Pressemitteilung zur Räumung des Dannenröder Waldes

Seit dem heutigen Dienstag, dem 10.11.2020, werden Klimaaktivist*innen im hessischen Dannenröder Wald polizeilich geräumt, die gegen die Rodung des gesunden Mischwaldes und den Bau der Autobahn A49 protestieren. Seit vielen Monaten unterstützt Fridays for Future vor Ort und bundesweit gemeinsam als Teil des breiten Wald-statt-Asphalt Bündnisses den Protest.

„Während der Klimakrise Wälder zu roden und zur Corona-Krise tausende Einsatzkräfte zur Räumung in eben diesen Wald zu schicken, ist doppelt widersprüchlich. Der Ausbau der A49 und die damit verbundene Zerstörung dreier Wälder ist ein Paradebeispiel für die ignorante Herangehensweise an die größte Krise des 21. Jahrhunderts. Weil das Verkehrsministerium weiterhin Milliarden Steuergelder in Autobahnen steckt, fehlt überall Geld für eine gerechte Mobilitätswende!“ sagt dazu Lilly Claudi, Fridays for Future Aktivistin.

Der Dannenröder Wald liegt in Nordhessen und bietet einen Lebensraum für viele geschützte Tier- und Pflanzenarten. Der sich in einem Wasserschutzgebiet befindende Wald soll nun zusammen mit dem Herrenwald und Maulbacher Wald für den Ausbau der A49 zwischen Kassel und Gießen gerodet werden. Die Rodung ist bereits seit 40 Jahren im Gespräch und erfährt bis heute starken Widerstand aus der ansässigen Bevölkerung. Seit Herbst letzten Jahres ist er zudem dauerhaft durch Klimagerechtigkeits Aktivistin*nen besetzt. Für den Bau der Autobahn sollen über 90 Hektar Wald und über 200 Hektar Felder und Wiesen freigelegt werden. Zuletzt wurde die Rodung auch aufgrund des mangelden Infektionsschutzes bei den aktuellen Polizeieinsätzen im Bundestag und Landtag stark kritisiert. Die 1,5-Grad-Studie des Wuppertal Instituts zeigt zudem, dass der Bau neuer Autobahnen nicht mit dem demokratisch beschlossenen Pariser Klimaabkommen vereinbar ist.

„Mit den heute startenden Räumungs- und Rodungsarbeiten wurde von der Politik und der Polizei eine rote Linie überschritten. Statt einer sozial gerechten Verkehrswende, welche im Angesicht der drohenden Klimakatastrophe längst überfällig ist, wird hier ein weiterer Planungsdinosaurier mit Gewalt durchgesetzt. Gemeinsam mit der Besetzung fordern wir den sofortigen Stopp des Polizeieinsatzes, eine Neubewertung der A49 und des gesamten Bundesverkehrswegeplanes nach 1,5-kompatiblen Maßstäben. Der Widerstand wird weitergehen für den Erhalt aller Wälder!“ ergänzt Line Niedeggen, Fridays for Future Aktivistin.

Fridays for Future steht weiterhin solidarisch an der Seite der Aktivisti in den Baumkronen, sowie allen Aktivisti, welche durch ihre friedlichen Aktionen den Weiterbau der A49 verhindern. Auch von unserer Seite sind dezentrale Demonstationen und Protestaktionen in vielen weiteren Städten zu erwarten.

Wir laden alle Pressevertreterinnen und Pressevertreter herzlich in den Wald ein. Vor Ort stehen Ihnen unsere Pressesprechenden für Interviews zur Verfügung. Im Vorhinein erreichen Sie uns unter:     

Kontakt (vor Ort): Lilly Claudi 
Email: dannenroeder-forst@fridaysforfuture.is

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7 Gedanken zu “Pressemitteilung zur Räumung des Dannenröder Waldes

  1. “ ERST WENN DER LETZTE BAUM GERODET, DER LETZTE FLUSS VERGIFTET, DER LETZTE FISCH GEFANGEN IST, WERDET IHR MERKEN, DASS MAN GELD NICHT ESSEN KANN“
    Weissagen der Crew
    Häuptling chief seattle

  2. Die rote Linie ist eindeutig überschritten, weil die Politik keinerlei Anstalten macht die Ökologie unseres Planeten in den Vordergrund jeder aktuellen Entscheidung zu rücken, weil sie keine Unterschiede macht das CO2 Reduzierung Vorrang haben muss, weil sie es nicht verstanden hat das Verkehrswende jetzt angesetzt ist und das ist ja bei einem Projekt was Jahre lang Dauer zur Umsetzung nicht mehr durchsetzbar ist. Wenn man mit erlebt hat, dass Menschen eines sind mit der Natur. Dass wir von Natur abhängig sind und nicht andersherum, kann man in keinerlei Weise verstehen, dass in Hessen immer noch neun von elf Personen einsitzen, nur weil sie demonstriert haben weil sie ihre Meinung geäußert haben. und sie nicht mal in den ersten Tagen teilweise Recht auf ihren Anwalt hatten und nicht eine ausreichend genügend große Zelle hatten ; weil der Soli Bus Busfahrer jetzt das vierte Mal durchsucht wurde und komplett sein gesamtes Werkzeug ausladen musste und verteilen musste auf einer Fläche die die Polizei zur Verfügung hatte. Hierbei handelt es sich nur noch um Schikane – hierbei handelt die Polizei im Blindengehorsam der Politik, und blinden Gehorsam da haben wir doch schon genug erlebt. Wir müssten es wissen, wir Deutsche. Wir müssten es wissen als Personen die Vernunft und Verstand haben in 2020. Da fehlen mir die Worte. Da suche ich mir ein Psychiater. Das kann nicht sein; wir werden jede einzelne Person in den Dani schicken, auf die hier zu verzichten ist.

  3. Die Taten dieser Regierung sind ungeheuerlich. Den Polizisten mache ich kaum einen Vorwurf, aber den Politikern, allen voran unserem Verkehrsminister Scheuer! Wie kann man eine 40 Jahre alte Planung ohne sie zu hinterfragen geradezu mit Gewalt durchsetzen wollen? Ist es wirklich so schwer zuzugeben, dass die Pläne auf Grund der veränderten Bedingungen überaltet und überflüssig geworden sind?
    Herr Scheuer, Sie benehmen sich schlimmer als ein 5jähriges Kind, das unbedingt einen Lolly haben will! Und verkennen dabei, dass nur eines wirklich wichtig und unverhandelbar ist: Das Recht auf Leben.

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