Ab heute, Samstag den 22. August 2020 haben wir als Menschheit alle Ressourcen, die die Erde innerhalb eines Jahres wiederherstellen kann, verbraucht. Alle weiteren Ressourcen, die ab heute verbraucht werden, können nicht wieder im Zeitraum von einem Jahr wiederhergestellt werden, das heißt sie werden der Erde und uns, den zukünftigen Generationen geraubt. Um den aktuellen Ressourcenhunger zu stillen, bräuchten wir 1,6 Erden – die haben wir nunmal nicht.
Der Erdüberlastungstag berechnet die Kapazitäten der Erde durch den Aufbau von Ressourcen, die Aufnahme von Emissionen und Müll und die Bereitstellung von Wäldern, Flächen, Wasser, Ackerland und Fischgründen die Bedürfnisse der Menschen und ihrer Lebens- und Wirtschaftsweise zu stillen und wann diese Kapazitäten überschritten sind.
In den vergangenen Jahrzehnten ist der Erdüberlastungstag kontinuierlich weiter nach vorne im Jahr gerückt: Das heißt, wir haben mehr Ressourcen schneller verbraucht. Letztes Jahr war die Überlastung der Erde schon am 29. Juli erreicht. Dass der Erdüberlastungstag dieses Jahr wieder ein Stück nach hinten gerückt ist, hat seine Ursache in der Corona-Pandemie. Dies ist aber nicht positiv, denn wenn wir nichts ändern an der Art, wie wir wirtschaften und leben, wird der Erdüberlastungstag schnell wieder nach vorne rücken im Jahr. Wir brauchen grundlegende Änderungen, sodass es uns gelingt innerhalb der planetaren Grenzen und im Einklang mit den Ressourcen, die die Erde uns zur Verfügung stellt, zu leben. Bereits 2015 waren vier der neun identifizierten planetaren Grenzen, innerhalb derer die Umweltbedingungen auf denen unsere Gesellschaften aufbauen nur möglich sind, überschritten: Biodiversität, Landnutzung, biogeochemische Kreisläufe und Klimawandel. Vor allem zwei der Grenzen, Artensterben und Klimawandel wurden von internationalen Wissenschaftler*innen im Fachjournal Sciene als entscheidend identifiziert. Werden sie deutlich überschritten, könnte dies das Erdsystem in einen neuen Zustand versetzen.
Vor allem Industrienationen wie Deutschland sind es, die für die Ausbeutung und Überschreitung von Grenzen unseres Planeten verantwortlich sind. Lebten alle Menschen wie in Deutschland, bräuchten wir drei Erden. Heute ist der weltweite Erdüberlastungstag – der deutsche Erdüberlastungstag war bereits im Mai.
Du machst dir Sorgen um den Zustand unseres Planeten und wie wir in Zukunft gemeinsam darauf leben werden? Damit bist du nicht allein. Uns bleiben nur noch wenige Jahre um die Überschreitung des 1,5°C Ziels aufzuhalten – deshalb ist es wichtiger denn je, dass wir endlich effektiv etwas unternehmen, um der Erderwärmung entgegenzuwirken. Komm am 25. September mit uns auf die Straßen und fordere gemeinsam mit uns: #KeinGradWeiter!