Solidarisierung mit Ende Gelände

Mit Sorge vernahmen wir die gemeinsame Pressemitteilung der Polizei Aachen und der Stadtverwaltung Aachen.

Fridays for Future wird vor einer angeblichen „Strafbarkeitsfalle“, „gewaltbereiten Gruppierungen von Ende Gelände“ und „Instrumentalisierung“ gewarnt.

Pressemitteilung der Polizei

Wir verstehen diese Pressemitteilung als Spaltungsversuch gegenüber der Klimagerechtigkeitsbewegung. Der „friedliche Protest“ von Fridays for Future wird gelobt, der zivile Ungehorsam von Ende Gelände wird diffamiert, trotz des Aktionskonsens, der sich gegen eine Eskalation ausspricht und auf die Unversehrtheit von Aktivist*innen und Polizist*innen achtet. Aktivist*innen von Fridays for Future werden explizit vor Ende Gelände gewarnt. Nicht erwähnt wird, dass wir (wie Ende Gelände) ebenfalls zivilen Ungehorsam leisten. Das wöchentliche Bestreiken der Schule ist ein bewusst gewählter Regelübertritt. Wir erachten zivilen Ungehorsam als legitime Protestform. Er ist zwingend notwendig zum Schutz unserer Zukunft im Angesicht des Voranschreitens der Klimakrise und des Versagens politischer Akteur*innen, konsequente Klimapolitik zu betreiben. Viele Errungenschaften unserer Gesellschaft, wie etwa das Frauenwahlrecht, wurden nur durch bewussten, massenhaften Regelübertritt erreicht. Sowohl Fridays for Future, als auch Ende Gelände und viele weitere Bündnisse und Akteur*innen sind Teil einer globalen Klimagerechtigkeitsbewegung.

Viele Nichtregierungsorganisationen, wie zum Beispiel der BUND und Attac, haben sich angesichts der Kriminalisierungsversuche bereits mit Ende Gelände solidarisch erklärt. Hiermit erklären auch wir uns solidarisch mit Ende Gelände.

Innerhalb der Klimagerechtigkeitsbewegung bilden wir weltweit gemeinsam mit vielen weiteren Akteur*innen eine Einheit. Auch wenn wir verschiedene Aktionsformen haben, eint uns das gemeinsame Ziel und wir werden unseren legitimen Kampf für eine lebenswerte Zukunft so lange fortführen, bis ihr Schutz gewährleistet ist.

Liste aller Solidarsierungen mit Ende Gelände

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17 Gedanken zu “Solidarisierung mit Ende Gelände

  1. Dieses unsägliche Gendergeschreibe nervt. Es gibt keinen Grund etwas anderes als Aktivisten zu schreiben, denn damit schließt man beide Geschlechter ein.
    Im übrigen wird dadurch, dass nur AktivistInnen geschrieben wird, auch wenn noch ein Stern dazwischen liegt, der Mann benachteiligt.

  2. Es wird noch manchen Versuch geben, Euch zu unterwandern, zu spalten, Euer Ansehen zu beschädigen, Euch lächerlich zu machen, Euch mit negativen Vorfällen in Verbindung zu bringen uvm. Ist doch logisch. Ihr seid nunmal eine Bedrohung für alle, die unseren schönen Planeten als Selbstbedienungsladen missverstehen und an einem global fairen, glücklichen Zusammenleben nicht interessiert sind.

    Schön, dass Ihr viel zu clever und vernünftig seid, auf charakterschwache Strategen hereinzufallen!

    LG Armin

  3. Das Klima kennt keine Staatsgrenzen oder Nationen. Ich hoffe sehr, dass die Bewegung Fridays for Future sich über das Klimathema hinaus zu einer erfolgreichen völkerverbindenden Bewegung entwickelt.

  4. Hallo,

    es ist nicht gut, wenn Menschen in die Braunkohlelöcher gehen und sich somit gefährden. Es ist auch schade, wenn immer wieder gegen die Polizei gekämpft wird.
    Gegen friedlichen Protest ist nichts einzuwenden, im Gegenteil ich wäre sogar dabei. Aber ich kann es mir nicht leisten, meinen Job zu verlieren. Mein Konsumverhalten kann ich sehr wohl ändern. Und dies habt Ihr bei einigen Menschen bereits geschaft. Leider gibt es immer noch so viele, die immer das neueste Handy brauchen, kurze Strecken mit dem Auto fahren,
    Obst und Gemüse aus fernen Ländern kaufen…..
    Viele denken, die Leute von Fridays for Future gehen zum Rock am Ring und hinterlassen ihren Müll dort. Ich kann dies nicht glauben.
    Also, weiter so.
    Gruß eine Befürworterin

