Woche 39/2019 – es bringt doch alles nichts?

In der Woche vom 23. – 29.9.2019 ist wieder unfassbar viel passiert – die internationale #week4CLIMATE ist vorbei, zahlreiche Klimaforscher*innen äußern sich lautstark über das vollkommen unzureichende Klimapaket der GroKo und das Vereinigte Königreich einigt sich auf einen Kohleausstieg bis zum Jahr 2025! Jonathan und Hanna fassen die Woche für Euch zusammen.

🎉 Es geht weiter!

Vom 20.9. bis zum 27.9. waren auf der ganzen Welt im Rahmen der #week4future und zweier Internationaler Klimastreiktage weit mehr als sieben Millionen Menschen auf der Straße. Gemeinsam haben wir gezeigt, dass es so nicht weitergehen kann und wir endlich handeln müssen, um die größte Krise der Menschheit noch zu stoppen! Am vergangenen Montag haben Greta Thunberg und weitere Klimaktivist*innen sogar eine Beschwerde vor den Vereinten Nationen gegen verschiedene Länder eingereicht, um zu unterstreichen, dass die Klimakrise aufgehalten werden muss – unter anderem gegen Deutschland! Die UN-Mitgliedsstaaten würden nicht genug gegen den Klimawandel unternehmen, sagen sie. Und auch wir geben nicht auf und streiken weiter – eine Aktion in Deiner Nähe findest du hier!

😖 Versagt – es bringt „überhaupt nichts“…

„Ich bin gescheitert“, gab Deutschlands bekanntester Klimaforscher Mojib Latif vom Kieler Zentrum für Ozeanforschung bekannt. Seit 30 Jahren versuche er, Politik wie die Gesellschaft mit der Dramatik des Klimawandels und den Folgen der Erderwärmung vertraut zu machen, doch noch immer werde er von den Menschen beinahe ungläubig gefragt, ob es wirklich so schlimm sei.  Und dann auch das noch: das Klimapaket bringt für’s Klima „überhaupt nichts“. Das am Freitag von der Großen Koalition verabschiedete Klimaschutzprogramm sei lediglich der „kleinste gemeinsame Nenner“ der Koalitionäre: „Das bringt fürs Klima überhaupt nichts.“ Das Fehlverhalten und die Untätigkeit seitens der Politik bringt zahlreiche Klimaforscher*innen sehr auf – auch sie rufen die Politik auf, endlich zu handeln, da das Klimaschutzpaket „überhaupt nichts bringt“!

Großbritannien macht Schluss!

Bis 2025 möchte das Vereinigte Königreich endgültig aus dem schmutzigen Kohlestrom aussteigen und nach über hundert Jahren die Kohle-Ära beenden. Das liegt vor allem daran, dass das Land stark unter der Luftverschmutzung leidet. Bis es soweit ist, möchten die Menschen auf der Insel immerhin Schritt für Schritt auf ihr großes Ziel hinarbeiten und haben sogenannte kohlefreie Tage eingeführt, an denen die Stromversorgung schon jetzt völlig ohne den fossile Brennstoffe von statten geht.

📞 Hass und Seelsorge

Nicht erst seit ihrer sehr emotionalen Rede vor der UN-Klimakonferenz erntet Greta Thunberg sehr viel Hass vor allen Dingen im Internet. Sie selbst kann das nicht verstehen und sagt: „I honestly don’t understand why adults would choose to spend their time mocking and threatening teenagers and children for promoting science, when they could do something good instead. I guess they must simply feel so threatened by us“. Der australische Comedian Mark Humphries allerdings hat sich dafür etwas anderes ausgedacht – und zwar für die Hater. „Wenn Sie ein erwachsener Mensch sind, der aus unerfindlichen Gründen ein Kind anschreien will, ist die Greta Thunberg Helpline für Sie da“, heißt es dort. Eine Telefonseelsorge also.

🌳 Einheit einbuddeln

Am 3. Oktober ist nicht nur der Tag der Deutschen Einheit – überall in Deutschland werden an diesem Tag Bäume gepflanzt. Kürzlich sorgte eine Studie von Wissenschaftlern der ETH Zürich für Aufsehen: Die wirksamste Maßnahme gegen den Klimawandel sei es, die Wälder aufzuforsten. Denn Bäume sind in der Lage, das von Menschen produzierte CO2 aus der Luft aufzunehmen und es in lebensnotwendigen Sauerstoff umzuwandeln. Leider jedoch ist der Trend eher gegenläufig – viele Wälder werden immer weiter abgeholzt. Auch in Deutschland warnen Expert*innen vor einem neuen Waldsterben, ausgelöst durch Dürren, Schädlinge und den Klimawandel. Auch in Deutschland warnen Experten vor einem neuen Waldsterben, ausgelöst durch Dürren, Schädlinge und den Klimawandel. Schleswig-Holstein ist in diesem Jahr für die Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit zuständig und möchte dafür unter dem Motto „Einheitsbuddeln“ Bäume pflanzen.

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