Die Woche vom 08. bis 14. April 2019.
🎙 Fridays for Future wird lauter
In den vergangenen drei Monaten wurde von einer Arbeitsgruppe aus Schüler*innen und Studierenden ein Forderungspapier angefertigt. Einige Wissenschaftler warfen bereits einen Blick auf die Forderungen und haben sich öffentlich dazu geäußert, so z.B. Volker Quaschning. Die Forderungen sind nicht nur das Erreichen von Nettonull bis 2035, sondern auch der Kohleausstieg bis 2030 und eine 100-prozentige Versorgung durch erneuerbare Energie.
Darüber hinaus soll bis Ende 2019 von Subventionen für fossile Energieträger, die Abschaltung von 1/4 der Kohlekraft sowie eine CO2-Steuer für alle Treibhausgasenmissionen, welche laut UBA 180€ pro Tonne CO2 betragen soll.
Diese Forderungen stellte die Arbeitsgruppe in einer Pressekonferenz im Sauriersaal des Museums für Naturkunde in Berlin mit dem Motto »we spoke« und »act now« vor.
💭 Umfrage: Zustimmung der Bevölkerung
YouGov machte eine Umfrage über die Sicht der Bevölkerung zu den Forderungen und teilte die Ergebnisse in der vergangenen Woche. Gefragt wurde, welche der Forderungen der Meinung der Befragten nach am wichtigsten sei. 28% wählten die Einhaltung des 1,5 Grad-Ziels durch Reduzierung der Treibhausgase, 17% eine 100-prozentige Versorgung durch erneuerbare Energien bis 2035, 8% ist der Kohleausstieg bis 2030 am wichtigsten. Nur 9% der Befragten sind der Meinung, keines der Ziele solle umgesetzt werden.
😒 So reagiert die Politik auf #FFFfordert…
Auf der Bundespressekonferenz am Dienstag konfrontierte der Journalist Tilo Jung von Jung & Naiv die Pressesprecher*innen der Bundesregierung mit der Frage, was die Bundesregierung denn eigentlich von den sechs Forderungen von Fridays for Future halten würde. Daraufhin antworteten die Sprecher*innen, dass die Regierung im Gegensatz zu uns Schüler*innen an alle denken müsse. Wieder was dazu gelernt: Klimaschutz betrifft nur einen geringen Teil der Bevölkerung! Wären wir doch am Freitagvormittag zur Schule gegangen…
🎤 Abgeordnete
Nach der Veröffentlichung unserer Forderungen gibt es nun auf unserer Website ein kleines Tool, welches allen Aktivist*innen ermöglicht, die Kontaktdaten der Abgeordneten des Bundestags aus dem eigenen Wahlkreis zu erhalten. Damit soll ermöglicht werden, diese zu kontaktieren und zu einem Gespräch bezüglich unserer Forderungen einzuladen. Außerdem gibt es eine Karte mit anstehenden Gesprächen in ganz Deutschland.
📃 Gremium für Klimaschutzgesetz
In den nächsten Monaten soll es ein Gremium geben, welches sich konkret mit einem neuen Klimaschutzgesetz befasst. Dieses Gremium wurde gemeinsam mit Landtagsabgeordneten und Schüler*innen von Fridays for Future ins Leben gerufen.
💚 Grüne: Das 1,5-Grad-Ziel müsse zentraler Baustein in diesem Gesetz sein. Außerdem solle die bayrische Regierung ihre Anstrengungen deutlich verstärken und die Schüler*innen müssen weiter Druck aufbauen.
💛 FDP: Es dürfe keinen Verzicht oder Wohlstandsverlust geben. Durch Innovation und Fortschritt sollen die Bürger*innen vorbereitet werden.
🖤 CSU: Die Schüler*innen sollen weiter Gehör finden, allerdings sei es Aufgabe der Bürger*innen, an ihrem Konsumverhalten zu arbeiten.
Ein nächstes Gespräch findet am 9. Mai statt.
📊 Zahlen und Daten
Am 12. April gingen 35.000 junge Menschen deutschlandweit für Fridays for Future auf der Straße.