Woche 9/2020 – kostenloser ÖPNV

Auch diese Woche ist wieder vieles passiert – dies fasst euch Silas nun zusammen!

✊🏻Umfrage zeigt: Hamburg hat Klima gewählt

Laut einer Umfrage von „Infratest dimap“ waren „Umwelt & Klima“ die dominierenden Themen bei der Bürgerschaftswahl in Hamburg: 21% gaben an, dass diese Bereiche die größte Rolle für ihre Wahlentscheidung gespielt haben. Auch das klimarelevante Thema „Verkehr“ war für 16% der Befragten von größter Bedeutung.Noch zwei Tage vor der Wahl gingen über 60.000 Klimaaktivist*innen für mehr Klimaschutz auf die Straßen, darunter auch Greta Thunberg. Vorrangig ging es natürlich um die lokalen Forderungen für Hamburg, wie Klimaneutralität 2035 und eine autofreie Innenstadt, doch auch die Wichtigkeit und die Signalwirkung der Bürgerschaftswahl für die bundesweite Klimapolitik wurde hervorgehoben. Mit einer Schweigeminute wurde an die Opfer des rassistischen Attentats von Hanau gedacht.

Klimakrise verstärkt verheerendes Wetterphänomen

„El Niño“ – das ist ein Wetterphänomen, das meist alle vier Jahre auftritt und großen Einfluss auf die Windzirkulation und Meeresströmungen im Pazifikraum nimmt. Die Wassertemperaturen vor der Küste Perus erhöhen sich zu „El Niño“-Zeiten, das Wasser vor Australien und Indonesien kühlt leicht ab. Dadurch kommt es zu gravierenden Naturkatastrophen: In Südamerika werden enorme Niederschläge, Erdrutsche und Überflutungen verzeichnet, an der Ostküste Afrikas, in Australien, Indien und Indonesien kommt es zu Dürren und Waldbränden. Der „El Niño“ von 1997/98 hat rund 23 000 Tote gefordert.Das Wetterphänomen soll laut Klimaforscher*innen ein weiteres Kippelement für das Klima darstellen. Simulationen mit Klimamodellen legen nahe, dass diese Extremereignisse durch die hohen Treibhausgasemissionen verstärkt und häufiger auftreten werden, dies in den vergangen Jahren sogar bereits der Fall war. Dies wird vor Allem durch die hohen Treibhausgasemissionen des globalen Nordens ausgelöst, die Leidtragenden werden hauptsächlich die im globalen Süden lebenden Menschen sein.

‼️Studie: Europäische Unternehmen gefährden Klimaziele der EU

Ein Bericht des Klimaforschungsinstituts „Carbon Disclosure Project“ zeigt deutlich: Europäische Unternehmen nehmen zu wenig Geld für den Klimaschutz in die Hand.Das sowieso schon unzureichende und nicht pariskonforme Ziel der EU, 2050 klimaneutral zu werden, wird durch den fehlenden Tatendrang vieler Konzerne zusätzlich gefährdet. Die Studie zeigt, dass die Investitionen verdoppelt werden müssten.Aber nicht nur die Unternehmen, auch die Poltik sei gefordert: Die Streichung der Subventionen in klimaschädliche Technologien und fossile Energieträger seien erste, wichtige Schritte.

🚫Neue Berechnungen zu Auswirkungen eines Tempolimts für das Klima

Das Umweltbundesamt hat diese Woche neue Berechnungen zu Treibhausgaseinsparungen durch ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen veröffentlicht. Diese zeigen, dass ein Tempolimit von 130 km/h CO2-Einsparungen von 1,9 Millionen Tonnen zur Folge hätte. Die CO2-Einsparungen im Verkehrsbereich könnten so zwar nur um 5% gesenkt werden. Ein Tempolimit könnte dennoch einen kleinen, ersten Schritt hin zu einer notwendige Verkehrswende darstellen. Auch die niedrigere Schadstoffbelastung und weniger Verkehrstote sind nicht außer Acht zu lassende Faktoren. 

💸Kostenloser ÖPNV in Luxemburg

Luxemburg geht die Verkehrswende an: Seit Samstag ist der ÖPNV im ganzen Land kostenlos. Damit ist Luxemburg das erste Land weltweit, in dem alle Bürger*innen Bus und Bahn fahren können, ohne ein Ticket zu kaufen. Doch die Regierung will noch weitergehen. Neben der Kostenfreiheit, soll der ÖPNV durch höhere Taktungen, bequemere Verbindungen und hohe Qualität der Fahrzeuge attraktiver gemacht werden. Das Projekt soll erst der Startschuss für eine allumfassende Verkehswende sein.

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