Statement: Fridays for Future kommentiert IPCC-Bericht und fordert Öl- und Gasausstieg bis 2035

Berlin, 28.02.2022 – Fridays for Future äußert sich anlässlich des heute erschienen IPCC-Berichts zu Klimafolgen und Anpassungen sowie der Pläne der Bundesregierung in der Energiewende:

Der IPCC-Bericht zeigt klar und deutlich: Wir haben kein Erkenntnisproblem mehr, wir haben ein Umsetzungsproblem. Keine Regierung der Welt kann behaupten, nicht zu wissen, was auf dem Spiel steht. Wir wissen, dass die Klimakrise Menschen tötet, Natur zerstört, die Welt ärmer macht und dass sich ihre Folgen mit jedem Zehntelgrad weiterer Erwärmung intensivieren.

Das Eskalieren der Klimakrise destabilisiert auch viele andere Systeme. Konsequente Klimapolitik ist unverzichtbarer Teil von stabilen Demokratien, sicherer Lebensmittelversorgung und sozialer Gerechtigkeit.

Es ist alles gesagt – jetzt zählen Handlungen.

Alle politischen Maßnahmen müssen sich direkt aus den aktuellen und unabhängigen wissenschaftlichen Erkenntnissen ableiten. Um die schlimmsten Folgen noch zu verhindern, müssen die Emissionen jetzt rapide gesenkt werden. Dafür brauchen wir eine Politik, die das Wohl der Menschen über die Profitgier und Interessen von Großkonzernen und Autokraten stellt. 

Fridays for Future begrüßt den jüngsten Vorstoß der Bundesregierung, die Stromversorgung bis 2035 klimaneutral zu gestalten. Meint die Ampel ihre Abkehr von fossilen Energien ernst, muss sie in diesem Zeitraum nun auch den vollständigen Ausstieg aus Gas und Öl umsetzen. Nur so kann sie auch die Klimazerstörung und Abhängigkeit im Wärmebereich und Verkehr beenden. Bis 2035 muss Deutschland in allen Bereichen klimaneutral werden. Die Ankündigung von Olaf Scholz, zwei neue Terminals für Flüssiggas zu bauen, muss in diesem Zuge zurückgenommen werden. 

Angesichts von Putins grausamen Angriffskrieg auf die Ukraine äußert sich Fridays for Future weiter wie folgt:

Wir Klimaaktivist*innen stehen hier und überall auf der Welt solidarisch an der Seite der Ukrainer*innen und dem zivilgesellschaftlichen Protest in Russland und Belarus. Gerade sehen wir: Gesellschaften und Demokratien können nicht vollumfänglich frei und sicher sein, solange ihre Energieversorgung von Autokraten abhängt. Wir wissen, dass eine der vielen Antworten auf diesen Krieg ein radikaler Ausstieg aus Kohle und Gas und der entschlossene Einstieg in die erneuerbaren Energieträger sein muss.

Wir geben die Hoffnung und den Kampf für eine solidarische, friedliche, demokratische Welt nicht auf.

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