Gletscherschmelze, Überflutung und katastrophale Abholzung – Woche 31/32

Auch in den letzten beiden Wochen ist viel passiert – was genau, fassen euch Manuel und Vera in unserem aktuellen Wochenbericht zusammen!

Katastophale Bedingungen in Bangladesch

Bangladesch steht in Mitten einer humanitären Krise: Durch die schwere Flutkatastrophe, die einen Drittel des Landes überschwemmt hat, sind mehr als 200 Todesopfer zu beklagen und Millionen Menschen haben ihr Zuhause verloren –  auch Indien und Nepal sind betroffen. Dieses Jahr war die Flut durch eine zweite Welle noch gravierender als die letzten Jahre. Wissenschaftler*innen erwarten zudem, dass sich durch den Klimawandel Sturzregen häufen werden, die Regenzeit unvorhersehbarer wird und sich der Monsun sogar verschieben könnte.

Gletscherschmelzen in Italien – der Klimawandel wird zur grausamen Realität

Wie sichtbar die Auswirkungen des Klimawandels bereits sind und dass sie auch unseren Alltag betreffen, zeigte sich eindrucksvoll in Italien: Dort drohten 500.000 Quadratmeter Gletschereis abzubrechen, wie die Deutsche Welle am 06. August berichtete. Gefährdet waren zeitweise 30 Häuser, weshalb 65 Personen evakuiert werden mussten. Grund für das starke Schmelzen des Eises des Planpincieux-Gletschers ist die globale Erderwärmung ausgelöst duch den menschengemachten Klimawandel. Die Warnung wurde zwar wieder aufgehoben, dennoch bedroht der Klimawandel weiterhin die Gletscher: In den Alpen gibt es 5.000 Gletscher, ihre Anzahl könnte sich in den kommenden Jahren halbieren.

Negativrekorde in der Arktis – Eisverlust nimmt drastisch zu

Diese Schmelze findet auch in der Arktis statt, wie der Klimaforscher Stefan Rahmstorf in einem am 08. August auf Spiegel Online erschienen Gastbeitrag „Was der Eisverlust in der Arktis für uns bedeutet“ anschaulich zeigt: Die Eisbedeckung des Nordploarmeers erreichte im Juli einen Negativrekord. Ursache hierfür ist die Erderwärmung, die sich verselbständig – schmilzt das Eis, kann Sonnenlicht nicht mehr reflektiert werden, sondern wird vom Meer absorbiert und erwärmt dieses weiter, was wiederum zu weiterem Schmelzen des Eises führt.

Der Klimawandel zeigt sich auch in Sibirien: Eine monatelange Hitzewelle führte im Juni zu Temperaturen von 38 Grad, was zu einer drastischen Zunahme der Brände führt. Auch diese verstärken den Klimawandel: Durch die Brände werden große Tonnen des Treibhausgases Methan freigesetzt. 

Die Folgen des Abschmelzens der Pole könnten wir auch in Deutschland spüren – die Jetstreams schwächen ab und weltweit bewegen sich Hoch-und Tiefdruckgebiete langsamer, was zu wochenlangen Dürren oder Niederschlägen mit Überschwemmungen führen kann. Rahmstorf erklärt in seinem Gastbeitrag eindrucksvoll, warum der Klimawandel uns alle betrifft – den ganzen Beitrag findet ihr hier.

Trotz Coronakrise nimmt die Abholzung des Regenwalds zu

Unterdessen geht die Abholzung des Amazonasregenwalds weiter, wie neue Zahlen zeigen: Vom August 2019 bis Juli 2020 wurden über 9.170 Quadratkilometer Regenwald abgeholzt – damit stiegt die Abholzung gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ein Drittel, wie die Tagesschau am 07. August berichtete. Das kann schon bald zum Eintreten des Kippunkts „Amazonasregenwald“ führen. Dies ist erreicht, wenn 20-25 Prozent der Gesamtfläche des Regenwaldes abgeholzt wurden. Abgeholzt sind laut Schätzung schon zwischen 15 und 20 Prozent des Regenwalds. Die Abholzung des Regenwalds schadet vor allem den Indigenen Bevölkerungsgruppen, die ohnehin schon unter dem Klimawandel leiden.

Zeit zum Umdenken – auch in der deutschen Klimapolitik!

Wir müssen umdenken – das ist auch unserem Wirtschaftsminister Peter Altmaier aufgefallen. Gegenüber der Deutschen Presseagentur sagte er: „Ich gebe allerdings zu, dass wir in den letzten Jahren auch Fehler gemacht und zu spät gehandelt haben.“ Der „enorme“ Nachholbedarf, den Altmaier sieht, besteht tatsächlich. Es ist jetzt aber wichtig, diesen Worten auch Taten folgen zu lassen. Wir fordern deshalb Wirtschaftsminister Altmaier und die Bundesregierung dazu auf, unsere Forderungen umzusetzen und ihre Worte zu Taten werden zu lassen!

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2 Gedanken zu “Gletscherschmelze, Überflutung und katastrophale Abholzung – Woche 31/32

  1. Das, wofür die Fridays, wir, die Parents, und viele andere demonstrieren, ist noch so viel dringlicher als eh schon prognostiziert. Erschreckend. Wenn die EU und Deutschland bei sich selbst anfangen, nicht klar, mutig und eindeutig vorangehen, und in allen Abkommen massiv Klimaschutz an erste Stelle stellen – oder sie NICHT abschließen ( Mercosur!), dann können wir einpacken.
    Mir wird angst und bange beim Blick auf die Wälder! Und auf die desolaten politischen Blockaden bei EE, CO2-Abgabe, Braunkohleausstieg, Landwirtschaft, Flugverkehr, Lieferkettengesetz etc.
    Jetzt handeln!! JETZT!!!! Weltweit!!
    Aus Vernunft, Selbsterhaltungstrieb und Respekt vor Mensch und Natur!!!!
    JETZT!!!!!!

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