Von Klimagerechtigkeitskämpfen, Unwetter und dem Meeresspiegel – Wochen 40 – 42

Kampf dem Klimawandel: Von starken Aktionen für Klimagerechtigkeit zu einem Beispiel klimagerechter Politik und den Entwicklungen der  Folgen des Klimawandels. – Manuel fasst für euch die Klima-News der vergangenen Wochen zusammen.

Kampf für Klimagerechtigkeit  

Mit 20.000 Menschen aus ganz Deutschland und einem großen Bündnis setzten wir und viele Klimagerechtigkeits-Gruppen ein starkes Zeichen an die Politik in Berlin: „Es ist Zeit zu handeln, die Zeit der Ausreden ist vorbei!“, war die zentrale Botschaft an die Politik, insbesondere die Parteien, welche mit großer Wahrscheinlichkeit die nächste Regierung stellen. Die Maßnahmen, die sich aus den Sondierungen abzeichnen, reichen nicht aus, um das 1,5°C -Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen. Insbesondere die schnelle Festlegung eines absoluten, 1,5°C-konformen CO2-Bugdets ist notwendig. Bei den Maßnahmen gilt: Nur globalgerechter und sozialgerechter gestalteter Klimaschutz ist klimagerecht. Die Demonstrationen und Aktionen fanden in den verschiedensten Formen und farbenfroh statt. Eine sehr gute Vorbereitung ermöglichte den Teilnehmenden die Anreise aus ganz Deutschland.Die sehr gute Organisation gewährleistete auch die Sicherheit aller Beteiligten – trotz des sprichwörtlichen Gegenwindes von zwei Sturmtiefs, die Nordeuropa wenige Stunden zuvor im Griff hatten und ohne die es sicherlich viel mehr Teilnehmende gegeben hätte. Die Demo war diesem Hintergrund ein voller Erfolg – und schaffte es auf Platz 2 der Nachrichtenthemen in der Tagesschau. Wir freuen uns über den gelungenen Protest und bedanken uns bei Teilnehmenden und vor allem bei den Organisator*innen der Versammlungen und Aktionen!  

Sieg der klimagerechten Vernunft

Die Niedersächsische Regierung möchte die Förderung nach Öl und Gas im Wattenmeer künftig verbieten und bereitet ein entsprechendes Gesetz vor. Die Förderung von Öl und Gas passe angesichts des Klimawandels und der Förderung einer klimafreundlichen Energiequelle nicht mehr in die Zeit, so die Begründung des Umweltministers Lies (SPD). Der Klimaschutz und der Umweltschutz überwögen deswegen wirtschaftliche Interessen.

Etapensieg der Klimagerechtigkeit? Mögliche Anklagen gegen Bolsonaro 

In Brasilien empfielt der  Untersuchungsausschuss eine Anklage gegen Bolsonaro wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit. Grund ist seine Coronapolitik, die 600.000 Todesopfer forderte. Ein Rückschlag ist, dass das Verbrechen des Völkermords an den Indigenen nicht in dem Bericht vorkommen wird. Diesen erwähnte der erste Bericht. Die Erwähnung fiel dann jedoch dem Kompromiss der Parteien zum Opfer und wurde aus dem Bericht gestrichen.
Jedoch könnte Bolsonaros zerstörerisches Politik ein weiteres Nachspiel haben. Der ehemalige Uber-Chef zeigte Bolsonaro wegen dessen Politik der vollständigen Zerstörung des Amazonasregenwalds beim Internationalen Strafgerichtshof wegen Verbrechen gegen Menschlichkeit ein. Es solle ein Präsedenzfall geschaffen werden. Das Verfahren unterstützen die DUH und Friederike Otto, eine der Hauptautor*innen des Weltklimaberichts.

Überschwemmungen in China, Phillipinen und Südosteuropa/Kleinasien

In Nordchina ereigneten sich die schlimmsten Fluten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Bei schweren Überschwemmungen starben 15 Menschen. Auf den Philippinen starben durch den Tropensturm „Komparsu“ mindestens neun Menschen. Elf weitere Menschen werden vermisst.

Unwetter gab es auch in Italien, Griechenland und der Türkei. In Italien fielen zeitweise bis zu 880 Liter Regen pro Quadratmeter. Dies soll das Vierfache der Nierderschlagsmenge im Ahrtal gewesen sein, die bei 150 Liter Regen pro Quadratmeter gelegen haben soll und stellt einen neuen Europarekord des Niederschlags dar. In Catania soll es einen Tornado gegeben haben. Glücklicherweise blieben Berichte über Todesopfer aus.

Anstieg des Meerespiegels auch bei Erreichen des 1,5°C-Ziels möglich

Der Anstieg des Meerespiegels könnte auch bei Erreichen des 1,5°C-Zieles weitergehen. Grund ist, dass die  Erwärmung des Wassers und die Eisschmelze weitergehen könnten. Bereits heute sei die durchschnittliche Oberflächentemperatur der Erde gegenüber 1800 um 1,1°C gestiegen. Dies könnte einen Anstieg des Meerespiegels bis zu zwei Metern zur Folge haben. Bis zu 2100 könnte der Meeresspiegel um etwa einen Meter steigen. Neun von zehn Küstenmetropolen, die am stärksten betroffen sein wären, lägen auf dem asiatischen Kontinent. Betroffen sollen die Staaten, China, Indien, Indonesien, Vietnam und Bangladesh sein. Bei einer Erwärmung um 2°C könnte etwa eine Milliarde Menschen von Überschwemmungen betroffen sein. 200 Millionen Menschen wären von regelmäßigen Überschwemmungen betroffen. Diese Erkenntnisse sollten uns bestärken, Klimagerechtigkeit noch schneller zu erreichen, um den nachteiligen Auswirkungen des Klimawandels globalgerecht und sozialgerecht begegnen zu können.

Damit endet unser Wochenbericht und wir euch wünschen einen guten Start in die Woche. 

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