  5. Sehr gut, wie Ihr das durchschaut. Teilen und Herrschen hat gerade in Deutschland immer funktioniert ,wenn es um die Sicherung der Interessen des Kapitals und die Schwächung fortschrittlicher Bewegungen ging. Auch die von der CDU in Sachsen organisierte „Klimakonferenz“ in Leipzig (zufällig??? auch an diesem Wochende) ist diesen Versuchen zuzuordnen. Vernetzt Euch weiter! Nur Einigkeit macht stark!

  6. Liebe Kinder und Jugendliche,
    euere Aktion ist gut und ehrenwert. Es gibt aber einen Kritikpunkt von mir:
    Jeden Morgen und Mittag werden viele Schüler von Elterteilen mit den Auto zur Schule gefahren und abgeholt. Ihr könntet auch mit den normalen Linienbussen fahren und so einen eigenen Anteil für CO 2 Sparen schaffen.
    Diejenigen, die so egoisttisch sind, solltet Ihr von euren Aktionen ausschließen.
    Meine Generation (Geb. 1958) sind immer zu Fuß zur Schule und zurückgegangen:

  7. Bald schon muss dieser „Regelübertritt“ zur neuen Regel werden. Um den Planeten zu retten, brauchen wir neue Regeln. Regeln, die es ermöglichen, dass sich Leute zusammenschließen und bewusste Aktionen für den Umwelt-, Arten- und Klimaschutz zu starten.

    Neue Regeln, die das untereinander Tag für Tag organisieren, sodass man nicht mehr unnötiges Geld nach Hause schleppt, sondern gewissenhaft einen wertvollen Dienst für die Erde, die Natur und das Leben leistet. Mit Spaß und Freude und nicht aus Zwang.

    Ich solidarisiere mich mit Jedem, der für eine Wiederbelebung des Carpe Diem und der Vita Activa steht – des gemeinsamen und solidarischen Aufbaus einer nachhaltigen Zukunft.
    Alles was bisher bestand hatte und irrtümlich zum Überleben gehörte, ist für den Tag unrelevant. Es ist unserer Natur fremd und wird es immer sein.

    Es gilt, sich auf das Nötigste zu beschränken und keine Arbeiten mehr zu verrichten, die einem „Wohltäter“ dienen, der nur Übles im Sinn hat.

    Es gilt, Tag für Tag Arbeit zu verrichten, die zum Wohle aller ist und einen nachhaltigen Charakter aufweist.

    Organisiert euch, Helft euch untereinander, Integriert und Agiert.

    Viel Spaß! Wir sehen uns!

    … Und immer schön weiter Regeln brechen. Wir wissen wie es geht. Regeln sind Lasten.

  8. Ich stimme Ulrich voll und ganz zu. Ich bin begeistert von Eurem Engagement, auch meine Töchter sind bei den FFF Protesten dabei. Ich denke, weitere Vernetzungen sind superwichtig um jetzt den Schwung der Bewegung nicht zu verlieren und den Druck auf die Politik zu erhöhen. Was ist zum Beispiel mit Greenpeace, mit den Bio Verbänden, mit den Umweltschutz- und Tierschutzorganisationen? Denn schließlich gehört alles zum Thema Klima- und Umweltschutz. Auch die Menschenrechte – weltweit. Deshalb würde ich mir diese Bewegung auch weltweit wünschen wie Thomas Buse (weiter oben). Eine wundervolle Vorstellung: Alle stehen auf – und laufen gemeinsam für das Ziel einer weltumfassenden Klima- und Umweltschutzpolitik. So wie ‚playing for a change‘ Musiker rund um den Globus Musik machen – das Internet machts doch möglich, oder?

