Blick auf die Forderungen geworfen und mit den Mitgliedern der Arbeitsgruppe über jene gesprochen. So twitterte Volker Quaschning am Donnerstag „Ich durfte bereits einen Blick auf die Forderungen werfen. Sie haben es in sich! Extrem ambitioniert, aber völlig berechtigt (…)“.

Die Aktivist*innen fordern das Erreichen von Nettonull bis 2035, den Kohleausstieg bis 2030 sowie 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035. Darüber hinaus fordern sie bis Ende 2019 das Ende von Subventionen für fossile Energieträger, die Abschaltung von 1/4 der Kohlekraft sowie eine CO2-Steuer für alle Treibhausgasemissionen, welche laut UBA 180€ pro Tonne CO2 betragen soll.

Den Ort, an dem die Pressekonferenz stattfindet, haben die Aktivist*innen ganz bewusst ausgewählt: „Wir haben durch unser Handeln das sechste große Artensterben ausgelöst. (…) Das Ergebnis des fünften großen Artensterbens sehen Sie an dem Skelett des Dinosauriers hinter mir”, sagt Sebastian Grieme. Es schwingt die Hoffnung mit, dass dieser Ort den heute anwesenden Personen den Ernst und die Dringlichkeit der Klimakrise vor Augen führt. „Die Naturgesetze lassen sich nunmal nicht verhandeln“, bemerkt Aktivistin Svenja Kannt. So wie dem gigantischen Brachiosaurus, vor dessen Skelett die Aktivist*innen sitzen, könnte es irgendwann auch uns Menschen ergehen. Selbst dieser Riese, der Schätzungen zufolge über 100 Tonnen gewogen haben soll, konnte der Macht der Natur nicht standhalten.

Doch wie geht es nun weiter, jetzt, wo die Aktivist*innen definiert haben, welche Handlungen sie seitens der Politik erwarten? „Die Erwachsenen haben das Problem verursacht und machen keine Anstalten, es zu lösen”, kritisiert Linus Steinmetz. Der Protest der jungen Menschen werde weiter anhalten, bis ein eindeutiges Handeln seitens der Politik erkennbar sei. Šana Strahinjić ergänzt: „Wir haben genug vom Lob ohne Taten, (…) liebe Politiker*innen fangt endlich an, auf die Wissenschaft zu hören!“

Am Eingang sammelt sich währenddessen bereits eine Gruppe von Fridays for Future-Aktivist*innen. Sie haben zwei große Banner dabei, die die englischen Schriftzüge „we spoke“ und „act now“ tragen. Die Message der jungen Menschen ist eindeutig: Sie haben heute definiert, was seitens der politischen Entscheidungsträger*innen getan werden muss, um die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels noch gewährleisten zu können. Nun ist die Politik dran: Wir haben gesprochen, jetzt müsst ihr handeln!

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