  9. Euer Engagement in Ehren, aber viel denken Deutschland ist ein Planet, ist es aber nicht.
    Wir sind ein kleines Land auf diesem Planeten. Deutschland wird und kann das Klima nicht retten. Schaut mal über den Tellerrand hinaus, was in Indonesien mit dem Regenwald passiert, wie in Peru oder Bolivien Lithium, für E-Auto Akkus, gewonnen wird, in welchem Zustand das Meer nach der Deepwater Horizon Explosion an der Küste der USA aussieht. So könnte ich stundenlang weiterschreiben. Wenn Ihr die Berichte auf Regenwald.org gelesen habt, dann macht Ihr Monday bis Sunday for Future.
    Aber immer schön mit dem Rad hinfahren !
    Eure Waltraut

    1. Wir sind Fridays for Future Deutschland. Fridays for Future ist eine globale Bewegung. Es geht nicht nur um Deutschland, in Deutschland ist jedoch einiges an Potential für Verbesserung vorhanden. Dieses zu nutzen müssen wir vorantreiben. Jede Person, Stadt, Bundesland, Nation, Kontinent und schließlich die ganze Welt muss ihren Teil einbringen. Deutschland ist davon bei Weitem nicht ausgenommen.

  10. Nichts ist krimineller als die Zerstörung von Atmosphäre und Biosphäre. Ich empfehle mal ernsthaft über so etwas wie neue „Nürnberger Prozesse“ nach zu denken! Diesmal nicht „nur“ wegen“ Verbrechen gegen die Menschlichkeit, sondern wegen Verbrechen gegen alles Leben.

    1. Wer von uns stünde dann wohl nicht vor Gericht, sondern auf der anderen Seite? Wir haben doch mitgemacht und profitiert. Die Gefahren, die von unserer industriellen Lebensweise ausgehen, und die negativen Auswirkungen gerade auf die ärmeren Regionen der Erde, auf Artenvielfalt und Klima sind seit über dreißig Jahren bekannt. Wir sollten unsere Energie wirklich nicht in Rache oder Strafen stecken, sondern in neue, sinnvolle Regularien. Wir müssen eine andere Form des Zusammenlebens, Arbeitens und Wirtschaftens finden, nicht nur Wirtschaft und Politik müssen eine Kehrtwendung machen, sondern wir alle müssen uns von der liebgewonnenen Bequemlichkeit verabschieden. Machen wir uns nichts vor: Das wird anstrengend.

  11. Solidarisierung mit „Ende Gelände“ heißt auch zu zeigen, dass man/ frau um die Zusammenhänge in der Eigentümerstruktur von RWE weiß.

    Ende 2018 lagen rund 12% der RWE-Aktien im Eigentum der Städte Essen und Dortmund, die mit der Dividende ihre Gemeinwohlaufgaben finanzieren. 72% der RWE-Aktien lagen bei institutionellen Investoren. Allein 5% der Anteile bei BlackRock, dem größten Vermögensverwalter der Welt. BlackRock gibt an dass zwei Drittel ihrer Anlagegelder in Höhe von 6,3 Billionen $ aus der Altersversorgung kommen. Das heißt, dass die Gewinne aus der Braunkohleverstromung bei RWE auch in Renten und Pensionen fließen.

    Das System kann dahin geändert werden, dass wir zukünftig über die Sonnenenergienutzung die Altersversorgung und auch ein Grundeinkommen für alle bereitstellen, damit der Druck der Erwerbsarbeit durch Ausbeutung des Planeten wegfällt. Die damit freiwerdende Arbeitszeit wird beispielsweise für das Pflanzen von Bäumen und die Wüstenbegrünung eingesetzt, um das Klima wieder zu stabilisieren. Mehr Infos dazu könnt ihr auf sein.de finden.

  12. Ich gehe beinahe zu 100% konform mit dem Statement hier, dennoch fehlt mir ein extrem wichtiger Absatz. Und zwar der, der sich klar gegen Gewalt ausspricht.

    Ziviler Ungehorsam als Protestform ist legitim und wird zurecht als geeignete Protestform für den Schutz unserer Umwelt gewählt. Für Gewalt gilt das nicht. Dass das eine ohne das andere existieren kann, zeigen Sonntagsspaziergänge in der DDR, Menschen die sich an Gleise bei Atommülltransporten ketten oder eben Schüler die der gesetzlich vorgeschriebenen Schulpflicht trotzen. All das ist legitim.
    Die Einschüchterung von Wirtschaftlern bis hin zur Gewaltanwendung gegen Staatsdienern ist es definitiv nicht mehr und es ist die Pflicht dieser Bewegung, ungeachtet eines Urteils des Verfassungsschutzes – gerechtfertigt oder nicht – sich zwar mit gewaltfreien Mitstreitern von Ende Gelände zu solidarisieren, im gleichen Zuge allerdings auch entschieden für einen friedlichen und ABSOLUT gewaltfreien Protest stark zu machen.

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